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Roboter - Cyber"menschen"
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Der Stand der Technik sind Handhabungsautomaten. Aber auch "Neuro-Computer" machen es möglich, dass Roboter dem Menschen die Hand geben können. Und
Ideen und Visionen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über eine Evolution nachbiologischer "Lebens"formen nehmen zu.
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Stand der Technik:
Handhabungsautomaten, fühlende Roboter ...

Stand der Wissenschaft:
Implantationsmensch;
Prognosen;
Ideen

Visionen von nachbiologischen Lebewesen;

Science fiction


             
Stand der Technik: Handhabungsautomaten und
Roboter mit Gefühl für Balance und Zupacken

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Schweißroboter und andere so genannte Handhabungs- automaten sind uns heute schon so bekannt und vertraut, dass sie bei uns keinen Widerstand mehr erzeugen. Aber, das war vor 30 Jahren noch ganz anders! Da gab es einen heftigen Streit, ob solche "Dinger" überhaupt in der Produktion eingeführt werden sollten.

   
     
bdw 1/2001; HNF 2001
Roboter-"Beine" und -"Arme" sind mittels eines Neuronalen Netzes so sensibel "trainierbar", dass sie einen Ball ballancieren oder mit Gefühl zupacken können.
Gefühlvoll gibt der Roboter dem Menschen die Hand. Und "Dr. Robot" operiert sein Gehirn.
   

   
Stand der Wissenschaft: Der "Implantationsmensch" eine ebene nach oben
 

 

Herzen, Lungen, Nieren und Gelenke - ein ganzes Ersatzteillager biologischer, gentechnischer und künstlicher Organe - liegen heute zum "Einbau" bereit. Transplantationen gehören zum Alltag der High-Tech-Medizin.

Die grundsätzliche Frage nach der Identität des Menschen, der mit einer ganzen Palette fremder Organe lebt, spielt aber noch keine Rolle.
Schlagartig wird sich dies ändern, wenn technische Prothesen in das Gehirn implantiert werden. Denn schließlich gilt dieses Organ als der Ort menschlichen Bewusstseins und der Gefühle.

Gehirnprothesen würden auch das gängige Todeskonzept durchkreuzen. Denn, wenn es mit ihnen möglich würde, alle ausgefallenen Hirnregionen durch Neuro-Implantate zu ersetzen, dann könnte der Mensch letztlich sogar unsterblich werden.

So wird die Neuro-Technik unser Weltbild und unser religiöses Verständnis fundamentaler verändern, als alle bisherigen wissenschaftlichen Errungenschaften.


             
Stand der Wissenschaft: eine Delphi-Prognose           eine ebene nach oben
 

 

Wie in nebenstehender Plastik stellen sich Künstler einen mit technischen Artefakten bestückten Kopf vor. Sie konstruieren damit ihre subjektive Aussage von der Wirklichkeit: Abschreckend soll sie sein, Ängste soll sie wecken, damit sie erst gar nicht wird!
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Neurobiologie und der künstlichen Intelligenz-Forschung machen sich zur Zeit noch kein Bild vom äußerlichen Aussehen eines nachbiologischen Lebewesens, aber sie entwerfen ihre Prognosen darüber auf der Basis der Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten.
In so genannten Delphi Studien werden Expertinnen und Experten über zukünftige Entwicklungen ihrers Arbeitsbereiches befragt.
Delphi-Prognosen sind also keine künstlerischen oder literarischen Entwürfe von der Zukunft, sondern wissenschaftliche Erwartungen unter Einschätzung auch von gesellschaftlichen und ethisch-moralischen Einstellungsänderungen.
Eine Delphi-Prognose lautet: Experten halten bis zum Jahre 2008 solche Neuro-Computer für realisierbar, die wie das menschliche Gehirn Daten verteilt speichern können, wenn für deren Evolution genügend Geld verfügbar ist.


             
Stand der Wissenschaft:
Ideen für zukünftige Entwicklungen
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Ideen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für zukünftige Entwicklungen gehen über Delphi-Prognosen hinaus. Sie enthalten immer auch persönliche Interessen, die sie "verkaufen" müssen, da für ihre Entwicklung und Verwirklichung häufig viel Geld notwendig ist.
 

z.B.: Gerhard Roth, Professor für Hirnforschung:

"Auf der einen Seite fühlt man sich als Hirnforscher geschmeichelt, wenn viele Leute zu den eigenen Vorträgen kommen. Wenn man aber darlegt, dass Geist und Bewusstsein mit naturwissenschaftlichen Methoden untersucht werden können, dass man vielleicht Geist und Bewusstsein wird nachbauen können, dann kommt oft große Angst auf."
Wenn Gerhard Roth sich nach einem Vortrag so äußert, dann steckt in dieser Aussage auch ein Idee davon, welche Ziele er in zukünftigen Entwicklungen anstrebt.

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Verbindung von Nervenzellen
mit technisch neuronalen Systemen

z.B.: Hans-Werner Bothe, Professor für Neurochirurgie in Münster und z.B.: Michael Engel, Wissenschaftsjournalist für Neurobionik:

"Seit Hunderten von Jahren versuchen Menschen die besonderen Leistungen ihres Denkapparates zu erklären, doch erst seit kurzer Zeit ist es möglich, die spezifischen Fähigkeiten des Gehirns wie Lernen und Gedächtnis auf neuartigen Computerprogrammen - den neuronalen Netzen - zu installiern. In dieser "technischen Verfügbarkeit" des Gehirns - wenn auch derzeit noch in sehr rudimentärer Form - liegt der eigentliche Reiz der Neuroforschung."
Wenn sich Hans-Werner Bothe und Michael Engel in der Einleitung ihres Buches "Neurobionik" (Umschau Verlag Frankfurt 1998) so äußern, dann erwarten sie eine Fülle von Neuroprothesen für das menschliche Gehirn, die mit dem menschlichen Nervensystem kommunizieren, sich also verständigen können.

