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Immer schneller ... Steigerung von Ausdauer und Fitness
Doping im Sport -
Betrug oder Kavaliersdelikt?

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Es ist zu vermuten, dass der Missbrauch von leistungssteigernden Substanzen im Leistungssport aber auch im Breitensport zunmimmt. Im Leistungssport ist er sicher ein Betrug an den Konkurrenten und Kokurrentinnen.

Generell ist Doping aber auch mit vielen Risiken verbunden. Nicht nur die Muskeln sondern alle Organe, die Hormone und das Nervensystem erfahren eine Veränderung.
 
     

Wahl eines Selbstbildes

  Viele Geschichten zum Doping zeigen, dass jeder Mensch, ob Sportidol oder nicht, eine Wahl trifft hinsichtlich dessen, was er in seinem Leben sein möchte: angebeteter Star, Sport-Multimillionär, Betrügerin, ... .
Ob also in der Welt des Sports oder im persönlichen und gesellschaftlichen Alltag: letztlich wählt jeder Mensch in seinem Leben selber, welchem Selbstbild er folgen will: Betrug, Trickserei, Mogelei oder Wahrheit, Fairness, Ehrlichkeit. Und auch das zeigt die Beschäftigung mit dem Thema Doping: Die Flucht in die Unehrlichkeit und Illegalität erzeugt letztlich Leiden. (aus: www.dopinginfo.ch).
     
Missbrauch von Dopingsubstanzen unter Kindern und Jugendlichen
 

Zum Missbrauch von Dopingsubstanzen unter Kindern und Jugendlichen liegen eine Reihe von Studien aus den USA und Kanada vor. In diesen Ländern hat der Sport in Highschools und Colleges einen hohen Stellenwert; eine Vereinsstruktur wie in Deutschland gibt es nicht. Die Ergebnisse dieser Studien können in einigen Kernaussagen zusammengefasst werden:

  • Etwa 6 % bis 8 % der Jugendlichen haben einschlägige Erfahrungen mit dem Konsum von Anabolika und anderen Dopingsubstanzen.
  • Die Einnahme bei männlichen Jugendlichen ist mehr als doppelt so häufig wie bei Mädchen.
  • Ein Teil der Jugendlichen injiziert die Anabolika.
  • Jugendliche, die andere Drogen nehmen, nehmen vermehrt auch Anabolika.
Doping beim Bodybuilding
 

Nach Analysen von Urinproben bei Wettkampfveranstaltungen im Bodybuilding, die in deutschen Laboratorien durchgeführt wurden, wurden in fast 40 % Dopingsubstanzen nachgewiesen. Aus diesen Ergebnissen ist ein deutlicher Trend zum Doping abzulesen. Es kann vermutet werden, dass dieser Missbrauch von Arzneimitteln in der Bodybuildingszene in den Breiten- und Freizeitsport hineinwirkt, da viele Bodybuilder in Fitnessanlagen trainieren.
Immerhin 42 Prozent der Unter-30jährigen stimmten dem Satz zu: „Wer nicht an sich arbeitet, um eine gute Figur zu haben und leistungsfähig zu bleiben, ist selbst schuld, wenn er z.B. berufliche Nachteile hat oder nicht so leicht einen Partner findet.“ (Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Körber-Stiftung im Oktober 2000).
Im Rahmen einer Studie, die im Auftrag der Sportministerkonferenz der Länder in Deutschland von einer Arbeitsgruppe der Medizinischen Universität in Lübeck durchgeführt wurde, verteilten die Forscher in 58 Fitnessstudios quer durch die Republik Fragebögen, in denen sie die Besucher unter anderem nach Trainingsmotivation, Trainingsdauer und nach dem Konsum von Anabolika und Drogen befragten. Die Auswertung von 454 Fragebögen erbrachte u.a. folgendes Ergebnis:

  • 22 % der Männer und 8 % der Frauen gaben an, schon einmal leistungssteigernde Medikamente genommen zu haben.
  • Bei den 21-25jährigen lag der Anteil der Anabolikaverwender noch höher, nämlich bei 35 %.
  • Als wichtigstes Trainingsziel wurde von den meisten der Aufbau von Muskelmasse und erst in zweiter Linie der Kraftzuwachs genannt.
Aus den Daten geht weiter hervor, dass die Sportler, die Medikamente zur Leistungssteigerung nehmen, nach etwa zwei bis drei Jahren regelmäßigen Trainings damit anfangen. Die Wissenschaftler vermuten, dass zu diesem Zeitpunkt das genetisch vorgegebene Potential für das Muskelwachstum erschöpft ist: „Fortschritte bezüglich des Aufbaus von Muskelmasse sind nur noch schwer zu erreichen und meist so klein, dass sie kaum bemerkt werden“ (aus: http://www.susanne-warmuth.de/fitness.html ).
     
