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Heiliger Geist als Frau
Heiliger Geist als Frau

 

Wer ist Gott? Gibt es ihn überhaupt? Ist Gott ein Mann oder eine Frau? Wenn Gott lieb ist, warum lässt er uns leiden? Ist Gott weit weg von uns?

Das sind Fragen, die uns im Laufe des Lebens sicherlich einmal begegnen werden, und auf die wir keine sichere Antwort geben können. Über Jahrhunderte hinweg wurde Gott als Mann präsentiert, z.B. Michelangelo stellt Gott in männlicher Form dar: ein alter Mann mit weißem Bart. Wenn Gott ein Mann ist, dann ist das Männliche auch immer ein wenig göttlich. Getreu diesem Motto galt der Mann über Jahrhunderte als das Abbild des Schöpfergottes, während die Frau ihm als "Helferin" beistand. Die Frau war das Irdische, die Erbsünde, das "Menschliche", der Mann war Gott ähnlich und galt als das Heilige.

Wer genauer hinschaut, entdeckt Gottesdarstellungen schon in weiblicher Form. Der Heilige Geist ist hebräisch übersetzt ein weibliches Wort: "ruach". In der Jackobskirche, im bayerischen Urschalling, gibt es eine Dreifaltigkeitsdarstellung aus dem 14. Jahrhundert: eine junge Frau, mit vollen Lippen und langen Haaren, in der Mitte von Jesus und einer männlichen Gottesgestalt. Der Heiligenschein der schönen Ruach ist sogar etwas höher, größer und strahlender.

Ist Gott also ein Mann oder eine Frau? Zu dieser Frage habe ich eine Umfrage gestartet, und zusammenfassend kann man sagen, dass Gott weder ein Mann noch eine Frau ist. Gott ist Gott, und der Mensch ist Mensch. Nicht Gott ist das Geschlechtliche, sondern er hat den Menschen als geschlechtliches Wesen geschaffen. Gott beinhaltet all das, was er in uns Menschen geschaffen hat: das ist das Menschsein, das Personensein, das Kindsein, das Frausein, das Mannsein; Gott ist anders!

Warum wir aber Gott dann immer noch als Mann sehen, ist auf die stark männlich geprägte Sprache zurückzuführen.

           
© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000