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  Körperbilder 2002
Das Alter und das Ende der Schönheit
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Körperbilder 2002
     

 

 

 

 

 

Alte Hand

 

Es scheint, dass die Begriffe alt und hässlich, jung und schön fast immer als synonyme Wortpaare auftraten und nie in Zweifel gerieten und als biologische Gegebenheit betrachtet wurden. Die Betrachtung des Alters als Ende der Schönheit trägt allem Anschein nach archetypische Züge.
Wenn sich die Körperfunktionen reduzieren, die Haut zu erschlaffen beginnt, das Gedächtnis nachlässt, die jugendliche Vitalität schwindet, wenn die Zeit ihre sichtbaren Spuren am Körper hinterlässt, dann signalisiert dies das beginnende Ende von Schönheit, den natürlichen Verfall der Schönheit aufgrund des menschlichen Alterungsprozesses.
Der Verlust von Attraktivität durch das Alter bezieht sich auch auf Attribute wie Schwerfälligkeit in den Bewegungen - gebückte Haltung, gemächliche Schritte, unkoordinierte Bewegungen, Langsamkeit im Denken und im Handeln, Gebrechlichkeit, Starrheit und körperlicher Kontrollverlust, die mit dem alten Körper in Verbindung gebracht werden. Sie sind in der Gesellschaft Inbegriffe für Unattraktivität und Un-Ästhetik.
Auch über den Aspekt des Kontrollverlustes hinaus verkörpert der alte Leib nicht das, was in der jugend- und erlebnisorientierten Gesellschaft erwünscht und gefordert ist:
Reibungsloses Funktionieren, Rationalität, Leistung, Erfolg, Dynamik und noch mehr sind beim Menschen nicht mehr möglich.
Trotz moderner Technologien zur Verjüngung und gesunder Lebensweise wird sich der alternde Körper - allein schon biologisch - früher oder später dem Ideal "Jugendlichkeit" entziehen. Auch dem gesellschaftlichen Anspruch auf körperliche Perfektion (wie glatt, straff, frisch) kann er nicht gerecht werden.
Der Kult um die jugendliche Schönheit ist so zu erklären, dass Schönheit die Chance darstellt, die Vergänglichkeit zu vergessen, während uns das Alter vergegenwärtigt, dass der jugendlichen Schönheit gleichwohl Vergänglichkeit innewohnt.

           
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen 2002