Auswirkungen auf die Gesundheit
  Da die beim Doping eingesetzten Wirkstoffe, hauptsächlich die anabolen Steroide, meist über einen längeren Zeitraum in höheren als therapeutischen Dosen und nicht ärztlich kontrolliert zugeführt werden, können sie erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. (Quelle: RKI, Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 34, Doping beim Freizeit- und Breitensport, S. 12)
 


Anreize und Mechanismen
für den Gebrauch von Dopingmitteln
 

Häufig wird Doping als individuelles Fehlverhalten von einigen wenigen, moralisch zweifelhaften Sportlern dargestellt. Es gibt aber auch systematische Anreize und Selektionsmechanismen für den Gebrauch von Dopingmitteln. Es wird desto eher (und mehr) gedopt,

  • je höher die Leistungsdichte der Spitzensportler ist,
  • je mehr die Leistung durch Doping ansteigt,
  • je laxer die Dopingkontrollen sind,
  • je geringer die Strafen für erwischte Dopingsünder ausfallen,
  • je weniger die Dopingmittel die Gesundheit beeinträchtigen und
  • je kürzer die noch zu erwartende sportliche Karriere ist.
     
 

Das Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule in Köln bietet auch umfangreiche Informationen zu Dopingsubstanzen und Dopingaufklärung u.a.: Infos zur Dopingliste, Studie zu Nahrungsergänzungsmitteln, ... verbotene Substanzen & Methoden, Grenzwerte und Nebenwirkungen, Nebenwirkungen der "Doping"-Substanzen ... Übungsprogramme zum Download (durch das Programm führt Benny).

     
Seiten zum Thema Doping gibt es eine Fülle. Hier eine weitere Auswahl zum Thema:
 
Genetische Veranlagung
und Gendoping

Sportmedizinkongress 2003; Abstract von Bernd Wolfarth, Universitätsklinik Freiburg Rehabilitative und Präventive Sportmedizin

Quelle: http://www.
sportmedizinkongress2003.de/
frame.htm

  Im Rahmen der Diskussion um die Manipulation des Erbguts stellt sich allerdings auch die Frage, ob dieses Wissen zukünftig dazu missbraucht werden kann, einzelne genetische Areale oder das gesamte Genom im Sinne einer Leistungssteigerung im Sport zu verändern. Innerhalb der Diskussion um eine mögliche Leistungsmanipulation mit Hilfe gentechnologischer Methoden muss zuerst die Nomenklatur geklärt werden. Bereits Realität ist der Einsatz gentechnisch produzierter Medikamente zur Leistungssteigerung. Dies ist allerdings keine Veränderung menschlichen Erbguts im Sinne eines sog. „Gendoping“, ... und ist daher von dem Begriff der Leistungsmanipulation durch in vivo Manipulation menschlichen Erbguts abzugrenzen. In diesem Bereich ist theoretisch eine lokale, sog. somatische oder postnatale Gentherapie, als auch eine systemische oder pränatale Genmanipulation im Sinne einer Klonierung vorstellbar. Bisher sind beide Methoden in der Praxis nicht im Einsatz und über die rechtliche Zulassung der Klonierung menschlichen Erbguts wird derzeit auf politischer Ebene diskutiert. In der leistungssportlichen Praxis spielen diese Methoden bisher noch keine Rolle und es ist unwahrscheinlich, dass in absehbarer Zeit die Fiktion vom genmanipulierten Athleten Wirklichkeit wird."
Was den Kranken helfen sollte, droht heute aber eine neue Dimension des Doping zu werden (bdw 8/2004), denn im Tierversuch gelingt Doping durch Gentherapie.
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