Was lässt die Sorgen vieler Erwachsener, insbesondere der Eltern und Erzieher, angesichts der vielen Stunden, die Kinder und Jugendliche vor dem Computer verbringen, ins Irrationale umschlagen und führt zu Überreaktionen? – Dieser Frage geht Milzner nach und findet die Gründe dafür in unserem „gespaltenen kulturellen Bewusstsein“, im „digitalen Dilemma“, in dem wir Erwachsenen stecken: Während sich unsere Lebenswelt immer mehr digitalisiert und wir die weltweite Vernetzung an sich vorwiegend positiv werten, möchten wir unsere Kinder genau davor abschirmen, anstatt sie zu befähigen, selbstbewusst und verantwortungsvoll mit den neuen Medien umzugehen. Als mögliche Lösungen empfiehlt der Autor „Information“ und „Beziehung“.
Statt den Computer zu bekämpfen und das Computerspiel zu verteufeln, sollten wir die Fähigkeit anregen, sich selbst ein Urteil zu bilden. Dazu bedarf es der Anteilnahme. Milzner fordert eine Art „Aufmerksamkeitsethik“, wonach wir den uns wichtigsten Menschen die meiste (ungeteilte) Aufmerksamkeit widmen. Ehrliche Anteilnahme an den Beschäftigungen unserer Kinder mit dem Computer kann der digitalen Verwahrlosung vorbeugen. Informationen über Zusammenhänge und Wirkungen, achtsamer Umgang miteinander und stete Gesprächsbereitschaft helfen uns, Selbststeuerung zu entwickeln, sie unseren Kindern vorzuleben und sie in ihrer Begeisterung für die digitale Technisierung zu begleiten. Statt ihnen den Computer zu verbieten, sollten wir sie lehren, ihn selbstgesteuert so zu nutzen, dass sie für die Welt von morgen gewappnet sind. „Denn das Computerproblem ist im Kern gar kein technisches Problem. Es ist ein Problem des technischen Wandels. Es ist ein Beziehungsproblem. Und letzten Endes ein Problem bezüglich des Umgang mit uns selbst.“
Empfehlung:
für Erziehungsberechtigte, Eltern und Lehrer/innen, angehende Lehrpersonen
„Denn das Computerproblem ist im Kern gar kein technisches Problem. Es ist ein Problem des technischen Wandels. Es ist ein Beziehungsproblem. Und letzten Endes ein Problem bezüglich des Umgang mit uns selbst.“