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Grundprinzipien (11-17/17)

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Die Rolle der Lehrperson

 

Schrott Margit

Dienstag, 27. August 2019

 

Die Rolle der Lehrperson besteht aus einem facettenreichem Spektrum an Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen.

Im Vordergrund stehen die Organisation des schulischen Alltags, die Beobachtungsgabe und das fachliche Wissen. Die Lehrperson soll aber auch als Begleiter dem Kind in seinem Lernprozess zur Seite stehen. Dabei ist es vor allem wichtig, dem Kind das zu geben was es in einem bestimmten Moment seiner Entwicklungsphase braucht.

Der eine Schüler braucht mehr Sicherheit, dar andere mehr Nähe, Freiheit und Zuversicht. Die Kunst besteht dabei darin, die Bedürfnisse des einzelnen wahrzunehmen, diese zu verstehen und darauf angemessen zu reagieren.

Die Aufgabe der Lehrperson besteht außerdem darin, die Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich das Kind bewegen kann. Zu viel Freiheit kann für die Heranwachsenden eine große Überforderung darstellen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich das Kind in seiner Freiheit nicht alleine gelassen fühlt.

Freiheit bedeutet für uns somit nicht, „mach, was du willst“ sondern „mach das was wichtig ist, in deinem Tempo und auf deine individuelle Art und Weise“. Dabei muss für die Lehrperson klar ersichtlich sein, was für das Kind wichtig ist. Sie muss unterschiedliche Instrumente und eine angemessene Lernumgebung bereitstellen, durch die es sein persönliches Ziel erreichen kann.

Der Reformpädagoge Janusz Korczak fordert in seinem Werk „Wie man ein Kind lieben soll“ die Erzieher auf, sich selbst zu hinterfragen, die persönliche Haltung zu überdenken und auf die eigenen Beobachtungen zu vertrauen. Kein Erzieher soll von sich selbst verlangen, bereits ein vollkommener Erzieher zu sein. Der Erzieher soll vielmehr versuchen für die Kinder ein Vorbild zu sein. Kinder erwarten Weisungen und Ratschläge, verlangen aber auch, dass man ihnen vertraut und sie ernst nimmt. Für ihn war es wichtig, dass die Erzieher selbst Fehler machen, denn daraus lernen sie und finden so Wege mit bestimmten Situationen umzugehen.

Wir versuchen an unserer Schule diese Prinzipien zu befolgen und sind im ständigen Austausch untereinander.

 
 
 

Demokratieerziehung und Mitbestimmung

 

Schrott Margit

Dienstag, 27. August 2019

 

Ein wichtiger Punkt ist für uns auch die Demokratieerziehung. Die Kinder haben ein Recht auf Mitsprache und Mitentscheidung. Sie lernen ihre Meinung zu äußern und zu vertreten.

In den Klassen wird regelmäßig ein Klassenrat abgehalten und zweimal im Jahr eine Schulkonferenz, bei denen die Kinder ihre Fragen und Wünsche äußern dürfen und auch gemeinsam Regeln zum Zusammenleben in der Schule aufstellen. Janusz Korczak entwickelte in seinem Waisenhaus demokratische Formen, durch die er den Kindern Mitbeteiligung und Selbstverantwortung ermöglichte. Er hielt Tagungen und Versammlungen zu den verschiedensten Themen ab, um mit den Kindern Dinge zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu finden.

Auch Freinet hielt mit den Schülern Versammlungen ab bei denen Vereinbarungen, Planungsvorhaben, Regeln für das Zusammenleben und Problemlösungen mit den Kindern gemeinsam diskutiert, ausgehandelt und beschlossen wurden. Demokratische Institutionen müssen für Freinet stets mit der Arbeit verbunden sein.

 
 
 

Soziales Lernen

 

Schrott Margit

Dienstag, 27. August 2019

 

Beim Sozialen Lernen geht es darum, mit sich selbst und mit anderen auf eine konstruktive Weise umzugehen und Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz in einem ausgewogenen Verhältnis zu entwickeln. Ein gutes Miteinander ist grundlegend für ein positives Lernklima.

Im Morgenkreis und Klassenrat können sich die Schüler über Gefühle und Emotionen, Streit und alles, was sie sehr beschäftigt, austauschen. Durch das Sprechen über die eigenen Gefühle und die der Mitschüler lernen sich die Kinder besser kennen. Nur wer versteht, warum der andere so reagiert wie er reagiert, kann auch Verständnis dafür aufbringen und Einfühlungsvermögen entwickeln.

