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Ethische Reflexionen
Positionen zur Stammzellenforschung

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Grundpositionen zur Forschung
an embryonalen
menschlichen Stammzellen
 


Joseph Itskovitz-Eldor, Gynäkologe am Rambam Medical Center in Haifa: "Die Chance, mit dieser Technik der Menschheit helfen zu können, übersteigt die Gefahren des Missbrauchs um mehrere Größenordnungen." Und weiter: "Es gibt eine Strömung in der jüdischen Philosophie, die sagt, dass dem Embryo erst nach 49 Tagen Leben eingehaucht wird." .. "Und das fällt just mit dem Zeitpunkt zusammen, an dem der Embryo hormonell vom Eierstock unabhängig wird."
Entscheidend ist also die Festlegung, dass der Embryo außerhalb des Mutterleibs nach jüdischem Glauben prinzipiell keine eigenständige Seele besitzt.
Diese Meinung (U. Schnabel: Ohne Mutter keine Menschenwürde, Zeit 24/2001) soll verdeutlichen, wo ein Problem der Diskursethik beginnt: Was "der Beginn des Leben" ist, wird in unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich bewertet.

Die katholische Kirche vertritt den Standpunkt, dass bereits mit der Vereinigung von Eizelle und Spermium ein neues menschliches Leben beginnt. Ob die Vereinigung im Mutterleib oder im Reagenzglas stattfindet, ist dabei unerheblich. Zum Zeitpunkt der Vereinigung der beiden Zellen beginnt die Menschenwürde des neuen Menschen. Denn zu diesem Zeitpunkt wird dem beginnenden Menschen eine Seele eingehaucht. Ab da ist er ein Ebenbild Gottes.

   
Folgerungen aus den Grundpositionen
 

Nimmt man die erste Position ein, so dürfen durch Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen (oder Zellhaufen) Heilmittel für viele bisher unheilbare Krankheiten geschaffen werden. Also: die zu Heilzwecken eingesetzte Forschung ist nicht nur ethisch vertretbar, sondern notwendig.

Nimmt man die zweite Position ein, dann ist die medizinische Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen zur Heilung von unheilbaren Krankheiten eine Manipulation, die lediglich als Fortschritt verkauft wird. Eine Moral kann nicht die andere aufwiegen.

     
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