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Ist die zwiespältigste Farbe, sie ist einerseits die Farbe der Sonne, des Lichts und des Goldes und anderenfalls ist sie die Farbe der Geächteten; Farbe der egoistischen Eigenschaften.

Die Sonne ist gelb, aber man nennt sie nicht die gelbe, sondern die goldene Sonne. "Gelb", "Gold" und "Glanz" sind sprachlich verwandt.
Durch die Verwandtschaft zum Gold wird Gelb zu einer Farbe des Reichtums, des Luxus- und der Angeberei.

Gelb ist auch die Farbe der Reife. Sauer, erfrischend und bitter - zu diesen Geschmacksempfindungen gehört Gelb: man denke nur an die Zitrone.

Stärker als Rot wirkt Gelb aufdringlich. Das englische "yellow" ist verwandt mit "gellen", "kreischen"(to yell). Als "yellow press" bezeichnet man die Skandalblätter. Gelb lenkt die Aufmerksamkeit auf Gefährliches, Unangenehmes.

Die berühmteste Pflanze zum Gelbfärben ist der Safran. Er ist mehr als ein Farbstoff, bei Salomo, Homer und Hippokrates wird Safran als Heilpflanze genannt. Noch um 1900 wurde er in Österreich, Südtirol, Ungarn angebaut, heute kommt er meist aus Indien und China.

Im Mittelalter wurden Ketzern bei der Hinrichtung ein gelbes Kreuz umgehängt. Wer Schulden hatte, musste gelbe Scheiben auf die Kleider nähen. Die Christen erklärten Gelb zur Farbe der Juden. Seit dem 12. Jh. mussten sie einen gelben Hut tragen.

In Asien ist Gelb Farbe der Glückseligkeit, Ruhmes, Weisheit, Harmonie, der höchsten Kultur.

Dominiert die Farbe Gelb in einem Traum, so kann dies erst einmal ein Zeichen für Gesundheit oder baldige Genesung sein. Oft wird Gelb auch mit Weisheit oder Denken in Verbindung gebracht. Und als Farbe des Geldes beziehungsweise Goldes.

       
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2001