Bis jetzt hatte ich noch nicht ganz verstanden oder gesehen, worum es sich bei einer reformpädagogischen Schule handelt. Dies änderte sich nun bei meinem Besuch in der Grundschule Stange. Ich wurde sehr freundlich empfangen und konnte mir nun endlich ein ganzheitliches Bild von dieser Art zu arbeiten machen, obwohl ich es als Wermutstropfen empfand, dass genau in „meinem“ Fach Mathematik der Kollege nicht reformpädagogisch arbeitete. Mir imponierte sofort, dass es jedem frei stand, wie er seinen Unterricht vorbereitete und durchführte. Es wurde keiner gezwungen, reformpädagogisch zu arbeiten und mit dieser Einsicht konnte ich mir nun auch vorstellen, etwas an meinem Unterricht und vielleicht sogar an unserer Schule zu ändern.

Nach der Hospitation fuhr ich grübelnd, mit dem Kopf voller Ideen, nach Hause. Dort schrieb ich meine Gedanken zur Umsetzung sofort nieder und steckte in den nächsten Tagen einige meiner Kollegen durch meine euphorischen Erklärungen an, sodass wir uns bald ein zweites Mal, mit einer Gruppe von 5 Lehrpersonen, auf den Weg nach Stange machten. Der Stein war ins Rollen geraten.