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Ressoucen schonen - wir haben nur eine Erde!
Blicke auf Freihandelsabkommen und Klimaschutzvereinbarungen

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mad mining

Der Ressourcenreichtum, auf dem sie sitzen, ist für viele Menschen im globalen Süden nicht Segen, sondern Fluch! Sie leiden unter dem Handel mit Konfliktmineralien. Denn der Abbau von Rohstoffen, die in unseren Konsumgütern verarbeitet werden, geht oft einher mit Menschenrechtsverletzungen, Umweltverschmutzung und/oder kriegerischen oder bürgerkriegsähnlichen Konflikten.

(Christliche Initiative Oscar Romero)

 

  Kleinbergbau in Ghana (c) Johanna Sydow, GermanWatch
   

mad mining

   
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Die dreijährige Kampagne „Stop Mad Mining – For Ethical Mining and Resource Consumption“ ist Ende März 2015 im Rahmen des europäischen Jahres der Entwicklung mit 12 europäischen und einem salvadorianischen Partner gestartet. Ziel ist es, die europäische Bevölkerung zu ihrem Rohstoffverbrauch zu sensibilisieren und ihren Verbrauch nachhaltig zu gestalten. Deshalb will sie Druck auf politische EntscheidungsträgerInnen ausüben, verbindliche Richtlinien für europäische Unternehmen einführen. Unternehmen sollen ihren Sorgfaltspflichten zu Menschenrechten und Umweltstandards nachzukommen. (mehr siehe Rohstoff-Kampagne)

     
Beispiel El Salvador
  Der australisch-kanadische Bergbaukonzern OceanaGold verklagt den Staat El Salvador auf 301 Millionen US-Dollar. Der Grund: Die Regierung verweigerte dem transnationalen Konzern nach einer Explorationsphase, eine Abbaukonzession zu erteilen. Nun entscheidet das Schiedsgericht der Weltbank. Was zählt mehr: Das Recht der Bevölkerung El Salvadors auf Gesundheit und sauberes Trinkwasser oder das Profitstreben von OceanaGold? Die Entscheidung fiel im Oktober 2016 ...
     
Esperanza Ortega
  Esperanza Ortega, Aktivistin der Gemeinde Arcatao, findet deutliche Worte auf die Frage, wer am meisten vom Goldbergbau profitiert: "Die Superreichen ... Sie halten Ausschau, welche Länder sie am besten für ihre Reichtümer plündern können." Warum sie gegen den Goldbergbau in ihrer Gemeinde ist, erklärt sie im Rahmen der internationalen Kampagen "Stop Mad Mining – For Ethical Mining and Resource Consumption".
     
Teófilo Córdova, Bürgermeister der salvadorianischen Gemeinde Nueva Trinidad
  Die Menschen in Nueva Trinidad sind auf sauberes Trinkwasser angewiesen. Er spricht sich gegen den Goldbergbau aus, weil er das Wasser und damit die Lebensgrundlage der Menschen in Nueva Trinidad gefährdet. Am 29. März stimmten in einer lokalen Volksbefragung etwa 99 Prozent der Bewohner gegen den Abbau.
     
   
   

Freihandelsabkommen als Werkzeug der Unterdrückung

   
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Eine Milliarde Dollar bedeutet 200 Schulzentren, die auf den Altaren des internationalen Kapitals geopfert werden. (Ecuadors Präsident Rafael Correa)
 

Das Schiedsgericht der Weltbank hat zu Gunsten des Ölkonzerns Occidental Petroleum (Oxy) entschieden. Der US-amerikanische Konzern hatte geklagt, dass sich Ecuador nicht an das bilaterale Investitionsschutzabkommen gehalten habe. Ecuador hatte 2006 den Vertrag mit Oxy gekündigt und verstaatlichte dessen Ölförderanlagen, da dieses illegal Aktien veräußert hatte. Das Gericht gibt dem Konzern Recht- Ecuador muss nun eine Summe von 1,1 Milliarden US-Dollar berappen. Die Höhe der Zahlungen entspricht dabei nur 60 Prozent des vom Konzern geforderten Betrags.

