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Frau

Die Frau ist/war zum Großteil für die Hausarbeit zuständig. Bereits im Mittelalter bildeten Frauen die größte Gruppe von Armen (Witwen und Kindern); sie galten laut Theorien der Geistlichkeit des Abendlandes als defizient, nicht vollwertig, unmündig und nur zuständig für die Familienwelt.

Die Frau ist der Besitz bzw. das Lustobjekt des Mannes; sie ist dem Herrn zu Willen und Gefallen verpflichtet. Abgesehen davon ist sie eine rundum stillende, bergende Frau, ein großes Mädchen, eine gute Mutter, treue Gefährtin ohne Kopf, aber mit Herz!

Das vollkommene Ideal ist eine gehorsame und dienstwillige Frau. Doch zweifellos gibt es in der Literatur Fälle, wo Frauen (Mädchen) über Männer triumphieren, z.B. in Märchen löst die kluge Bauerntochter die schwierigsten Rätsel und ist daher klüger als der souveräne König. Scheherezade verwandelt den blutrünstigen und mitleidlosen König, der die Frauen hasst, zu einem liebenden Menschen. Gretel ist geschickter als Hänsel und bringt es fertig die Hexe zu überlisten.

Im alten Testament werden die Frauen als "Mütter, die eine Zeitlang unfruchtbar sind, weil Gott ihre Gebärmutter verschlossen hat" bezeichnet (GEN 16,2) und das Gebären von Nachkommen wird als eine Gabe Gottes dargestellt.

Frauen treten aber auch in Form von Verführerinnen, wie Tamar (GEN 38), Opfer sexueller Gewalt, Prophetinnen, Richterinnen, weise Frauen, Hebammen, Sklavinnen und Dirnen auf. Die tiefgründeste Aufgabe der Frauen war es neben Nachwuchs zu gebären, bei politischen Ereignissen und religiösen Festen Lieder zu singen.

Der Vater, der eine zentrale Rolle spielt, übte über das junge Mädchen alle Macht aus, die er bei ihrer Heirat in vollem Umfang auf den Gatten übertrug. Da sie vollkommen das Eigentum des Mannes war, wie eine Sklavin, konnte der Mann so viele Frauen haben, wie ihm beliebte (POLYGAMIE). Der Gatte konnte seine Frauen nach Lust und Laune verstoßen. Der Mann verlangte von seiner Zukünftigen, dass sie absolut jungfräulich und unter Androhung der schwersten Strafen treu sein musste.

Im Hinduismus werden die Töchter schon früh zu Müttern und Hausfrauen "ausgebildet". Der Hinduismus kennt acht Formen der Heirat, davon werden vier negativ und vier positiv bewertet. Heirat durch Vergewaltigung, gewaltsame Entführung, Kauf der Frau sowie aufgrund einer Liebesbeziehung werden verurteilt.
Heirat durch den Austausch von Gaben (Kuh gegen Frau), durch eine formelle Opferzeremonie an die Götter, durch die rituelle Vorstellung des Paares sowie durch die zeremonielle Übergabe der Braut an den Ehemann seitens des Brautvaters gelten als akzeptabel. Ehen sind Verträge zwischen Familien und werden ohne Einverständnis der Betroffenen und in deren Kinderjahren geschlossen.
Im Haus ihres Mannes ist die Frau der Schwiegermutter untertan, muss den Haushalt organisieren und die Harmonie der Familien aufrechterhalten. Ihre Stellung steigt mit der Geburt eines Kindes (insbesondere bei einem Sohn). Ihre Karriere ist die der Behüterin und Beschützerin. Mit der Pensionierung des Mannes ist sie Lehrerin der Schwiegertochter.

Frauen spielen in den Glaubensvorstellungen des Hinduismus eine wichtige Rolle. Z.B. in der indischen Glaubenswelt existiert eine prominente Frauenfigur, Shakti, die Verkörperung des weiblichen Prinzips. Shakti ist die Gattin Shivas, des männlichen Schöpfungsprinzips, das ohne seine bessere Hälfte unvollkommen und nichtig ist. Shakti ist die aktive und positive Kraft des Universums. Im menschlichen Körper residiert Shiva im Kopf und Shakti am Ende der Wirbelsäule.

Im Koran wird die Ehe als zivilrechtlicher Vertrag aufgefasst. Vor allem dient die Ehe der Zeugung von Nachkommenschaft, dann ist sie auch Gemeinschaft von Mann und Frau(en), Eltern und Kindern und sie soll auch den Geschlechtstrieb befriedigen. Die Rolle der Frau wird passiv gesehen und Frauen haben keine Mitwirkungsrechte. Ähnlich setzt der Koran auch als selbstverständlich voraus, dass Töchter einen geringeren Wert haben als Söhne. Die frühere zulässige Tötung von neugeborenen Mädchen wird wie die von Jungen verboten. Die Männer haben die Möglichkeit, gleichzeitig vier Frauen zu haben. Abgesehen davon dürfen Muslime keine heidnischen, wohl aber jüdische und christliche Frauen heiraten; muslimischen Frauen aber ist die Ehe auch mit Juden und Christen untersagt. Die Ehescheidung ist für Männer relativ einfach möglich.
Einige Anzeichen sprechen aber dafür, dass Frauen in den ersten zwei Jahrhunderten noch an Gottesdiensten in der Moschee teilnehmen durften.

In primitiven Kulturen werden Mädchen während ihrer Periode von den anderen isoliert und sieben Tage nach dem Ende des Blutflusses muss die Frau dem Opferpriester zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben bringen.

Plinius, ein Philosoph schrieb in seiner "Naturgeschichte": "Frau mit Blutfluss verdirbt die Ernten, verheert die Gärten, tötet Keime ab, lässt die Früchte vom Baum fallen, tötet die Bienen, berührt sie den Wein, so wird er zu Essig, Milch wird sauer...".

Tertullion schrieb einst: "Weib, du bist das Tor zur Hölle. Du hast den überredet, den der Teufel nicht von vorn anzugreifen wagte. Deinetwegen musste der Sohn Gottes sterben. Du solltest stets in Trauer und in Lumpen gekleidet einhergehen."

Der hl. Johannes Chrisosthomos schrieb "… unter den wilden Tieren findet sich keines, das schädlicher wäre als das Weib."

Doch gibt es zweifellos Frauen in der Geschichte, die durch mystische Beziehungen zu Gott die Achtung schöpfen, die die Gesellschaft ihnen entgegenbringt, wie die Äbtissin Helóíse oder Jeanne d'Arc.

Abgesehen von diesen geistlichen Frauen gibt es auch im 20. Jh., Frauen, die zu großen Ruhm gekommen sind und auch den Nobelpreis bekommen haben, wie z.B.:

  • MARIE CURIE ( franz. Physikerin polnischer Herkunft)
    1903 und 1911 Nobelpreis für Physik
  • SELMA LAGERLÖF ( schwedische Schriftstellerin)
    1909 Nobelpreis für Literatur:
    "Ich bin eine Zuhörein, eine Wiedererzählerin."
  • MUTTER TERESA (albanische Nonne)
    1979 Friedensnobelpreis
    Gründerin des Ordens- THE MISSIONARIES OF CHARITY-
    "Ich bin ein Werkzeug, ein kleines Bleistift in der Hand des
    Herrn."
  • AUNG SAN SUN KYI
    1991 Friedensnobelpreis
    Burmesin, Mitbegründerin und Symbolfigur der Demokratiebewegung
    in Burma: " Nicht Macht korrumpiert den Menschen, sondern Angst!"
       
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