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Aspekte der Kommunikation
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Direkte Kommunikation
von "Gesicht zu Gesicht"




 

Wenn in der heutigen sozialwissenschaftlich orientierten Literatur (u.a:Heckt & Jürgens, Klippert, Miller) die Kommunikation thematisiert wird, dann ist dies in der Regel die direkte von "Gesicht-zu-Gesicht" Kommunikation mit folgenden Zwecken oder Zielen:

  • die Arbeit in Gruppen (Klassen, Konferenzen, Kursen und Seminaren) soll störungsfreier werden,
  • Gesprächführungen sollen effizienter gestaltet werden,
  • zwischenmenschliche Beziehungen sollen (therapeutisch) verbessert werden
  • zwischenmenschliches Handeln soll durch gekonnte Kommunikation (präventiv) gewaltfreier werden oder
  • kommunikative Prozesse zwischen Personen sollen analysiert werden.

Um diese Ziele oder Zwecke aber erreichen zu können sind immer wieder und in allen Fächern Übungen notwendig. Einmalige Übungen in Projekten etwa zur Gewaltprävention helfen da nur wenig.



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Indirekte, technisch vermittelte Kommunikation

Ein wichtiger Aspekt der Kommunikation wird in der Regel in der sozialwissenschaftlich ausgerichteten Literatur nur spärlich diskutiert, dass nämlich die Kommunikation bei allen qualitätsvollen und effektiven Lernprozessen eine notwendige Bedingung ist. UND:

Neben der direkten Kommunikation "face to face" muss heute immer mehr auch die indirekte Kommunikation u.a. über Schrift-, Bild- und Ton-Medien sowie die Kommunikation über technische Medien wie Telefon, Handy und Internet betrachtet und beachtet werden. SMS und E-Mail sind zur Zeit bei den Jugendlichen wohl die beliebtesten technischen Mittel (Medien) zur Kommunikation. Heute ist es schon keine Seltenheit mehr, dass ein 10jähriges Kind gleich drei und mehr Handys besitzt.

Bei kommunikativen Prozessen sollte außerdem zwischen einer Sach- und Beziehungsebene sowie einer Metaebene unterschieden werden.

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Kommunikation auf der Sachebene

Man spricht im Fachunterricht über ein Thema oder diskutiert ein Problem. Gleichzeitig lernt man, einen Sachverhalt zu verstehen oder ein Problem zu lösen. So geschieht es in allen Fächern. Nur: Die Kommunikation wird sehr häufig in fragend-entwickelnder Form geführt und von der Lehrperson dominiert.

Um aber argumentieren, assoziieren, kritisieren, erläutern, erzählen, anworten, berichten, nacherzählen, fragen und vortragen, lernen zu können, ist es notwendig, dass z.B. die Kinder und Jugendlichen immer wieder untereinander und miteinander sprechen und diskutieren.

Geht es um eine Sache, so sollte die Kommunikation themen- oder problemorientiert sein. Und die Kommunikation sollte symmetrisch verlaufen, was heißt, dass alle Beteiligten als gleich gelten. Als fdialogische Gesprächsformen bieten sich u.a. an: Freie Aussprache, Gruppengespräch, Paargespräch, Kreisgespräch, Stationengespräch, Verhandlung, Arbeitsgespräch, Streitgespräch, Podiumsgespräch und Rollenspiel.

Schaltet sich die Lehrperson mit Ratschlägen ein, so wird die Kommunikation schnell komplementär. Dieses muss den Kindern und Jugendlichen verständlich gemacht werden und in bestimmten Situationen auch von ihnen akzeptiert werden.

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Kommunikation auf der Beziehungsebene
Es ist nicht ausgeschlossen, dass es in themen- oder problembezogenen Gesprächen auch zu Verstimmungen untereinander oder zu Konflikten kommt. Der Eine ärgert sich z.B. über den Anderen, weil er ihm immer wieder ins Wort fällt. Und vieles andere mehr. Genau diese Situationen sind es dann, die den Moderator und die Moderatorin dazu veranlassen sollte, in der Kleingruppe auch über die Beziehungen untereinander zu sprechen. Und das sollte in jedem Fachunterricht geschehen, auch in Mathe!
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Metakommunikation - Metareflexion
Wenn die Kommunikation sich zu einer Kompetenz ausreifen und entwickeln soll, dann muss die Lehrperson zusammen mit den Lernenden in einer u.a. die Kommunikation auch als eine Leistung bewerten und benoten! Denn es ist eine hohe menschliche, soziale Leistung, miteinander ein Problem lösen zu können. Wobei hier die Betonung auf "miteinander" liegt. In diesem Fall der Leistungsbewertung bietet es sich an, auch die Kommunikationsformen selbst zum Gegenstand eines unbedingt symmetrischen Gespräches zu machen. Dann wird meta kommuniziert.
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online-Kommunikation im Medium Bildungsserver:
neue Ziele



Die online-Kommunikation im Medium Bildungsserver ist - gegenüber der direkten face-to-face Kommunikation - immer text- und bildbasiert. Sie findet z.B. auf Foren (an Schwarzen Brettern) oder in virtuellen Seminarräumen (u.a. chatrooms) statt.

Mit dieser technisierten, nunmehr international möglichen Kommunikation lassen sich neue, wichtige pädagogische Ziele verfolgen und neue komplexe Inhalte in das Curriculum aufnehmen.




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Hoch-Schätzungen der Kommunikation und Kooperation im Internet durch Festredner!

 

Festredner und Bildungsplaner reden gerne über die große und einzigartige Bedeutung von Kommunikation und Kooperation im Internet. Und wenn man diese vielen positiven Hochschätzungen zusammenfassen würde, dann müssten eigentlich schon alle Schulen dabei sein, diese neuen pädagogischen Möglichkeiten zu realisieren.

So ist es aber in der Mitte des Jahres 2002 noch nicht. Das Internet ist in erst wenigen Schulen bestenfalls ein Informations- und Präsentationsmedium. In noch weniger Schulen gibt es allererste Erfahrungen zur Kommunikation und Kooperation im Medium Bildungsserver.

Insbesondere wird bei den ersten Erfahrungen mit der online-Kommunikation deutlich, dass nicht jede internationale online-Kommunikation schon ein Wert an sich ist. Ebenso wird immer wieder deutlich, mit welchen technischen, organisatorischen und methodischen Schwierigkeiten im Unterricht gerechnet werden muss und welche besonderen planerischen und pädagogischen Vorleistungen bei den Lehrpersonen und in den Schulen zu erbringen sind. Die technische Ausstattung ist nur eine einzige notwendige Bedingung.



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Erste Erfahrungen mit der online-Kommunikation in der Primar- und Sekundarstufe





In Projekten der Grundschule und Sekundarschule wird deutlich, dass die online-Kommunikation pädagogische Mehrwerte, bezogen auf die oben beschriebenen Zielkomplexe, erzeugen kann. Es wird auch deutlich, dass die online-Kommunikationsphasen in den Grundschulen einfacher zu organisieren sind als in den Sekundarschulen. In letzteren ist der Unterricht fast ausschließlich in Fach-Unterrichtsstunden rhythmisiert und immer dann, wenn dieser Unterricht abläuft sind die internationalen Ansprechpartner gerade nicht im Netz. Aber es gibt bereits in allen Schulformen positive Erfahrungen.




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Anmerkung oder Hinweis
  Naturwissenschaftlich und neurotechnisch orientierte Aspekte zur Kommunikation werden ab Anfang des Jahres 2003 in der Lern- und Arbeitsumgebung "Neurotechnologie" zu finden sein.
 

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000