blikk

robots

forum galerie sitemap
punkt infothek
blikk mint infothek

Naturwissenschaft - Technik

an den anfang zurueck weiter ans ende eine ebene nach oben

Wasser

 

 

 

Fachwissenschaftlicher Bezug

Wasser ist der gebräuchlicher Name für die Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindung mit der chemischen Formel H2O.

Reines Wasser ist eine geruchs- und geschmacksneutrale Flüssigkeit. Bei Normaldruck (760 Millimeter Quecksilbersäule oder 760 Torr) liegt der Gefrierpunkt des Wassers bei 0 ºC und der Siedepunkt bei 100 ºC.

Wasser erreicht seine größte Dichte bei einer Temperatur von 4 ºC; beim Gefrieren dehnt es sich aus. Wie die meisten Flüssigkeiten kann Wasser auch in einem unterkühlten Zustand existieren. In diesem Zustand bleibt es auch dann flüssig, wenn seine Temperatur unter dem Gefrierpunkt liegt. Wasser kann unter Laborbedingungen und selbst in der Atmosphäre leicht bis circa -25 °C abgekühlt werden, ohne dass es einfriert - nach jüngsten Erkenntnissen bleibt Wasser sogar bei Temperaturen unter -113 °C flüssig. Unterkühltes Wasser gefriert bei Erschütterung, bei weiterer Temperaturabnahme oder wenn man einen Eiskristall hinzufügt.

Die physikalischen Eigenschaften des Wassers dienten als Standards, um Temperaturskalen festzulegen und um im metrischen System die Einheit der Masse (das Gramm) ursprünglich zu definieren.

Mit Wasser lassen sich Stoffe (z. B. wasserlösliche Salze) in Ionen zerlegen (elektrolytische Dissoziation). Mit einigen Salzen bildet Wasser Hydrate. Da die meisten Substanzen in Wasser etwas löslich sind, wird es häufig als das Universallösungsmittel schlechthin bezeichnet. Wasser lässt sich elektrolytisch in seine Komponenten Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen.

Vorkommen  

Wasser ist die einzige Substanz, die bei Durchschnittstemperaturen in allen drei Aggregatzuständen vorkommt (fest, flüssig und gas- oder dampfförmig).

Als Eis findet man es z. B. in Gletschern und in den kälteren Jahreszeiten als Schnee, Hagel und Reif.

Im flüssigen Zustand kommt Wasser in den aus Wassertröpfchen gebildeten Regenwolken und als Tau vor. Etwa drei Viertel der Erdoberfläche sind von Wasser in Form von Seen, Flüssen oder Meeren bedeckt.

Als Gas oder Wasserdampf tritt es in Nebel, Dampf und in den Wolken auf.

Wasser tritt als Feuchtigkeit im oberen Bereich des Bodenprofils auf. Durch die Kapillarwirkung haftet es an den Teilchen im Boden. In diesem Zustand nennt man es gebundenes Wasser. Es unterscheidet sich in seinen Eigenschaften von freiem Wasser. Unter dem Einfluss der Schwerkraft sammelt sich Wasser in den Gesteinsspalten unter der Erdoberfläche. Ein riesiges Grundwasserreservoir versorgt Brunnen und Quellen und erhält einige Wasserläufe während Trockenperioden am Fließen.

Wasser und Leben

 

Wasser ist der Hauptbestandteil der lebenden Materie. 50 bis 90 Prozent der Masse lebender Organismen bestehen aus Wasser.

Protoplasma, die Grundsubstanz lebender Zellen, enthält u. a. Fette, Kohlenhydrate, Proteine, Salze und andere Substanzen. Wasser fungiert dabei als eine Art Bindeglied. Es transportiert diese Substanzen, geht mit ihnen Verbindungen ein und sorgt für ihren chemischen Abbau. Das Blut von Tieren und der Saft in Pflanzen, die u. a. für den Transport der Nahrung und die Entsorgung der Abbauprodukte lebenswichtig sind, enthalten reichlich Wasser.

Auch im Stoffwechselgeschehen, besonders beim Abbau von Proteinen und Kohlenhydraten, spielt Wasser eine Schlüsselrolle. Dieser Prozess, den man Hydrolyse nennt, läuft ständig in lebenden Zellen ab.

Natürlicher Wasserkreislauf  

Die Hydrologie ist die Wissenschaft, die sich mit der Verteilung des Wassers auf der Erde, seinen physikalischen Umwandlungen und chemischen Reaktionen mit anderen natürlich vorkommenden Substanzen und seiner Beziehung zum Leben auf der Erde befasst.

Den ständigen Wechsel von Wasser zwischen der Erdoberfläche und der Atmosphäre kennen wir als natürlichen Wasserkreislauf. Unter verschiedenen Einflüssen, überwiegend durch Wärmeeinfluss, dampft Wasser aus Wasser- und Landoberflächen ab und wird von lebenden Zellen abgegeben. Dieser Dampf zirkuliert in der Atmosphäre und fällt als Regen oder Schnee nieder.


