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Living Spaces - Lebensräume

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Ein Grauerlenwald

     
Der Lebensraum

 

Das Biotop liegt im Pfitschtal auf der Höhe der Ortschaft Burgum auf etwa 1350 m Meereshöhe und bildet den Randbereich eines Altarmes des Pfitscherbaches. Die Stämme der Grauerlen sind von gelben und grauen Flechten bewachsen. Charakteristische Unterwuchspflanzen bedecken den Boden des Wäldchens.

Fotos hph

 

 
Die Lebewelt

Die wichtigsten Pflanzen im Unterwuchs sind:
Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium), Erdbeere (Fragaria vesca), Sauerklee (Oxalis acetosella), Brennessel (Urtica dioica), Dreilappiges Leberblümchen (Hepatica nobilis), , Ruprecht's Storchschnabel (Geranium robertianum), Aufrechtes Fingerkraut (Potentilla erecta), Huflattich (Tussilago farfara), Hunds-Veilchen (Viola canina), Einbeere (Paris quadrifolia); an sehr feuchten Stellen wachsen Lebermoose. Zum Wasser hin kommen Schachtelhalme, Seggen, Binsen und verschiedene Gräser vor. Am Feldrand wachsen der Gemeine Wacholder (Juniperus communis) und die Berberitze (Berberis vulgaris).

Bild oben: Wechselblättriges Milzkraut

 
Das Besondere

Grauerlen leben in einer speziellen Symbiose mit Bakterien (Gattung Franckia, Familie der Actinomyceten). Die über Wurzelhaare eingedrungenen Mikroorganismen bewirken kräftige Gewebswucherungen im Wurzelbereich. Es entstehen knöllchenartige Gebilde, besondere Nischen, in denen sich die Bakterien vermehren. Die besondere Leistung dieser symbiontischen Kleinstorganismen besteht in der Fixierung atmosphärischen Stickstoffs. Dadurch werden sie zu wichtigen Stickstofflieferanten für die Erlen. Die Bakterien erhalten von den Erlen Zuckerverbindungen aus der Photosynthese. Pflanzen mit solchen Symbiosen haben oft Pioniercharakter (z.B. die Grünerle).
Es gibt auch Flechten (Lebensgemeinschaften zwischen Algen und Pilzen), die in ihren Thalli stickstoff-fixierende Blaualgen beherbergen. Auch in dieser Symbiose sind die Vorteile der beteiligten Partner evident.

Biologische Stickstoff-Fixierung:
ist die Fähigkeit von Organismen, molekularen gasförmigen Stickstoff aus der Atmosphäre zu fixieren. Da die Luft 78% Stickstoff enthält stellt diese Fähigkeit einen besonderen Vorteil in der Ernährung von Lebewesen dar. Die Fähigkeit dazu liegt ausschließlich bei Bakterien. Pflanzen profitieren davon, indem sie Symbiosen mit Bakterien eingehen (z.B. Klee, Erbse, Bohne,Lupinie).

         
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