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Interview

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 Wir haben unseren Gemeindereferenten Armin Bertagnolli interviewt.

Armin Bertagnolli ist für die Landwirtschaft in der Stadtgemeinde Glurns zuständig.

Er selbst ist auch Bauer.

 

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1. Machst du selber Landwirtschaft? Ja, ich bin von Beruf Bauer.

2. Wie lange machst du das schon?  Seit ca. 20 Jahren

3. Produzierst du alles selbst, was du zum Leben brauchst? Ich versuche, so viel als möglich meine eigenen Erzeugnisse auf den Tisch zu bringen. Wir haben die   eigene  Milch, sowie Milchprodukte, wie z.B. Joghurt und Butter, weiters das Fleisch, Eier, Kartoffeln und Gemüse.  

4. Hast du auch Gemüseanbau? Ja, wir haben ungefähr 2 ha Gemüseanbau.

5. Befolgst du auch die Fruchtfolge? Ja, im Herbst nach der Ernte des Mais wird das Wintergetreide ausgesät. Dieses wird im Mai als Grünfutter für die Tiere geschnitten und dann wird wieder Mais angebaut.

6.Benutzt du auch Dünger und welche? Man unterscheidet zwischen organischem Dünger (Mist, Gülle und Jauche) und Mineraldünger bzw. Kunstdünger. Ich benutze hauptsächlich Gülle, das hat den Vorteil, dass der Humusaufbau des Bodens gefördert wird. Nach den EU Richtlinien ist bei Futteranbau Stickstoff verboten, deshalb wird durch Bodenproben der Bedarf des Bodens ermittelt und dann ganz gezielt gedüngt, z.B. Magnesium, Kali und Phosphate.

7. Wie Tiere hast du eigentlich? Auf dem Hof gibt es Rindvieh, also Kühe, Hennen, Laufenten, Hasen, Katzen (Mäuse), ein Schwein und einen Hund.

8.Wie viele Wiesen hast du? Wir bewirtschaften ca 12 ha Grünland und 2 ha Äcker für den Gemüseanbau. Durch die Realteilung sind es es 20 verschiedene kleine Parzellen/Grundstücke, in Summe ergibt es aber doch 14 ha Grund. Davon ist die Hälfte Eigengrund und die andere Hälfte Pachtgrund.

9. Benutzt du auch leichte Maschinen? Große, schwere Maschinen setzen dem Boden zu, d.h. man beeinträchtigt das Bodenleben. Ich habe einen schweren Traktor für die groben Arbeiten und leichte Maschinen vor allem im Gemüseanbau.

10.Tust du auch den Boden pflegen? Die Pflege im Gemüseanbau findet eigentlich laufend statt. Der Boden wird mit einer eigenen Maschine aufgeraut, damit er Luft und Sauerstoff bekommt. Auch bekommt der Boden jedes Jahr eine Düngung.

Im Grünland uHunHHHwerden die Maulwurfshügel mit einer Egge weggebracht und Grasnarben werden durch Neuaussaat geschlossen.

11. Mulchst du eigentlich? Durch das Grasmähen entfällt das Mulchen.

12. Wie pflegt man den Boden schonend? Der Boden ist ein wertwolles Gut. Da die Bevölkerung auf der Erde stetig zunimmt, wird der Boden in Zukunft noch viel wertvoller werden und deshalb sollten wir ihn nicht ausbeuten, sondern nachhaltig bewirtschaften, um ihn durch Pflege und Fruchtfolge den nächsten Generationen weiterzugeben.

 

13. Was zerstört den Boden in der Landwirtschaft? In den 70er und 80er Jahren wurde sicher zu viel des Guten getan und wir finden heute noch Rückstände von Spritzmitteln im Boden. Die Lage hat sich durch den integrierten Obstbau verbessert, da Spritzmittel gezielt eingesetzt werden.

14. Welche Alternativen gibt es, um den Boden schonend zu bearbeiten? Beim Obstbau können Herbizide (z.B. Roundup) gegen das Unkraut durch mechanische Bearbeitung vermieden werden.

 

Zum Abschluss sagt uns Armin, das 2015 das Jahr des Bodens war und  dass täglich die Fläche von 100 Fußballfeldern verbaut wird. Wir sollten mit unserem Boden besser haushalten, also nicht so viel zubetonieren, da der Boden auch Wasserspeicher ist. Auch die Rodung des Regenwaldes sollte gestoppt werden. Es dauert 200 Jahre, um einen Zentimeter Humus herzustellen, deshalb sollte die Humusschicht unbedingt erhalten bleiben und für die nächste Generation verfügbar sein.  Der Boden ist unser höchstes Gut und durch die Vielfalt in der Landwirtschaft,  Fruchtfolge im Ackerbau und Vermeidung von Monokultur können wir es erhalten.

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