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Den Medien blieb es vorbehalten, die Jagd nach dem Orgasmus zu propagieren, da dieser als "Beweis" einer reifen Sexualität gilt.

Wir wollen nun einen Blick in einige Zeitschriften werfen:

  • Bis in die sechziger Jahre wurde das Sexuelle praktisch verschwiegen. Es wurden zwei Themen miteinander verwoben: Tipps -beinahe Techniken- und der eigentliche Zweck. Viele Zeitschriften kombinieren diese Themen, womit die Forderungen der Sexualität ebenso wie die Erwartungen des Herzens erfüllt werden sollen. Es werden zudem manchmal Ratschläge erteilt, wie z.B. Vermeiden Sie lockende Küßchen und verbales Klammern. Natürlich kommt aber auch das traditionelle Thema der ewigen Liebe zum Vorschein: Ein besonderes Spiel, das es erlaubt, Rollenmuster zu durchbrechen. Zu sein, was man sein will. Sich selbst zu vergessen. Das Liebespaar zu spielen, auch wenn man dabei biologisch so treu wie ein Bernhardiner ist. Zu träumen.
  • In einer Männerzeitschrift: Wir sind nicht umsonst auf der Welt. Schließlich ist es nicht unsere Schuld, wenn unser Reptilhirn uns drängt, die Schultern zu rollen, mit den Fäusten auf die Brust zu trommeln und verliebte Augen zu machen, wenn jemand auf unser Unbewußtes fliegt. Der Rat: Nichts überstürzen, es ist wirkungslos, zu einer Frau abrupt zu sagen: Kommen Sie, schlafen wir miteinander! Die richtige Strategie hat fünf Phasen:
    • 1.Beachtung,
    • 2.Wiedererkennung,
    • 3.Gespräch,
    • 4.Berührung,
    • 5.Paarung.

Die wechselseitigen Signale der Verführung können ein Band der Liebe knüpfen, das nicht leicht zu reißen ist. Es soll alles nach dem Leitspruch "Wenn man kann, dann will man auch" ausgehen. Achtung aber: bei der Wahl ihres Ziels die eigenen körperlichen, geistigen und sozialen Voraussetzungen zu bedenken.

  • Man orientiere auch das Angebot an der Nachfrage, konkret gesprochen: an der Erwartung. Das ist das Gesetz des Marktes!
  • Eine andere Zeitschrift bekommt anscheinend über 800 Leserbriefe im Monat. Die Anfragen betreffen sexuelle Phantasien, Masturbation, Partneraustausch, Familie, Homosexualität, Inzest, Ehebruch usw. Die Antworten darauf sind überaus vorsichtig. Z.B. "Ich rate ihnen von jedem sexuellen Kontakt mit ihrer Schwester ab, das kann auf der seelischen Ebene sehr traumatisierend sein." Oder: "Ich rate entschieden davon ab, ein 12jähriges Mädchen zu masturbieren, es oral zu liebkosen oder andere Akte der sexuellen Annäherung an ihm vorzunehmen."
  • Der Partneraustausch wird als "Bereicherung" des Ehelebens empfohlen, der Ehebruch hingegen zwar nicht ausdrücklich verurteilt, aber doch als Situation bezeichnet, die für das Paar schwer erträglich ist. Der Rat: ´Machen sie ihre Frau wieder zu ihrer Geliebten, entdecken sie in ihr das junge Mädchen ihrer Jugend.´
  • Wieder eine andere Zeitschrift schreibt die elementaren sexuellen Verbote der Gesellschaft klar und nachdrücklich formuliert. Die Permissivität des sexuellen Humanismus wird mit dem Appell an die Ordnung erkauft.
  • Die aktive Frau von heute zieht den "Macho" vor, der schnell zur Sache kommt. Es ist Sache der Frau, die Sexualität des Mannes nach Belieben zu nutzen und aus ihr ein Maximum an eigener Lust zu ziehen, ohne von ihm die Anpassung an ihr eigenes Tempo zu verlangen. Der ideale Mann sieht so aus: ein Mann, auf den Verlaß ist. `Im Bett haben wir keine Zeit mehr für Männer, die nicht wissen, wie man Liebe macht!´
     

 

     
           
© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2001