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Die Notwendigkeit außerschulischer Lernorte

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Begegnung mit Tieren
 

 

Die Kindheit im 21. Jahrhundert hat sich grundlegend verändert.


Medien sind zu einem wesentlichen Bestandteil der Kinderwelt geworden und schränken die Kinder dadurch in ihrem Leben ein. Durch Handy, Wii, Playstation, Computer und Fernsehen verändert sich das Freizeitverhalten der Kinder, sie haben weniger Bewegung, bleiben vermehrt zu Hause und haben kaum die Geegenheit Primärerfahrungen zu machen.


Auch andere gesellschaftliche Veränderungen tragen dazu bei, dass sich die Kindheit verändert hat: die Zunahme von "Ein-Kind-Familien", weitgehende Trennung von Familienleben und Beruf, zunehmende Technisierung und Spezialisierung, Verinselung, Expertisierung der Erziehung, Beschleunigung und Zeitknappheit, verplante Freizeit.


Daher ist es heute besonders wichtig, dass die Schule Erfahrungen in der Natur und der Umwelt der Kinder ermöglicht. Das Aufsuchen von Lernorten außerhalb der Schule ist ein Weg, die Erfahrungsmöglichkeiten der Kinder zu erweitern und so ihre Defizite zu kompensieren.

Dabei ist es von großer Bedeutung Naturerfahrungen zu ermöglichen und so viel Freiraum wie möglich zu geben.

Auch Celestin Freinet betont die Wichtigkeit, Basiserfahrungen selber neu zu machen, um ein bewusstes Arbeiten und Lernen zu ermöglichen.


"Gerade der sich selbst entfremdete Mensch ist nicht in der Lage, sich mit äußeren Einflüssen auseinanderzusetzen und ist anfällig für Manipulation, Herrschaft und Unterdrückung. Zur Vermittlung von Basiserfahrungen soll das Kind mit Situationen konfrontiert werden, die es selbst ganz unmittelbar betreffen. So schreibt Freinet: Wir dürfen uns nicht davor fürchten, aus dem Auto, das uns die Landschaft wie in einem Kaleidoskop zu sehen gibt, auszusteigen, um einen Moment dabei zu verweilen, Steine zu bewegen, Wurzeln auszureißen oder Blumen zu entblättern."                                                                                                           (Kock, Renate: Clelestin Freinet: Kindheit und Utopie. 2006, S. 96)

 

 


Über Kinderreservate schreibt Celestin Freinet:

Die Kinder können über eine Mauer springen, in den Felsen herumkraxeln, auf einen Baum klettern, den Hund streicheln, auf einen Baumstamm oder auf ein Pferd steigen, hinter dem Pflug hergehen, Schmetterlinge verfolgen, Blumen pflücken, auf der Erde oder am Ufer spielen, oder sie können sich in Hütten und Höhlen einrichten, die ihnen zugleich schaurig und sicher vorkommen. (...) Ausgehend von einer realen Umgebung würde das Kind sich eine persönliche Lebensgestaltung aufbauen und sich adäquate Lebensregeln aneignen, von denen das ganze spätere Leben bestimmt wäre.                                                                                  (Freinet, Celestin: Kinderreservate, In: Hering, Jochen und Höve, Walter (Hrsg.): Immer noch der Zeit voraus. Kindheit, Schule und Gesellschaft aus dem Blickwinkel der Freinet-Pädagogik. 1996, S. 167)

 


 


 

 

 

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