Absturz eines Bombers in Oberkarneid

Im Bild: Die Gedenktafel, die sich in der Nähe der Absturzstelle befindet

Zweiter Weltkrieg: Um die Mittagszeit des 29. März 1944 bombardierte eine Gruppe von US-Bombern die Stadt Bozen (und Umgebung), um die dortige Bahnlinie zu zerstören. Ein Bomber des Typs „Liberator B24“ flog über Oberkarneid, dabei jedoch wurde er von einer stationierten deutschen Luftabwehr getroffen und stürzte innerhalb von 15 Sekunden in einen Buschwald. An der Absturzstelle entfachte sich ein Waldbrand, der sich durch den ausfließenden Treibstoff rasch ausbreitete.

An eine Rettung der zum Teil noch lebenden Besatzungsmitglieder war nicht zu denken, weil die Hilfsmannschaften nicht rechtzeitig zum Brandherd vordringen konnten, doch ein Besatzungsmitglied konnte sich selbst mit dem Fallschirm retten. Der Überlebende S/Sgt. B. Reed Robert landete in der Nähe des Drimblerhofes und wurde vom Drimbler-Bauer und vom neunjährigen Erlbacher-Sohn Hans notdürftig versorgt. Kurz darauf traf der SOD-Mann Luis Rieder ein und führte ihn ab.

Der Soldat geriet in die deutsche Kriegsgefangenschaft und kehrte nach Kriegsende in seine Heimat zurück, wo er am 14. Mai 1992 starb.
Die anderen gefallenen Flieger wurden einige Wochen nach dem Unglück vorerst im Soldatenfriedhof von St. Jakob bei Bozen beigesetzt und nach Kriegsende von den Amerikanern in ihre Heimat überführt.

Später wurde in der Nähe der Absturzstelle am Kirchlein „Bauer im Aicha“ eine Gedächtnisstätte erbaut, wo alljährlich am zweiten Sonntag im September eine Hl. Messe gelesen wird.

Wer einen Motor oder ein Modell des Flugzeugs "Liberator B24" sehen will bzw. mehr über das Ereignis erfahren möchte, kann das Heimatmuseum Steinegg besuchen.

Besatzung B24 Liberator