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Vom Abakus zum Roboter

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Elektronenröhren

 

 

 

 

1906 wurde die erste Röhrendiode vom englischen Physiker John Flemming entwickelt. Elektronenröhren (auch Vakuumröhren) waren die ersten Bauelemente, die zum Verstärken elektrischer Signale benutzt worden sind. Sie wurden in der Anfangsphase hauptsächlich in der Radartechnik verwendet.

Ein halbes Jahrhundert lang gab es nur Röhren. In den sechziger Jahren wurden die Röhren von Transistoren verdrängt, da diese weniger Platz benötigen, mit geringeren Spannungen arbeiten, keine beheizbare Kathode brauchen und billiger waren. Auch in der Militärtechnik wurden die Röhren verwendet, da sie unempfindlicher gegen EMP sind: darunter versteht man elektromagnetische Impulse, die bei der Explosion einer Atombombe zustande kommen. Mittlerweile werden Röhren ersetzt von von Transistoren und Legierungen die einen EMP aushalten können.

Funktionsweise

Bei den ersten Versuchen vor hundert Jahren erkannte man an den ersten Glühlampen, dass die Elektronen die Glühwendel verlassen. Die Elektronenröhre besteht aus einem luftleeren Glaskolben, in dem sich eine Glühwendel und in einigem Abstand ein Blech befindet.

Damit die Elektronen die Glühwendel verlassen, muss man eine äußere Spannung anlegen, da die luftleere Glühlampe als Isolator dient. Nur bei warmer Glühwendel können die Elektronen hinausgeschleudert werden. Dies hängt davon ab, wie man die Spannung an der Glühwendel anlegt. D.h.: Bei ungeheizter Glühwendel kann man eine äußere Spannungsquelle in beliebiger Polung anschließen, ohne dass ein Stromfluss zustande kommt. Dies funktioniert, weil dass Vakuum (also sprichwörtlich "Nichts") naturgemäß ein guter Isolator ist. Erst bei extrem hoher Spannung springt der Funke über.

Der Effekt der Röhrendiode liegt darin begründet, dass bei hoher Temperatur Elektronen die Glühwendel verlassen können, d.h.: hängt das Auffangblech am Pluspol, so werden die aus der Glühwendel emittierten Elektronen angezogen und es fließt Strom durch die Röhre. Bei umgekehrter Polung müssten die Elektronen aus dem Auffangblech austreten. Das können sie aber nicht, weil das Blech nicht beheizt ist. Deshalb leitet die Röhrendiode Strom nur in eine Richtung.

Röhrendioden wurden vor allem zum Gleichrichten von Wechselstrom benutzt, bevor sie wegen der viel besseren elektrischen Eigenschaften durch Halbleiterdioden verdrängt wurden (vor allem viel kleinerer Spannungsverlust und viel kleinerer Innenwiderstand) .

 

Bild rechts:
Elektronenröhren der Zuse Z22,
ab 1956 gebaut

 

 

       
         
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