 
 
 

Selbstständigkeit

 

Schrott Margit

Dienstag, 27. August 2019

 

An unserer Schule planen und organisieren die Schüler ihren Tagesablauf und ihre Arbeiten selbstständig. Wir sind der Ansicht, wenn Kinder selbstständig an eine Arbeit herangehen dürfen und sich mit einem Thema eigenständig auseinandersetzen, fällt ihnen das Lernen leichter und Inhalte bleiben ihnen dabei vermehrt im Gedächtnis. Jedes Kind hat seinen eigenen Lernweg und sein eigenes Lerntempo. Wenn das Kind die Möglichkeit hat von sich aus aktiv zu werden, kann es sein bestmöglichstes Ziel erreichen.

Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit hebt auch der Reformpädagoge Janusz Korczak hervor. In seinem Waisenhaus beschreibt er die Kinder als Hausherren und Mitarbeiter. Er stellt das Kind ins Zentrum der Gemeinschaft.

 
 
 

Eigenverantwortung

 

Schrott Margit

Dienstag, 27. August 2019

 

Eigenverantwortung kann nur dort entwickelt werden, wo Freiheit, Vertrauen und Demokratie herrscht. Dabei muss sich die Lehrperson in den Hintergrund stellen und eine beobachtende Rolle einnehmen. Das Kind lernt somit nicht für die Lehrerin, die Eltern oder die gute Note, sondern für sich selbst, für das persönliche Wachstum und die individuelle Weiterentwicklung. Eigenverantwortliches Tun sieht vor, dass man sich über die Tragweite der eigenen Handlungen bewusst wird und dafür Verantwortung übernimmt.

 
 
 

Freiheit

 

Schrott Margit

Dienstag, 27. August 2019

 

Die Grundhaltung an der Grundschule Branzoll stützt sich auf dem Prinzip der persönlichen Freiheit in Bezug auf die Zeit, den Lernort, die Lernpartner, die Lerninhalte und die Lernziele.

Für den Reformpädagogen Janusz Korczak war Freiheit und Achtung der Kinder oberstes Gebot. Es ist wichtig, Kinder zu selbstbewussten und eigenverantwortlichen Individuen zu erziehen und sie in ihrem Tun zu bestärken.

 
 
 

Grundprinzipien der Reformpädagogik

 

Villotti Barbara

Dienstag, 6. August 2019

 

Seit dem Schuljahr 2014/15 gibt es an der Grundschule Branzoll das „Freie Lernen“ nach reformpädagogischen Prinzipien.

Der Begriff Reformpädagogik stützt sich auf Theorien unterschiedlicher Pädagogen:

Dabei sind Celestin Freinet, Peter Petersen, Maria Montessori, Helen Parkhurst die Pioniere des reformpädagogischen Ansatzes.

 

Der schulische Auftrag besteht laut Cèlestin Freinet darin, Verantwortung, Demokratie, soziale Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Würde als tragende Begriffe zu verstehen und in diesem Sinne zu handeln. Voraussetzung jeder Pädagogik sind laut Freinet die Bedürfnisse, Gefühle und das innerste Verlangen des Kindes.

Die Aufgabe der Schule besteht darin, das Lebenspotential zu entfalten, zu bewahren und zu vergrößern. Dazu sind geeignete Materialien, Konzeptionen, Methoden, angemessene Organisation und entsprechende Ziele unumgänglich. Die pädagogischen Ziele dürfen nicht von den großen gesellschaftlichen und sozialen Zielen getrennt werden. Sie bauen aufeinander auf, sind miteinander verknüpft und voneinander abhängig.

 

Peter Petersen geht davon aus, dass es bei dem Begriff Erziehung prinzipiell um Persönlichkeitsentwicklung und Humanisierung geht. Er spricht von einer „Gemeinschaftspädagogik“. Die Gemeinschaft, im Gegenzug zur „Gesellschaft“, besteht aus einer freien inneren Dynamik, bei der die geistige Idee des Kindes im Vordergrund steht. Dabei wird der ganze Mensch, so wie er ist, aufgenommen und die Kinder leben wie Kameraden miteinander. Infolgedessen ist die „Jahresklasse“ als unangemessen und überholt zu verstehen und muss von „stufen- und jahrgangsübergreifenden Gruppe“ ersetzt werden. Dies bedeutet, dass leistungsstarke und leistungsschwache Schüler, unabhängig von Alter und Fähigkeiten, den persönlichen Rhythmus folgend, in einer Gemeinschaft lernen.

 

Für Maria Montessori steht die Selbstschöpfung im Vordergrund, die nur durch die Freiheit in der eigenen individuellen Entwicklung zum Tragen kommt. Der Grundsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist auch an der Grundschule Branzoll ein zentraler Punkt.

 

Auch für Helen Parkhurst, Begründerin des Dalton-Plans, ist die Individualisierung des Unterrichts die zentrale Aufgabenstellung der Schule. Denn nur so kann das Lernen nach einem individuellen Rhythmus gegeben sein. Ihrer Meinung nach besteht die Rolle der Lehrperson darin, dem Schüler als Anreger und Berater zu dienen, wobei die Selbsttätigkeit des Kindes im Vordergrund steht.

 
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