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Es grünt so grün

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Mit allen Sinnen

Leise rieselt der Schnee

Es grünt so grün

1. Einstieg und Ideensammlung

2. Schreibimpulse

a) Streitgespräch

b) Der Name war....

c) Warum-Geschichten

d) Schreibbuffet

3. Überarbeitung

4. Präsentation

Labyrinth :: Schreiben

Allerlei zur Nörggelei

 

2. Schreibimpulse

 

c) Warum-Geschichten

 

Lasst euch den Text „Warum das Kamel einen müden Blick hat“ (oder ein ähnlicher Text) von eurer Lehrperson vorlesen. Im Anschluss daran erfindet ihr zu zweit oder zu dritt selbst mögliche Titel für Warum-Geschichten. Danach stellt ihr alle gefundenen Titel vor.

 

Anregung:

Dieser Fundus an euren Titeln lässt sich für weitere Schreibstunden nutzen oder kann für eine Recherchearbeit verwendet werden. Lassen sich alle Fragen beantworten, welche Informationsquellen sind dafür erforderlich…?



Jürg Schubiger: Warum das Kamel einen müden Blick hat [1]

Das Kamel war früher ein neugieriges Tier mit offenen Augen. Es lebte zu dieser Zeit noch in einem Land mit Gras und Apfelbäumen. Eines Tages aber zog es aus und wanderte lange, und eines Tages gelangte es an den Rand der Wüste. Das Kamel war erstaunt: Nichts als Sand? Dachte es. Dahinter muss doch was sein? Und es ging auf die erste Düne zu und an ihr vorbei.

Dahinter aber war nichts als noch eine Düne. Das Kamel ging weiter. Dahinter muss doch was sein, dachte es wieder und ging auch auf diese Düne zu. Doch wieder war dahinter nur eine neue Düne. So kam das Kamel an zehn, hundert, tausend Dünen vorbei, immer tiefer in die Wüste hinein. Dahinter muss doch was sein, muss doch was sein, muss doch…

Das Kamel ging weiter. Es wurde durstig und müde, und die Augenlider fielen ihm tiefer und tiefer über die Augen. Als es eben die letzte Düne vor sich hatte, verlor das Kamel auch seinen letzten Mut. Dahinter ist nichts, dachte es. Hinter der letzten Düne aber waren Bäume und eine Quelle im Schatten dieser Bäume. Das Kamel ging zum Wasser und fing an zu saufen. Nichts, dachte es. Das Kamel soff, es hatte die Augen beinahe geschlossen und dachte: Dahinter ist nichts, gar nichts.

Seit diesem Tage hatte das Kamel einen müden Blick.


[1] Jürgen Schubinger: Als die Welt noch jung war. Beltz&Gelberg 1996

         
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