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Eine erfolgreiche online-Kommunikation
setzt eine bereits hinreichend entwickelte Kommunikationsfähigkeit voraus

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Erwerb einer grundlegenden Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit von "Gesicht zu Gesicht"

Eine grundlegende Kommunikations- und Kooperationsfähgkeit von "Gesicht zu Gesicht" kann gefördert und schließlich auch erreicht werden durch immer wieder neu von den Lehrpersonen geplante und von den Lernenden selbstorganisierte:

Kommunikationsfähigkeit lässt sich viel weniger in einem Lehrervortrag oder im fragend-entwickelnden Klassenunterricht erreichen.

Die allgemeinen Regeln der Kommunikation müssen vor einer online-Kommunikation nicht nur kognitiv bekannt sein, sondern auch bereits eingeübt und angewandt worden sein. Natürlich wird das Ziel der Kommunikationsfähigkeit niemals voll erreicht; es bleibt ein immer wieder anzustrebendes Lernziel auch noch in hohem Alter. Änliches gilt für die Kooperationsfähigkeit.

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Kommunikationsfähigkeit
wird durch
Kommunikation gelernt
Kommunikation und Kooperation werden durch Kommunikation und Kooperation gelernt und nicht dadurch, dass man darüber eine "Vor-Lesung" hält. Mit dieser Feststellung ist nicht gesagt, dass nicht auch in ganz bestimmten Phasen des Lernens der Lehrervortrag und ein fragend-entwickelnder Unterricht die angemessenen Methoden sein können.
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Zur Zeit herrscht noch der lehrerzentrierte Unterricht vor, in dem die
Lehrpersonen einen
80%igen Redeanteil haben

Es soll hier aber festgestellt werden, dass fast der gesamte Unterricht zur Zeit noch lehrerzentriert abläuft. Forschungsberichte zeigen, dass 80% (und mehr) des Redeanteils in einer Stunde auf die Lehrperson zurückgehen. Anders formuliert: es hat also in der Regel noch kein Paradigmenwechsel von der Instruktion zur Konstruktion stattgefunden; es wird noch immer vermittelt (im Sinne von vorsagen) und noch nicht moderiert (neudeutsch: gecoacht); es findet immer noch keine eigenaktive, kommunikative und kooperative (Kleingruppen) Arbeit unter den Lernenden statt.

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Bedeutung einer grundlegenden Kommunikationsfähigkeit
für das Lernen

Bei kommunikativen Prozessen wird immer zwischen einer Sach- und Beziehungsebene sowie einer Metaebene unterschieden und alle drei Ebenen stehen wechselseitig miteinander in Beziehung und wirken aufeinander. Fällt eine Ebene aus, so ist der Erfolg von Kommunikation (und auch Kooperation) sehr in Frage gestellt. Alle drei Ebenen wirken mit bei allen konstruktiven Lernprozessen, die nachhaltig sein sollen. Daher müssen die allgemeinen überfachlichen Regeln der Kommunikation immer wieder in Kleingruppen und in der Klasse sowie in unterschiedlichen thematischen Kontexten als bedeutungsvoll erfahren, gelernt und angewendet werden. Darüber hinaus müssen sie unter Moderation der Lehrpersonen immer mal wieder und in allen Fächern reflektiert werden. Es muss über sie meta-kommuniziert werden, damit sie in ihrer Bedeutung bewusst werden und auch internalisiert werden. Änliches wie für die Kommunikationsfähigkeit gilt auch für die Kooperationsfähigkeit.

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Eine Online-Kommunikation setzt eine gewisse Kommunikationsfähigkeit bereits voraus und
fordet ebenfalls auch eine Beziehungsebene

Wenn die "face-to-face" Kommunikation in einer Gruppe nicht gelingt, so gelingt eine online-Kommunikation erst recht nicht.
Die Notwendigkeit einer Beziehungsebene bei der online-Kommunikation zeigte sich sofort in den ersten Erprobungen daran, dass z.B. die Grundschulkinder an dem einen Ort gerne die anderen beteiligten Kinder an den anderen Orten "sehen" wollten. Daraufhin wurden bei der Vorstellung der beteiligten Lerngruppen auch deren Bilder veröffentlicht.
Es gibt aber noch weiter gehende Bedürfnisse auf der Beziehungsebene. Die Phase des Kennenlernens ist daher ganz zentral!

 

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000