     
Oxy 2012 Annual Report
  "On October 5, 2012, an Arbitral Tribunal of the International Centre for Settlement of Investment Disputes (ICSID), an agency of the World Bank, found that Ecuador violated the United States - Ecuador Bilateral Investment Treaty in 2006 when it terminated Occidental’s Block 15
concession. The Tribunal ordered Ecuador to pay $1.77 billion, plus interest, in damages. Ecuador has filed an application asking ICSID to annul the damage award; it could take over a year for ICSID to rule on Ecuador’s application for annulment. Pursuant to a 2000 Farmout Agreement, Andes Petroleum is entitled to 40% of any net amount which Occidental recovers from Ecuador in this ICSID proceeding. The effect, if any, on the financial statements will be recognized upon final resolution of this matter."
   
Oceana Gold soll Urteil des Schiedsgerichtshofes der Weltbank Folge leisten.
 

Februar 2017 - In einem offenen Brief fordert ein internationales Bündnis von Menschenrechtsorganisationen das australische Goldbergbauunternehmen Oceana Gold auf, einem Urteil des Schiedsgerichtshofs der Weltbank (ICSID) Folge zu leisten. Das Vorgängerunternehmen Pacific Rim hatte selbst die Institution aufgesucht, um den Staat El Salvador auf 250 Mio. US Dollar wegen nicht erzielter Gewinne zu verklagen. Nun scheint es aber nicht bereit zu sein, die Bestimmungen des im Oktober 2016 veröffentlichten Schiedsspruchs umzusetzen. Darin lehnten die drei Richter nämlich die Klage des Konzerns einstimmig ab. Das Unternehmen muss sogar acht Millionen US-Dollar Prozesskosten an El Salvador zurückzahlen.

Sieben Jahre lang musste die Bevölkerung El Salvadors auf das Urteil warten. 2009 verklagte die kanadische Pacific Rim den Staat El Salvador, nachdem die Regierung des mittelamerikanischen Landes eine Abbaulizenz nach einer Erkundungsphase verweigert hatte. Während dieser sieben Jahre versuchte das Unternehmen, mit seiner Stiftungsarbeit als Wohltäter aufzutreten und Teile der Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen. So weckte es bewusst Begehrlichkeiten, spaltete Gemeinden und heizte soziale Konflikte an. Diese Konflikte führten in der Region Cabañas zu fünf Morden an Umweltaktivist*innen, deren Hintergründe die Behörden immer noch nicht aufgeklärt haben.

(Quelle: Christliche Initiative Romero)

     
 
Urban Mining

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Rohstoffquellen direkt vor der Haustür

 

Deutschland ist Großverbraucher von Rohstoffen, wird dabei aber gern als „rohstoffarm“ bezeichnet. Tatsächlich ist das Land bei Erzen und vielen wichtigen Industriemineralien nahezu vollständig auf Importe angewiesen. Hohe Preisschwankungen, fragwürdige Umwelt- und Sozialstandards sowie teilweise menschenunwürdige Abbaubedingungen sind die Kehrseiten unseres Konsums und Ressourcenhungers. Dabei sind wir umgeben von über 50 Milliarden Tonnen an wertvollen Materialien. Warum also nicht die riesigen Rohstoffquellen erschließen, die wir uns selbst geschaffen haben? Urban Mining bezeichnet die gezielte Rohstoffgewinnung im städtischen und kommunalen Raum. Das Umweltbundesamt informiert dazu mit einer neuen Broschüre und gibt Impulse.

Quelle: Umweltbundesamt

     
   

1,5-Grad-Ziel

   
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nach dem Klimagipfel in Paris
 

2015 haben die Vereinten Nationen beim Klimagipfel in Paris beschlossen, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 °C zu beschränken. Damit das gelingen kann, müssen mindestens 85% der noch vorhandenen fossilen Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas) im Boden bleiben.

"Die CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Energiegewinnung und CO2-Emissionen aus Industrieprozessen (z.B.: Zement- und Stahlherstellung) machen rund 62 % des durch den Menschen verursachten (anthropogenen) Treibhauseffekts aus. Weitere gut 11 %-Punkte entstehen durch die Verringerung der Biomasse zum Beispiel durch Regenwaldbrandrodung. Ca. 3 %-Punkte verursachen brennende Kohleflöze. Beim CO2 kommt jedoch hinzu, dass es eine sehr lange Verweildauer in der Atmosphäre hat, so dass unsere heutigen Emissionen für Jahrtausende das Klima noch aufheizen. " (http://www.klima-retten.info/weltklimavertrag.html)

   
  © Bente Stachowske / Greenpeace
     
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