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Wir planen einen Leuchtturm

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Weiters stieß die Arbeit der Kinder über die Grenzen Südtirols in Deutschland auf großes Interesse:
Am 1. April 2009 war eine Delegation des Pestalozzi – Fröbel – Verbandes unter der Leitung des damaligen Geschäftsführers Ludger Pesch in unserem Kindergarten für einige Stunden zu Besuch. Herr Pesch fotokopierte sich die Dokumentation unseres Leuchtturmprojektes um es als Praxisbeispiel für seine Vorlesung zum Thema: „Zwischen Individualität und Verbundenheit. Demokratische Erziehung in Kindertagesstätten“ an der katholischen Hochschule in Berlin, an der er als Professor tätig ist, zu verwenden.

Ich zitiere daraus:
…im eingangs geschilderten Turmbau-Projekt des Kindergartens Kunterbunt in Bozen/Italien sehe ich mehrere Fallen umschifft bzw. Aufgaben demokratischer Erziehung positiv aufgegriffen. Die Erzieherin hätte sich auf den Standpunkt stellen können: 2 Kinder dürfen auf den Turm und damit Ende der Diskussion. Das hätte zweifellos den Sicherheitsinteressen der Institution Genüge getan, hätte aber auch eine Nichtanerkennung der eigentlichen Wünsche der Kinder bedeutet. Die Aufforderung zum Nachdenken über Lösungsmöglichkeiten und alle nachfolgenden Schritte aber bedeuten eine emotionale, kognitive und soziale Wertschätzung der Kinder. Die Kinder erbringen daraufhin Höchstleistungen; es gelingt ihnen sogar, die immanente Situation der Konkurrenz gewinnbringend zu nutzen, ohne einander zu beschämen. Sie sind in der Lage, Leistungen anderer anzuerkennen und sich freiwillig in den Dienst einer gemeinsamen Sache zu stellen. In einem Wechsel von strukturierenden Vorschlägen der Erzieherin und Ideenfindungen der Kinder erleben diese eine Selbstwirksamkeit, von der wir hoffen dürfen, dass sie sie in künftigen Krisen stärkt. Ein wie ich finde wunderbarer Prozess, von der Bekundung des Ungenügens mit einer Situation bis zur Realisierung einer großen Idee.

Barbara Wasserer
Kindergarten Kunterbunt
Bozen

Dezember 2010

         
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