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Strategien zur Lösung von sozialen Konflikten und Gewalt - kurative Interventionen

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Ansatzpunkte für Interventionen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Phasen der Konfliktbehandlung

 

 

 

 

siehe auch:
Erklärungsmodelle von Gewalt

 

Strategie- und Rollenmodelle zur Konfliktbehandlung


 

 

 

Schlichtung oder Mediation

Einige zentrale Gedanken zur Mediation

 

Als Ansatzpunkte für Interventionen bei sozialen Konflikten nennt Glasl die Perzeption, die Gefühle und Einstellungen, die Triebe, Motive und Intentionen, das äußere Verhalten und die Konfliktfolgen.

Aber alle fünf Faktoren sind miteinander verzahnt, keiner ist der archimedische Punkt.
„Die einseitigen bzw. verzerrten Perzeptionen der Parteien sollen korrigiert werden; die Mechanismen, welche im Zuge des Konflikt-geschehens zu Verzerrungen und Fixierungen der Perzeptionen geführt haben, sollen in ihrer Wirksamkeit gehemmt oder entkräftet werden; Vorurteile der Parteien sollen abgebaut werden. ...

Die Parteien sollen Gefühle der Feindseligkeit, der gegenseitigen Diskriminierung usw. überwinden; sie sollen wieder Vertrauen zueinander fassen, einander tolerieren und respektieren. ...

Die Parteien sollen Klarheit über ihre bewussten und unbewussten Absichten bekommen; erstarrte Zielvorstellungen sollen wieder gelockert werden; Ziele und Mittel sollen neu überdacht werden. ...

Das unkontrollierte destruktive Verhalten soll wieder in konstruktive Bahnen geführt werden; das Verhalten soll sich wieder mehr mit den Intentionen des Handelnden decken; Gewalthandeln soll reduziert werden. ...

Die Parteien sollen die unbewussten Folgen ihres Tuns sehen und anerkennen und dafür Verantwortung auf sich nehmen; Absichten und deren Folgen als Wirkung des Gegnerverhaltens sollen getrennt beurteilt werden."

Neben diesen mehr grundsätzlichen Ansatzpunkten für Interventionen müssen aus der Diagnose und Reflexion von konkreten Konflikten weitere Ansätze für die Lösung der einzelnen Konflikte gewonnen werden. In der Literatur zur Konfliktbehandlung finden sich vielfältige Ansätze zu Behandlungsstrategien wie z.B.: gerichtliche Entscheidung, Schiedsverfahren, Versöhnung (Konziliation), Vermittlung (Mediation), Therapie, Beratung/Supervision, Machtintervention, autoritäre Entscheidung und Prozessbegleitung. Fast immer werden bei der Konfliktbehandlung die drei folgenden Phasen unterschieden:

  • Die Orientierungsphase hat zum Ziel, die eigentliche Konfliktbehandlung mit den Parteien vorzubereiten. Unter anderem geht es in dieser Phase darum, dass die Konflikt-parteien der Konfliktbehandlung durch eine dritte Partei zustimmen (ausgenommen bei einem Machteingriff), dass globale und spezielle Pläne für das Vorgehen einsichtig werden, dass sich die Parteien innerlich auf ihren eigenen Beitrag bei der Konfliktbehandlung vorbereiten und dass sie die vorgeschlage-nen Kommunikationsregeln verstehen und unterstützen.
  • Die spezielle Konfliktbehandlungsphase ist die zweite Phase. In ihr findet beispielsweise die Gerichtsverhandlung, das Schiedsverfahren oder die Moderation statt.
  • In der Konsolidierungsphase geht es dann um das Vertiefen und Festigen der erzielten Ergebnisse. Die beteiligten Menschen und Institutionen sollen die Wirkungen internalisieren und verankern, sie sollen also lernen!


In letzter Zeit gewinnt die Schlichtung oder Mediation als Alternative oder als Ergänzung zu „Gerichtsverhandlungen" an Bedeutung, weil dadurch Klärungen, Entscheidungen und Einigungen oftmals leichter erzielt werden können.

Unter Schlichtung wird ein formalisiertes, nicht-disziplinarisches und nicht-hierarchisches Verfahren verstanden. In der Schule können auch gleichaltrige Kinder und Jugendliche (peers) die Schlichterrollen ausführen. Dazu ist eine Ausbildung notwendig. Siehe: Besemer: Mediation [Inhalt und Kommentar].

 
         
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