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Reformpädagogische Grundlagen (2/4)

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Christian Laner

Christian Laner

Donnerstag, 15. Mai 2008

Zuletzt geändert:
Freitag, 16. Mai 2008

Kategorie:

Grundlagen
 

Die Aktualität der reformpädagogischen Grundsätze zeigt sich immer wieder. Wenn man an die Forderungen der verschiedenen gesellschaftlichen Richtungen und der Richtlinien (Lehrpläne) denkt, fallen einem sofort einige wichtige Aspekte ein:

  • eigenverantwortliches Lernen
  • Selbsttätigkeit
  • handlungsorientiertes Lernen
  • Leistungsmut
  • exemplarisches Lernen
  • Lernen in der Gemeinschaft

und noch vieles mehr. Damit verbunden ist der Anspruch, den Kindern gerecht zu werden, sie dort abzuholen, wo sie in ihrer Entwicklungsphase stehen und jedem Kind seine Chance zu geben. Gleichzeitig steht jedoch auch die Forderung im Raum, die Kinder auf 'Ihre' Zukunft vorzubereiten.

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Dabei geht es um viel mehr als reines Faktenwissen, es geht darum, das Kind in seiner ganzen Persönlichkeit zu fördern und es stark zu machen. Stark werden kann es aber nur, wenn es als Einzelindividuum in der Gemeinschaft ernst genommen wird.

Die reformpädagogischen Konzepte können uns sehr viele Antworten liefern, wie ein pädagogisches und didaktisches Konzept aussehen kann, beginnend bei der Individualisierung über die Gemeinschaft, von den Lernstrategien, sei es nun bei Freinet, Montessori, Wagenschein, Dewey oder andere, bis zur Unterstützung der Kompetenzen, die ein Kind bereits mitbringt oder die noch zu fördern sind.

Diese Konzepte, die wir hier vorstellen, gehen nicht in Richtung einer laissez - fairen Erziehung, sind also absolut nicht mit dem Gedanken verbunden, dass Kinder nicht arbeiten müssen, vielmehr ist ein sehr wichtiger Punkt der Leistungsmut, den wir als ein Grundbedürfnis der Kinder betrachten und der auch entsprechend zu fördern ist. Wir werden in diesem Blog versuchen zu zeigen, wie an den einzelnen Schulen oder Klassen damit umgegangen wird.

Ein gemeinsames Anliegen ist es, das Kind mit seinen Fähigkeiten zu sehen und von dort ausgehend Entwicklungen zu begleiten, herauszufordern und zu unterstützen.

Man kann es mit zwei wichtigen Begriffen umschreiben:

Verantwortung und Freiheit.

Diese beiden Aspekte sind grundlegend und stehen in enger Wechselbeziehung, die auch Fragen aufwerfen. Die wichtigste Frage ist:

Kann ein Kind mit der Verantwortung, die ich ihm zumute, umgehen?

Dies hängt sehr eng mit Vertrauen zusammen. Sehr häufig erlebt man, dass zwar geäußert wird, man habe das Vertrauen zum Kind und seine Fähigkeiten, aber das tägliche Geschehen zeigt etwas anderes - und DAS nehmen Kinder sehr wohl wahr.

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Kann ein Kind mit der Verantwortung umgehen, werde ich entsprechende Freiheiten ermöglichen. Kann ein Kind mit der Verantwortung nicht umgehen oder ist es noch überfordert, werde ich sie, die Freiheit, entsprechend reduzieren. Es ist wie ein Gummiband. Je mehr Verantwortung ein Kind übernehmen kann, desto mehr Freiheit bekommt es.

 

1 Kommentar

1 Kommentar von Hans Roth

15.06.2008 19:49

Als Lehrperson auf der Sekundarstufe 1 und Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz bin ich auch in diversen Schulentwicklungsprojekten tätig. Immer wieder rufen äussere Umstände (Abwanderung) nach neuen Schulmodellen. Die starke Selektion in der Sekundarstufe 1 in der Schweiz macht eine Integration beinahe unmöglich.
Das italienische Modell, das ohne Selektion auskommt, fasziniert mich und die reformpädagogischen Ansätze scheinen mir sehr stimmig.
Gerne würde ich im Südtirol einen Schulbesuch machen!

Herzlich,

Hans Roth, lic phil1
 

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