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" Sind die Frauen erst einmal am Kirchenaltar, so wird man sie nicht mehr so schnell los." Solche "frauenfeindlichen" Aussagen hört man häufig, und wenn der Mann sich schon so gegen die Aktivität in der Kirche wehrt, so frage ich mich, wieso? Hat das etwas mit der Überlieferung im Alten und Neuen Testament zu tun? Wenn ich da einen Blick hineinwerfe, so habe ich folgenden Text gefunden: "Sei nicht eifersüchtig gegen die Frau an deiner Brust, damit sie nicht auf böse Gedanken gegen dich selbst kommt. Liefere dich nicht einer Frau aus, damit sie nicht Gewalt über dich bekommt. Nähere dich nicht einer fremden Frau, damit du nicht in ihr Nest fällst. Wegen einer Frau kamen schon viele ins Verderben, sie versengt ihre Liebhaber wie Feuer."

Daraus kann man schließen, dass über die Frau nichts Positives gesagt wird. Der Mann sollte ihr mit Vorsicht begegnen, ihr nicht zu viel Freiraum lassen, denn sonst könnte sie die Überhand erlangen.

Am 22. Mai 1994 hat Papst Johannes Paul II ein apostolisches Schreiben veröffentlicht, das sich auf die Priesterweihe der Frau bezieht. Eine wichtige Passage daraus: "Die Tatsache zeigt, dass Maria, Mutter Gottes und die Mutter der Kirche, nicht den eigentlichen Sendungsauftrag der Apostel und auch nicht das Amtspriestertum erhalten hat, mit aller Klarheit, dass die Nichtzulassung der Frau zur Priesterweihe keine Minderung ihrer Würde und keine Diskriminierung ihr gegenüber bedeuten kann, sondern die treue Beachtung eines Ratschlusses, der der Weisheit des Herren des Universums zuzuschreiben ist. Damit also ein Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22, 32), dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, den Frauen die Priesterweihe zu spenden und dass sich alle Gläubigen endgülig an diese Entscheidung halten sollen."

Was darf also die Frau in der Kirche?

Viele Frauen haben in der Kirche eine Nische gesucht und gefunden. Aber viele hoffen, dass es nicht nur bei der einen Nische bleibt, sondern dass es gleiche Entfaltungsmöglichkeiten für die Fauen in allen Bereichen der Kirche geben möge. Noch sind alle Frauen von allen Weihämtern und somit von allen Mitbestimmungen in der Hierarchie ausgeschlossen, hierfür gibt es dreierlei Grüde:

  1. Es ist eine Angst vor der Neuverteilung der Macht und damit verbunden wohl vor der grundlegenden Veränderung der traditionellen Kirchenhierarchie.
  2. Angst vor dem Eindringen des "Weiblichen" in männliche Räume. Über Jahrhunderten hinweg war es klar, dass Frauen den Altarraum nicht betreten dürfen, da sie "unrein" sind, das Allerheiligste "entweihen" könnten. Es geht also auch um die Angst vor dem Geschlechtlichen der Frau, vor ihrer Sexualität und deren Folgen.
  3. Angst, Traditionen über Bord zu werfen.

Was dürfen Frauen also in der Kirche? Ihre Aufgabe reicht von der Vorbereitung eines Gottesdienstes über die Mitgliedschaft im Diözesanrat, die Leitung von Pfarrgruppen, Taufgespräche bis hin zu Berufen wie Mesnerin, Pastoralassistentin und Angestellte in der kirchlichen Verwaltung.

           
© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000