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Bianca Maria Sforza, zweite Gattin Maximilians

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Bianca Maria Sforza – Figur in der Hofkirche in Innsbruck (Foto A. Prock)
Bianca Maria Sforza – Figur in der
Hofkirche in Innsbruck (Foto A. Prock)

Aus finanziellen Erwägungen heiratete Maximilian nochmals. Das Herzogtum Mailand war sehr reich und stellte außerdem das Tor nach Italien dar. Die Sforza waren eigentlich keine standesgemäße Familie, aber Bianca Maria brachte eine überreiche Mitgift in die Ehe. 1493 fand in Mailand die Hochzeit "per procurationem" statt, die eigentliche Hochzeit erst 1494 in Hall und in Innsbruck.

Die junge Ehefrau wohnte in der Innsbrucker Hofburg, wo sie von rund 30 Hofdamen betreut wurde. Sie beherrschte die deutsche Sprache nicht und umgab sich vor allem mit italienischen Angestellten und Freunden. Den Tag verbrachte sie mit Lesen, Kartenspiel, Jagd, Tanz, Handwerksarbeiten, Ausritten u. a. Sie war ein luxuriöses Leben gewohnt und gab Unsummen an Geld für Schmuck, Kleider und wertvolle Gegenstände aus. Vor allem kostbare Stoffe aus Florenz und teurer Schmuck aus Deutschland erregten ihr Interesse. Sehr bald geriet sie in hohe Schulden.

Bianca Maria fühlte sich in Innsbruck nicht wohl, das Leben in der Hofburg glich dem Dasein in einem goldenen Käfig. Maximilian war nur selten anwesend, die Regierung verlangte ständige Reisen. Sie schrieb ihm innige Liebesbriefe, die er jedoch oft gar nicht beantwortete. So kam es, dass sich die Fürstin alleine und verlassen fühlte.

Zeitweise aß sie sehr viel und wurde dick, dann hungerte sie wieder extrem und magerte ab. Es wird berichtet, dass sie gerne am Boden sitzend oder kniend aß. Besonders bevorzugte sie Gänsezungen – für einen Teller voller Zungen mussten 30-40 Gänse getötet werden. Es kam auch vor, dass Maximilian sie auf Reisen in Gasthäusern als Pfand zurücklassen musste, da er nicht sofort bezahlen konnte. Auch ihren Schmuck und ihre Unterwäsche musste sie ab und zu verpfänden. Allerdings war sie selten bei Reisen dabei.

Eine bittere Enttäuschung bedeutete es für sie, dass sie keine Kinder bekommen konnte. Somit vermochte sie ihre wichtigste Pflicht als Herrscherin nicht zu erfüllen. Sie fühlte sich vernachlässigt und wurde deshalb seelisch krank. Ihre Esswut, ihre unbestimmten Krankheiten und ihr Schmuck- und Kleiderluxus waren verzweifelte Versuche, Aufmerksamkeit zu erregen.

In der Silvesternacht 1510 starb Bianca Maria Sforza und wurde als letzte Habsburgerin in der Gruft von Stift Stams im Tiroler Oberinntal bestattet.

         
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