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z.B.: Werner Dörner, Professor für Psychologie:

"Der Mensch kann nicht vernetzt denken und er denkt viel zu langsam."...
"Wir erleben heute z.B. immer wieder, dass wenn mehr als 3 Parameter miteinander wechselwirken, wir ohne mediale Hilfen kaum noch in der Lage sind, die Wechselwirkungen zu verstehen."
Die Abhängigkeiten zwischen Preis und Nachfrage zu erkennen, das geht noch. Aber wenn Werbung, Nachfrage, Preis, Gewinn, Geldstabilität, Steuern, Renten, Bevölkerungswachstum, Informationskosten, Sozialkosten, Umweltkosten und Arbeitsplätze - um nur einige wechselwirkende Parameter zu nennen - miteinander vernetzt auf die Zielgrößen eines humanverträglichen, ökologieverträglichen und generationenverträglichen Lebens erkannt werden sollen, dann streikt unser Gehirn.
Neuronale Systeme, implantiert in unser Gehirn, wären ein Lösungsweg. Denn die Komplexitäten müssen verstanden werden und in unserer Gesellschaft von ganz vielen Menschen gesehen werden, damit Umwertungen in unserem Handeln überhaupt stattfinden können.

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z.B.: Willi van Lück, Bildungsplaner:

Ein humanerer Weg (nicht humanistischer Weg), als implantierte Neuronen, ist ein Neuverständnis von Lernen und darauf beruhend eine Qualitätsverbesserung des Lernens in Schule und Weiterbildung auch mittels Neuer Medien.
Hypermediale Lernsysteme - wie z.B. diese Lern- und Arbeitsumgebung - die auf der Grundlage einer konstruktivistischen Lerntheorie gestaltet sind, können die Lernenden zu eigenen Fragen anregen, können subjektive Interessen und Gefühle aufgreifen, können hohe Komplexitäten modellieren und simulieren, können assoziativ an persönliche Erfahrungen und Wissenskonstruktionen anknüpfen, können für sinnliche Wahrnehmungen und authentische Begegnungen aufschließen.


             
Visionen über nachbiologische "Lebens"formen
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Visionen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über zukünftige Entwicklungen etwa über nachbiologischen "Lebens"formen gehen weit über Delphi-Prognosen und interessengeleitete Ideen hinaus. Sie enthalten immer auch persönliche Phantasien von der Zukunft. Aber an der Realisierung dieser Visionen zur Evolution nachbiologischer Lebewesen wird in KI-Team in allen Industrieländern gearbeitet, gebastelt und geforscht.
 
 

  Christof von Malsberg, Bochumer Professor für Neuroinformatik, gehört zu den Weltbesten, die sich um eine automatisierte Gesichtserkennung durch Parallelrechner (siehe: Neuronale Netze) verdient gemacht haben. Er gewann gegen eine starke US-Konkurrenz in einem Wettbewerb, den das Militär ausgeschrieben hatte, den ersten Platz. Er sagt:"Es ist sicher, dass es bereits in wenigen Jahren denkende Maschinen geben wird, die den Menschen ganz fürchterlich vom Thron stoßen werden."
   
  Jon McCaskill und Uwe Tangen vom IBM in Jena mit dem Rechner "Polyp". Der Bildschirm zeigt, wie sich ein Schaltkreis selbständig weiterentwickelt. Sie formulieren:
"Wir befinden uns an der Schwelle zum Zeitalter des evolutiven Maschinen-Designs."
   
  Hugo de Garis bezeichnet sich als "Brain Builder". Seine Maschinen-Katze soll nächstes Jahr durch die Flure des ATR-Laboratoriums in Kyoto, Japan, laufen. De Garis ist sicher: In Zukunft werden künstliche Gehirne, wie er sie baut, die Herrschaft auf der Erde übernehmen. Er sagt:
"Die künstlichen Gehirne könnten uns bald töten wie Insekten."
   
 

Hans Moravec, Professor für Robotertechnik am MIT formuliert:
"Was vor uns liegt, kann als Entwicklung neuer Lebensformen bezeichnet werden. ... Die jetzige Computergeneration wurde bereits mit Hilfe der vorangegangenen Generation konstruiert und hätte auch nicht anders konstruiert werden können - sie ist zu komplex. ... Und wegen der Beschleunigung der Entwicklungen lässt sich voraussagen, dass irgendwann Informationen in der Lage sein werden, unabhängig von uns zu leben. Vermutlich in der Form von Maschinen die sich selbst produzieren und ihre eigenen Nachfolger konstruieren. ..."

siehe auch: Literaturhinweise


             
Science fiction in "Buch" und "Film"           eine ebene nach oben
 


Nebenan ein Ausschnitt aus einem fast schon antiken Film, in dem Roboter auftraten, die die Herzen der Zuschauer gewannen. Es waren "liebevolle" Maschinen, die die Gesetze der Roboter von Assimov voll erfüllten:

Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen.

Er muss den Anweisungen des Menschen gehorchen, wenn sie nicht im Widerspruch zum ersten Gesetz stehen.

Er soll seine Existenz sichern, solange dies nicht gegen das erste und zweite Gesetz verstößt.

 


 

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2003