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Klimawandel auf der Erde - unumgänglich?
Szenarien zur Energieentwicklung
und zu Klimaschutzzielen

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Weltweite Energieentwicklung
und Begrenzung der Erderwärmung auf etwa
zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau
 

Nach Voraussagen verschiedener internationaler Organisationen wie der Weltenergiekonferenz wird der Weltenergiebedarf auch in Zukunft um rund zwei Prozent pro Jahr steigen: Die wachsende Weltbevölkerung und die zunehmende Industrialisierung verschlingen eine enorme Energie. (Mehr dazu unter: Weltweiter Energiebedarf im realen Problem "Energiehunger".)

   

Zitat aus DIE ZEIT vom 23.10.2008 zum Thema "Solarzeitalter"

Hervorhebungen durch die Redaktion der Lernumgebung.

  "Soll der Temperaturanstieg auf der Erde einergermaßen erträglich bleiben, muss sich der Ausstoß von Kohlendioxid in Zukunft wenigstens halbieren. Im Vergleich zu der CO2-Menge, die bei unveränderter Politik für das Jahr 2050 zu erwarten wäre, muss der Rückgang sogar noch drastischer ausfallen. Die notwendigen Emissionsminderungen können laut Internationaler Energie Agentur (IEA) vor allem durch gesteigerte Effizienz (mehr dazu im realen Problem "Glaspaläste: Energieeffizienz ...") und erneuerbare Energien erreicht werden. Auch die umstrittene CO2-Abscheidung bei Kohle ist laut IEA unverzichtbar. Eine untergeordnete Rolle spielt die Kernergie. " ( Abscheidung von CO2 bedeutet vereinfacht: CO2 wird bei der Verbrennung von fossiler Energie - zur Energieproduktion - "abgetrennt" und in tiefe Schichten der Erde gepumpt.)
   

Szenarium: So kann die Erderwärmung bis 2050
auf 2 Grad Celsius
begrenzt werden

1 Gigatonne (GT oder Gt)
ist 1 Milliarde Tonnen

 

 

 

 

Kühlung der Erde: Zwei Szenarien

Quelle: DIE ZEIT Nr. 10,
März 2010;
Artikel von Christoph Drösser

 

Die erste Strategie: Sonneneinstrahlung reduzieren

"Wenn wir einen höheren Anteil der Sonnenstrahlen zurück ins All schicken könnten, dann würde es in der Atmosphäre und am Boden weniger warm. Für Reflexion könnten zusätzliche weiße Oberflächen (etwa Dächer) sorgen oder mehr weiße Wolken in Bodennähe. Diskutiert werden aber vor allem Partikel, die in die Stratosphäre (10 bis 50 km Höhe) bebracht werden. Vorteil: wirkt schnell, ist billig. Nachteil: Die Nebenwirkungen sind unerforscht, die Ursache des Klimawandels wir nicht bekämpft."

Die zweite Strategie: Kohlendioxid aus der Luft holen

„Die Menschheit pumpt zu viel Kohlendioxid in die Atmosphäre – also kann man versuchen, dieses Kohlendioxid wieder aus der Luft zu entfernen. Entweder mit technischen Mitteln, etwa der Kohlenstoffabscheidung (CSS) direkt am Kraftwerk, oder man überlässt die Arbeit den Pflanzen, indem man Wälder aufforstet oder die Algenblüte in den Ozeanen fördert. Vorteil: Es wird der Klimagasüberschuss bekämpft, der für die Erwärmung verantwortlich ist. Nachteil: Die Sache ist teuer (vor allem CSS) und wirkt nur mit großer Verzögerung.“

 
Warum auch weiterhin mit einer Energiegewinnung auch aus Kohle gerechnet werden muss:
am Beispiel China

Quelle: bdw plus
"Ran ans CO2-Problem"

  Weil in China die Wirtschaft boomt, wächst auch der Energiehunger des Landes, der zu fast zwei Dritteln mit Kohle gestillt wird. Kohle ist in China leicht und billig zu fördern, sie liegt wesentlich höher als etwa in Deutschland - fast direkt unter der Erdoberfläche. Eine CO2-Abscheidung ist unverzichtbar!
2015 wird China die USA als größter Kohlendioxid-Verursacher der Welt abgelöst haben, so die IEA-Studie (IEA: Internationale Energieagentur).
Allein zwischen 1990 und 2010 wird der fernöstliche Riese um rund 4 Milliarden Tonnen CO2-Jahresausstoß zugelegt haben - da nützen dem Klima die 360 Millionen Tonnen nur wenig, um die Europa seine Emissionen im gleichen Zeitraum verringern will.
   

