Gustav
Mahler gab sich seinem Tonschaffen mit mehr Bewusstsein ethischer
Verpflichtungen hin. In jedem seiner Werke steckt ein Stück Philosophie.
Für uns Nachlebende erscheint dies indessen oft nur als programmatische
Bindung. Letztlich blieb er in diesen Symphonien der Liedschöpfer.
Das Mosaik dieser Symphonie erweckt in uns gelegentlich das Gefühl
der Länge.
Die
"1. Symphonie in D-Dur", 1888, ist eine Natursymphonie. Die sonatenförmige
Einleitung, thematisch gespeist aus dem heitersten der "Lieder eines fahrenden
Gesellen" ("Ging heut morgen übers Feld") zeichnet unbeschwert die
morgendlich erwachende Natur.
Kuckucksrufe
und andere Vogelstimmen ertönen in diesem Ausschnitt der Symphonie.
Die fröhliche Stimmung der ersten beiden Sätzen schlägt
später ins Gegenteil um, ehe die strahlende D-Dur wieder gewonnen
wird.
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