Wenn das Wasser wieder auf die Erdoberfläche trifft, kann es zwei verschiedene Wege nehmen. Abhängig von der Regenintensität sowie der Porösität, der Durchlässigkeit, der Dicke des Bodens und der vorher darin enthaltenen Feuchtigkeit, fließt ein Teil des Wassers (der so genannte Oberflächenabfluss) direkt in die Bäche und Wasserläufe und von dort z. B. in die Meere. Der Rest versickert im Boden. Ein Teil des Sickerwassers bildet die Bodenfeuchtigkeit, die direkt verdampft oder über die Pflanzenwurzeln zu den Blättern aufsteigt und dort abgegeben wird. Der Wasseranteil, der die Kohäsions- und Adhäsionskräfte im Boden überwindet, sickert weiter hinunter, sammelt sich in der so genannten Sättigungszone und bildet dort das Grundwasserreservoir. Dessen Oberfläche nennt man Grundwasserspiegel. Unter natürlichen Bedingungen steigt der Grundwasserspiegel zeitweilig, wenn er durch Niederschläge aufgefüllt oder beladen wird, und sinkt dann wieder, da unaufhörlich Wasser in natürliche Abflüsse abläuft.

Zusammensetzung  

Da Wasser zahlreiche Substanzen in großen Mengen zu lösen vermag, kommt es in der Natur selten in reiner Form vor.
Bei der Kondensation und beim Niederschlag absorbieren Regen oder Schnee veränderliche Mengen an Kohlendioxid und anderen Gasen, auch Spuren von organischen und anorganischen Substanzen aus der Atmosphäre.
Beim Kontakt mit der Erdkruste reagiert Wasser mit den Mineralien im Boden und in den Gesteinen. Das Grundwasser von Flachbrunnen kann außerdem große Mengen an Stickstoffverbindungen und Chloriden enthalten, die aus Fäkalien stammen. Das Grundwasser aus Tiefbrunnen enthält dagegen im Allgemeinen nur gelöste Mineralien.
Meerwasser beinhaltet zusätzlich zu Natriumchlorid (Kochsalz) in konzentrierten Mengen auch noch viele andere gelöste Verbindungen. Gleichzeitig geht reines Wasser durch den Verdampfungsprozess unaufhörlich verloren, so dass der Anteil an Verschmutzungen ansteigt.

Wasseraufbereitung  

Infolge von schwebenden und gelösten Verunreinigungen ist natürliches Wasser für viele Zwecke ungeeignet. Störende organische und anorganische Substanzen werden nach unterschiedlichen Methoden entfernt: Sieben und Sedimentation zum Beseitigen der Schwebeteilchen, Behandlung mit Aktivkohle zur Entfernung von Geschmacks- und Geruchsstoffen, Filtration und Chlorierung oder Bestrahlung zum Abtöten infektiöser Mikroorganismen.


Bei der Durchlüftung sättigt man Wasser mit Luft. Dazu bringt man Wasser mit Luft in einer Weise in Kontakt, dass eine maximale Durchdringung stattfindet. Durch diesen Vorgang entfernt man Geruchs- und Geschmacksstoffe, die sich bei der Zersetzung organischer Materie gebildet haben und vertreibt flüchtige Gase (z. B. Chlor).

Die Härte des natürlichen Wassers wird größtenteils von Calcium- und Magnesiumsalzen verursacht. Die durch Hydrogencarbonate und Carbonate von Calcium und Magnesium hervorgerufene Härte nennt man Carbonathärte (temporäre Härte). Sie kann durch Kochen entfernt werden. Beim Kochen wird das Wasser auch keimfrei. Die Resthärte nennt man entsprechend Permanenthärte. Komplexbildner in Waschmitteln dienen dazu, diejenigen Substanzen zu inaktivieren, die das Wasser hart machen.

Wasserentsalzung  

Um den ständig steigenden Bedarf an Frischwasser besonders in Trockengebieten zu decken, hat man weit reichende Forschung betrieben, um mit wirkungsvollen Methoden das Salz aus Meer- und Brackwasser zu entfernen. Es wurden verschiedene Verfahren zur billigen Herstellung frischen Wassers entwickelt:


Die mehrstufige Entspannungsverdampfung beruht auf der Verdampfung und nachfolgenden Kondensation des entstandenen Dampfes. Sie wird am häufigsten angewandt. Bei diesem Verfahren erhitzt man das Meerwasser und leitet es anschließend in Niederdrucktanks. Durch den geringen Druck verdampft das Wasser zum zweiten Mal. Diesen Dampf kondensiert man daraufhin und erhält so das gewünschte, reine Wasser.


Eine andere Methode ist das Ausfrieren. Sie beruht auf den verschiedenen Gefrierpunkten von Frisch- und Salzwasser. Die Eiskristalle werden dabei aus der Salzlösung entfernt, salzfrei gewaschen und zu Frischwasser geschmolzen.


Bei der Umkehrosmose presst man unter Druckanwendung Salzwasser durch eine dünne, halbdurchlässige Membran, die die unerwünschten Minerale nicht durchdringen können.


Die Elektrodialyse wird beispielsweise angewendet, um Brackwasser zu entsalzen. Löst sich Salz in Wasser auf, so bilden sich positive und negative Ionen (Anionen und Kationen). Diese können über anionen- und kationendurchlässige Membranen entfernt werden, wenn man einen elektrischen Strom anlegt. Der Salzgehalt im Frischwasser ist dann entsprechend dezimiert.


Verglichen mit etwa 3,5 % bei Meerwasser enthält Brackwasser mitunter nur zwischen 0,1 % bis 0,45 % an Mineralien. Geht man davon aus, dass Wasser trinkbar ist, wenn es weniger als 0,05 % an Salz enthält, so sind die Kosten zur Entsalzung von Brackwasser entsprechend niedriger als bei Meerwasser.

an den seitenanfang
  seitenbereich schließen
punkt

Wasser