neuere Entwicklungen

in China

 

China remains the centre of the coal world. In energy units, China consumed more than 50% of global coal demand in 2013. Moreover, China is by far the largest producer and importer of coal. China imported 341 Mt of coal in 2013, the largest amount of coal ever imported in a single year. (IEA)

Im Heft 2.15 veröffentlichte Greenpeace mehrere Berichte, die sich mit dem Einfluss Chinas auf den Klimawandel und die Klimawende beschäftigen. Seit die Chinesen die Folgen des Klimawandels (Smog, Dürren, Wüstenbildung, Gletscherschwund, Taifune …) selbst spüren, hat ein Umdenken eingesetzt.

  • 2% weniger Kohle verbrauchte China 2014 gegenüber dem Vorjahr (ca. 4 Mrd. Tonnen)
  • 12 Gigawatt Fotovoltaikanlagen wurden 2013 installiert, mehr als je zuvor in einem Land.
  • In 2014 wurden 20,4 Gigawatt Windkraftleistung errichtet.
   
auch weltweit weniger Kohle
  Im September 2015 meldet Reneweconomy, dass der weltweite Kohleverbrauch nach einem Allzeithoch von 1 Mrd. Tonnen voraussichtlich in diesem Jahr auf 900 Mio. Tonnen Steinkohle sinken wird. Die Ursachen sind noch nicht genau bekannt, könnten aber eventuell in der neuen Energiepolitik in China begründet sein.
   

Deutschland und die EU
setzen auf einen Energiemix

Quelle: Spiegel 2.7.2007

  In Deutschland geht es bei allem politischen Streit u.a. darum, wie es künftig in der EU möglich sein wird:
  • Die drittgrößte Volkswirtschaft mit Energie zu versorgen, ohne die Erdatmosphäre weiter zu schädigen.
  • Wie viel Verzicht den Unternehmern und Verbrauchern zugemutet werden kann.
  • Ob es klug ist, in Deutschland aus der Atomenergie auszusteigen.
Der deutsche Energiemix (Anteil der Energieträger am Primärenergieverbrauch) sieht im Jahr 2006 wie folgt aus: Mineralöl 35,7%; Erdgas 22,8 %; Steinkohle 13,0 %; Braunkohle 10,9 %; Kernenergie 12,6 %; Erneuerbare Energien 5,0 %. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Anteile bis zum Jahr 2005.
     
Quelle der Grafik:
Jahrbuch der Entwicklung erneuerbarer Energien
 
     

Klimaschutzziele der EU

Quelle: Deutsche Handwerkszeitung

  CO2-Ausstoß: Die EU bekennt sich zum "strategischen Ziel, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf höchstens zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen". Der Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases soll bis 2020 um 20 Prozent (in Deutschland um 40 Prozent) gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt werden. Bei einer "globalen und umfassenden Vereinbarung" steigt diese Quote auf 30 Prozent. Zudem soll zusammen mit anderen Industrienationen eine Reduzierung der Emissionen "bis 2050 gemeinsam um 60 bis 80 Prozent" erreicht werden.
Erneuerbare Energien:
Hier gilt ein verbindliches Ziel von 20 Prozent Anteil am Gesamtenergieverbrauch bis zum Jahr 2020, was eine Verdreifachung gegenüber dem bisherigen Stand bedeuten würde.
Biokraftstoffe: Eingeführt wurde ein "verbindliches Mindestziel" von zehn Prozent Anteil von Biokraftstoffen am "gesamten verkehrsbedingten Benzin- und Dieselverbrauch" bis 2020.
Atomenergie: Der Gipfel bestätigte, dass es "Sache jedes einzelnen Mitgliedsstaates ist zu entscheiden, ob er Kernenergie einsetzt". Zugleich wurde betont, dass die nukleare Sicherheit und die Entsorgung radioaktiver Abfälle weiter verbessert werden müssen.  
     

Der Ausstieg aus der Steinkohle ist in Deutschland eine beschlossene Sache, wenn auch ein kleiner Vorbehalt bleibt.

>>> ABER: Die Kumpels stellen
sich auf einen Verlust ihres Arbeitsplatzes ein.

 
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