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  Körperbilder 2002 Begriffserklärung: Alter   eine ebene nach oben
Körperbilder 2002

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Die Abgrenzung des Begriffes "Alter" von "Altern" ist besonders deutlich: "Wenn der Begriff Alter benutzt wird, stehen die älteren Menschen und das Resultat des Altwerdens im Vordergrund; das Alter als Lebensperiode und die Alten als Bestandteil der Gesellschaft. Wenn dagegen von Altern gesprochen wird, liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung von Prozessen und Mechanismen, die zum Alter führen und die dem Altwerden zugrunde liegen".

Biologische Definition:
Aus biologischer Sicht ist Altern das irreversible Nachlassen der Anpassungsfähigkeit an Veränderungen, mit denen der Organismus entweder durch äußere Einflüsse oder von innen her konfrontiert wird. Aus dieser fehlenden Anpassungsfähigkeit resultiert die Unfähigkeit ein physilogisches Gleichgewicht des Organismus herzustellen und damit verbunden ist eine Senkung der Lebenserwartung. Dieser Umstand wird durch zwei Theorien zu erklären versucht:
Die Fehlertheorie geht davon aus, dass der Körper die Fehler in der genetischen Information nicht mehr korrigieren kann, was zu Mutationen führt.
Die Programmtheorie geht von einer von Anfang an festgesetzten Dauer des Lebens aus. Die Lebenserwartung ist im genetischen Programm festgelegt (genetische Uhr) und verursacht "planmäßig" Fehler, die ebenfalls zum Tod führen.

Das biologische Altern ist jedoch von pathologischen Prozessen deutlich zu unterscheiden. Die Vergesslichkeit im Alter ist unter keinen Umständen mit den Funktionsverlusten durch eine Erkrankung wie Morbus Alzheimer zu verwechseln.

Psychologische Definition:
Altern geht auch aus psychologischer Sicht mit vielfältigen Veränderungen einher. Dazu gehören Veränderungen der Sinneswahrnehmung, Psychomotorik, Intelligenz, des Lernens, Gedächtnisses, Denkens und des Problemlösungsverhaltens. Dazu kommen noch die Veränderungen der Persönlichkeit, es verändern sich Einstellungen, Motive, Emotionen und das Selbstbild der Alten. In welcher Qualität es zu diesen Veränderungen kommt, hängt auch von der bisherigen Auseinandersetzung des Einzelnen mit der Thematik des Alterns ab. Damit ein Mensch zufrieden altern kann, muss er ein Gleichgewicht herstellen zwischen Gewinnen und Verlusten, die das Altern mit sich bringt.

Zusammenfassung:
Das vorhergegangene ergibt, dass Altern als "mehrdimensionale Veränderungsstruktur" gesehen werden muss, in der verschiedene Veränderungen in die Beurteilung des Alterns einbezogen werden. Dazu gehören:

  • Biologische Veränderungen im Organismus, in den Organen und Körperzellen
  • Krankhafte Alternsveränderungen, die biologische Alterungsprozesse beschleunigen und überlagern können (z.B.: chronische Erkrankungen, Demenzen)
  • Leistungs- und Verhaltensveränderungen (z. B.: des Lernens und Gedächtnisses, der Intelligenz und der Psychomotorik)
  • Persönlichkeitsveränderungen im engeren Sinne
  • Soziale Veränderungen durch den Übergang in die Altersphase (z.B.: Rollenverluste und Rollenumdefinitionen)
  • Veränderung des Zeiterlebens und der Zeitperspektive (z.B.: Auseinandersetzung mit der Endlichkeit und Endgültigkeit des Daseins)
           
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen 2002