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  Körperbilder 2002 Interview mit einem Punk   an den anfang zurückblättern weiterblättern ans ende eine ebene nach oben
Körperbilder 2002
   


Martin, ein 19jähriger Punk aus Welsberg, erzählte in einem Interview über sein Leben und seine Denkweise als Punk. Er äußerte sich zu verschieden Themen: Feinde, Drogen, Musik, Religion

Er ist fest davon überzeugt eine richtige Einstellung zu diesem Leben zu haben und wird auch von seinen Eltern und Freunden akzeptiert, so wie er ist.

       

 

Punk: Ich sehe so aus, weil ich mir so gefalle. Ich habe keinen Bock mich so anzuziehen wie alle anderen. Punk existiert schon lange, seit den 70er Jahren. Damals war es ganz anders als heute. Diese sogenannten Punks waren noch Skin-heads, die wegen ihren schlechten Arbeitsverhältnissen auf die Straße gegangen sind um zu protestieren. Dann Mitte der 80er Jahre oder bei der Wende (1990) bildeten sich viele Gruppierungen Wie z.B der Punk (Nazis, Skin-head, Hooligan).

Punks sind auf der linken Seite, das heißt, sie sind gegen alle Arten von Regierungen, gegen Gesetze, gegen Pullen usw. Ihre und meine Staatsform ist die ANARCHIE

Musik: Meine Art von Musik ist Punk. Das heißt, ich höre vor allem deutschen Punkrock. Ich höre auch andere Musikarten wie Metall oder Black-Metall. Diese Musikart geht eher in die satanistische Szene. Zum Teil gefällt mir auch klassische Musik mit Orchester.

 

Religion: Ich bin ein Christ, das gebe ich zu, aber momentan habe ich kein Interesse mich mehr mit diesem Glauben zu befassen. Denn was mir auf die Eier geht, ist, dass diese regelmäßigen Treffen in der Kirche nur für Leute sind, die sich gegenseitig begaffen. Denn heutzutage gibt es zu wenige Christen. Ich bin kein Satanist und war auch nie einer. Ich führe meinen eigenen Glauben. Das heißt ich glaube nur an mich und nicht an Religionen.

Nazis: Nazis sind meine Todfeinde. Deswegen zieh ich mich so an, habe meinen Charakter, um diese Randgruppen zu vernichten oder zu provozieren. Momentan, wie es heutzutage vor sich geht, haben Nazis, politisch gesehen, zu viele Rechte. Sie werden von Polizei und normalen Menschen zu viel unterschätzt. Hingegen ich als Punk werde in die Ecke gestoßen und nicht beachtet, aber genau das gibt mir den Reiz diese "Arschlöcher" zu beschimpfen und auszurotten. In Südtirol gibt es von dieser Sorte mehr als genug, und das beunruhigt mich schon sehr, obwohl die Punks in Südtirol, Österreich und Deutschland alle gegen diese sind und alles versuchen ihr Ziel durchzuführen "zerstört die Nazibrut".

       
     

Andere Leute: Mir geht es hier in Südtirol (Welsberg) sehr gut, obwohl vor 4 Jahren, als ich mir das erste mal Springerstiefel und meinen Haarschnitt zugelegt habe, war es schwer die Leute zu überzeugen. Ich wurde gehänselt und oft auch geschlagen und getreten. Aber jetzt bin ich froh, dass ich hier in Welsberg bin, wo die Mehrheit so ist wie ich und wo ich auch akzeptiert werde, wie ich bin. Ich habe prinzipiell nichts gegen andere Leute, solange sie mich nicht provozieren.

Drogen: Das ist eine Sache, die jeder von uns einnimmt. Bei mir war es so: Vor 2-3 Jahren war ich in der Szene drinnen, wo meine Kollegen mit mir Joints geraucht haben. Das war noch harmlos. Nicht viel später hatte ich die Chance mir eine Spritze zu verpassen, aber dann dachte ich nach und schloss die Drogen aus aus meinem Leben. Seit diesem Zeitpunkt hatte ich nie mehr Drogen zu mir genommen. Von mir aus gesehen ist Alkohol die größte Droge. Ich betrinke mich, das gebe ich zu, auch übertrieben. Aber solange es legal ist, kratzt mich meine Gesundheit einen Scheiß.

Polizei: Über dieses Thema brauche ich nicht viel zu sagen, denn alle Menschen haben Probleme mit denen, aber besonders hart ist es mit den Punks! Die Pullen sind nach den Nazis die zweithöchste Pest! Wenn ich z.B durch Bruneck gehe oder sonst wo, brauchen sie mich nur zu sehen, dann kommen sie gleich zu mir, um mich zu kontrollieren; das stört mich brutal. Ich habe auch ein paar Anzeigen, weil ich ein paar Probleme mit ihnen gehabt habe, aber das ist nebensächlich! !

           
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen 2002