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Über das Lesen

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Daniel Pennac - Wie ein Roman

Wir alle sind überzeugt vom Wert des Lesens. "Man muss lesen", sagen wir und niemand traut sich wirklich, uns zu widersprechen.

 

Pennac sieht das etwas anders:

"Man muss lesen : Das ist für jugendliche Ohren eine noch unbewiesene Behauptung. So brillant unsere Beweisführung auch sein mag – sie ist nichts anderes als eine unbewiesene Behauptung."

 

Bücherkugel  

Wenn das so sein sollte, was können wir dann tun?

Vorlesen, einfach nur vorlesen, legt uns der Autor nahe, vorlesen, ohne eine Gegenleistung zu verlangen, ohne Hintergedanken.

„Schön“, sagt der Lehrer, „da ihr nicht gerne lest, werde ich euch Bücher vorlesen.“
Ohne Übergang öffnet er seine Schulmappe und holt einen sooo dicken Wälzer heraus …

     

Was halten Sie vom Vorlesen?

Lesen Sie gerne vor?

 

siehe auch: Lust auf Lesen wecken


 

Sie trauen weder ihren Augen noch ihren Ohren. Der Typ will ihnen das alles vorlesen? Darüber vergeht ja das ganze Schuljahr! Das gibt's doch nicht, ein Pauker, der vorhat, das ganze Schuljahr vorzulesen. Entweder ist er saumäßig faul, oder da steckt etwas dahinter. Die Sache hat einen Haken. Man wird jeden Tag eine Liste des Wortschatzes, eine permanente Nacherzählung machen dürfen …

„Nein, nein, ihr braucht keine Notizen zu machen. Versucht zuzuhören, das ist alles.“

„Für diese Versöhnung mit dem Lesen gibt es eine einzige Bedingung: nichts als Gegenleistung zu verlangen. Absolut nichts. Keinen Wall von Vorkenntnissen um das Buch zu errichten. Nicht die geringste Frage zu stellen. Nicht die kleinste Hausaufgabe zu geben. Den gelesenen Seiten kein einziges Wort hinzuzufügen. Kein Werturteil, keine Worterklärung, keine Textanalyse, keine biographische Angabe. Sich absolut jedes Drumherumreden zu verkneifen.
Lesen als Geschenk."

   

 

Daniel Pennac, Wie ein Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1994
         
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