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Nachtzug nach Lissabon

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Nachtzug nach Lissabon
Nachtzug nach Lissabon
Pascal Mercier


Verlag: Btb
2006

 
Autor: Pascal Mercier
Kategorie: Nachdenkliches
Raimund Gregorius ist ein pflichtbewusster, ziemlich spröder Lateinlehrer an einem Gymnasium in Bern. Die zufällige Begegnung mit einer jungen Portugiesin und die Entdeckung eines kleinen Buches des unbekannten portugiesischen Dichters Amadeu Prado führen dazu, dass er aus seinem Leben ausbricht.
 
Empfehlung: Dass die Figuren in seinem neuen Roman „Nachtzug nach Lissabon“ nicht zu bloßen Trägern von philosophischen Thesen werden, liegt vor allem daran, dass sie Teil einer fesselnd erzählten Geschichte sind. Eben jener Geschichte um den Berner Lateinlehrer Gregorius, der die Biografie Prados langsam entblättert und dabei auch in seinem eigenen Lebensbuch neue Seiten aufschlägt. Wobei die tiefsinnigen Reflexionen des fiktiven portugiesischen Arztes und Dichters in eine spannende Gedankenwelt entführen und den Leser zum Mit- und Weiterdenken anregen.

Leseprobe

Der Tag, nach dem im Leben von Raimund Gregorius nichts mehr sein sollte wie zuvor, begann wie zahllose andere Tage. Er kam um Viertel vor acht von der Bundesterrasse und betrat die Kirchenfeldbrücke, die vom Stadtkern hinüber zum Gymnasium führt. Das tat er an jedem Werktag der Schulzeit, und es war immer Viertel vor acht. Als die Brücke einmal gesperrt war, machte er nachher im Griechischunterricht einen Fehler. Das war vorher nie vorgekommen, und es kam auch nachher nie mehr vor. Die ganze Schule sprach tagelang nur von diesem Fehler. Je länger die Diskussion darüber dauerte, desto zahlreicher wurden diejenigen, die ihn für einen Hörfehler hielten. Schließlich gewann diese Überzeugung auch bei den Schülern, die dabeigewesen waren, die Oberhand. Es war einfach nicht denkbar, daß Mundus, wie alle ihn nannten, im Griechischen, Lateinischen oder Hebräischen einen Fehler machte.
 
   
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Diskussionsbeitrag

Helene Dorner
Geschlecht: GENDER_
Helene Dorner
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Logins: 350

 

das mit dem Anklingen ...

Geschrieben am 16.10.2006 - 7875x gelesen

Mir ging es so, dass ich nach einiger Zeit versucht war nur mehr das Schräggedruckte - also nur mehr Prado selbst - zu lesen. Wie lange der/ein Mensch braucht, um zu akzeptieren, dass Entwürfe dauerhafter sind als Zementiertes, auch wenn sie eine gewisse Schwindelfreiheit voraussetzen - genau diese Grundfrage hat sich mir beim Lesen aufgedrängt, sie hat mich irritiert und zugleich beruhigt. Kafka ist auch eine Antwort, oder? Dass dem Buch ein Ende fehlt, wie von manchen Rezensenten bemängelt, finde ich überhaupt nicht. Denn welches "Ende" hätte denn dazu passen können?

 
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Helene Dorner

Helene Dorner
Lehrerin aus Bruneck

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