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Gesellschaft im Wandel
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Arbeit und Wirtschaft
(teilweise aus: Orientierung suchen - Ziele setzen - Schule gestalten, Seite 27f)
 

Die derzeit in Südtirol bestehende Situation der Beinahe-Vollbeschäftigung kann nicht über wachsende Unsicherheiten in Hinblick auf die weitere Entwicklung in der Erwerbsarbeit hinwegtäuschen.Die Hinweise auf die Arbeitslosenzahlen nördlich und südlich unseres Landes, die Diskussionen um Entbürokratisierung, Verschlankung des Staates, Personaleinsparungen, Schlagworte wie "Flexibilisierung der Arbeitszeit" und "permanentes Lernen", die technische Entwicklung und Internationalisierungstendenzen lassen die derzeitige günstige Arbeitsmarktsituation deutlich als Ausnahmesituation erscheinen.

 
Arbeit alle ? Oder:

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  Die Globalisierungsfalle und Der Terror der Ökonomie
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Veränderungen im Stellenwert der Erwerbsarbeit Veränderungen lassen sich auch im Stellenwert der Erwerbsarbeit feststellen. Man kann zwar davon ausgehen, dass die Vollzeit-Erwerbsarbeit weiterhin für den Einzelnen große Bedeutung haben wird, individuelle Zufriedenheit und das Erkennen eines Lebenssinns konstituieren sich allerdings nicht mehr selbstverständlich und ausschließlich über Erwerbsarbeit. Vor allem in der jüngeren Generation entwickelt sich eine andere Einstellung zur Arbeit. Der allgemeine Trend zur Pluralisierung der Lebensverhältnisse wirkt sich auch in Richtung einer Relativierung der Erwerbsarbeit gegenüber anderen Lebensbezügen aus. Dies kommt auch in der zunehmenden Tendenz zum Ausdruck, häufiger und mit größerer Selbstverständlichkeit den Arbeitsplatz zu wechseln. Damit verbunden ist auch eine abnehmende Identifikation mit dem Betrieb. Dazu trägt auch die Zunahme von zeitlich befristeten Arbeitsverträgen bei. Hinzu kommt, dass der lebenslang ausgeübte Beruf aufgrund des raschen technologischen und ökonomischen Wandels für viele keine realistische Perspektive mehr darstellt.
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Strukturwandel in der Wirtschafts- und Arbeitswelt Es ist anzunehmen, dass sich der Strukturwandel in der Wirtschafts- und Arbeitswelt weiter fortsetzen wird. Die Verschiebung zum Dienstleistungssektor hin dürfte weitergehen, ebenso der Trend zur Selbstständigkeit. Auch die Arbeitssituation selbst ist durch den raschen wirtschaftlichen und technischen Wandel einer starken Veränderung unterworfen. Arbeitsplätze der Zukunft werden durch flexiblere Kombination von Tätigkeiten gekennzeichnet sein, auch neue Formen wie Telearbeit werden als weitergehende Perspektive im Auge zu behalten sein.
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Anforderungen der Arbeitswelt an schulische Bildung

Auch wenn das Bildungswesen in seinem Selbstverständnis weit über die Vorbereitung der jungen Menschen auf die Wirtschafts- und Arbeitswelt hinausweist, verlangen die angedeuteten Änderungsprozesse nach neuen Orientierungen. Dabei kommt es wesentlich darauf an, Haltungen zu entwickeln und zu fördern, die die jungen Menschen fähig machen, in der sich rasch verändernden Arbeitswelt zu bestehen: Innovationsfähigkeit, Fähigkeit zu Teamarbeit und Entscheidungsfindung, Phantasie und Lernbereitschaft, Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortung. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach den Elementen einer Grundausbildung, die im schnellen Wandel Bestand haben kann. Die zunehmende Internationalisierung in Wirtschaft und Beschäftigungssystem verlangt nach einer verstärkten interkulturellen Beweglichkeit, die über eine verbesserte Fremdsprachenkompetenz hinausgeht.

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Öffnung der Schule zur Arbeitswelt

Es wird zu erproben sein, wieweit die Arbeitswelt auch als Lernraum für die Schule nutzbar ist. Die Öffnung der Schule zur Arbeitswelt hin, das Lernen an Ernstsituationen, der gezielte Kontakt zu gesellschaftlich relevanter Arbeit können für die Lernenden sehr motivierend sein und auch zu einer vertieften Einsicht in die Veränderungsprozesse von Arbeit und Wirtschaft führen.

 

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2002