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Tiroler Künstler im 19. und 20. Jahrhundert

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Schau mal … Ist das nicht ein Gauguin? - Nein, das Bild stammt von Leo Putz … Er ist kein französischer Künstler, sondern ein gebürtiger Tiroler aus Meran. - Ein Tiroler? Sein Stil erinnert ganz an Gauguin. Die Künstler von hier malen doch eher „altmodisch“ und nicht so. Das Mädchen ist einfach zu exotisch, als dass sie aus Meran stammen könnte! - Das stimmt, das Mädchen stammt aus Brasilien. Schließlich reisten auch die Tiroler Künstler um die Welt oder studierten in Wien, München, Venedig und Paris, wo sie die Neuheiten in der Malerei kennen lernten.

Junge Brasilianerin - Leo Putz
Junge Brasilianerin - Leo Putz


Ende des 19. Jahrhunderts und während der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts glich sich die Malerei im historischen Tirol an die europäische Kunstlandschaft und an internationale Strömungen an. Dabei vergaßen die Tiroler Künstler jedoch nicht ihre Verbundenheit mit der Heimat, was sich selbst bei denjenigen Künstlern widerspiegelt, die dem modernen Avantgardismus nahe stehen.

Durch die verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten, Reisen, Fotoreproduktionen und Fachzeitschriften verbreiteten sich auch neue künstlerische Ideen und Stilrichtungen. Vor allem Paris war damals das künstlerische Zentrum, wo neue Kunstrichtungen entstanden.

Berglandschaften, Brauchtum und Volkstraditionen sowie Episoden aus der lokalen Geschichte sind Gegenstand der heimischen Malerei, die sich mit den Hauptrichtungen der Kunst des 19./20. Jahrhunderts vermischt. Die Maler des späten Romantizismus und der Strömungen von Symbolismus und Sezession Ende des 19. Jahrhunderts oder diejenigen des Avantgardismus (z. B. Expressionismus und Futurismus) zu Beginn des 20. Jahrhunderts verleihen ihren Werken oftmals durch Landschaften, Personen oder Geschichten aus ihrer Heimat Persönlichkeit, jedoch Technik und Sprache der Bilder entsprechen den internationalen und zum jeweiligen Zeitpunkt modernen Strömungen.

Die Ausbildung der Künstler des historischen Tirol begann in Schulen oder Werkstätten vor Ort. Danach folgten weiterbildende Schulen mit kunsthandwerklicher Ausrichtung und Kunstakademien, z.B. in München, Wien, Venedig.


Literatur:
Graphik 1900 – 1950, Ausstellungskatalog, Bolzen, Trient, Innsbruck, 1981 – 82
E. Kreuzer Eccel, Aufbruch, Bozen, 1982
Dall'Impressionismo allo Jugendstil, Ausstellungskatalog, Innsbruck, Bozen, Trient, 1983
B. Schimenti, Pittori e scultori in Alto Adige. Dall'VIII al XX secolo, Bozen, 1990
F. Degasperi, G. Nicoletti, R. Pisetta, Hrsg., Dizionario degli artisti trentini tra '800 e '900, 1998
Sulle tracce di Maurice Denis. Simbolismi ai confini dell'Impero asburgico, Ausstellungskatalog, Trient, 2007
         
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