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Resonanzpädagogik

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Resonanzpädagogik
Resonanzpädagogik
Rosa, Hartmut / Endres, Wolfgang


Verlag: Beltz
Weinheim 2016

 
Wenn es im Klassenzimmer knistert
Autor: Rosa, Hartmut / Endres, Wolfgang
Kategorie: Pädagogische Fachbibliothek

„Mit der Welt in Beziehung treten, sich Welt anverwandeln. Auch in der Lernwelt Schule.“ – Dieses Motto ist in diesem schmalen Buch den Ausführungen vorangestellt. Wesen, Anliegen und Wirken von Resonanzpädagogik werden im – man möchte sagen – Sokratischen Gespräch zwischen Endres und Rosa entwickelt; dabei werden wiederholt sehr interessante Ansätze vorgestellt. Z. B. erklärt Rosa, wie er über die Erfahrung der Entfremdung, die unsere Zeit und unsere Gesellschaft aufgrund der fortschreitenden Beschleunigung prägend beeinflusst, zum Resonanzthema gelangt ist.

„Unterricht gelingt, wenn es im Klassenzimmer knistert“, lautet der Titel des 2. Kapitels, in dem Rosa eingehend erläutert, dass „der Funke überspringen“ muss, damit Interaktionsbeziehungen zustande kommen. Bildung müsse über den reinen Erwerb von Kenntnissen und Kompetenzen hinausreichen; junge Menschen sollten im Bildungsraum Schule „in eine Disposition geraten, die neugierig macht auf Welt“ (19) Vermutlich regt sich beim Leser besonders hier der Widerspruch, denn der Schulalltag dürfte wenig mit dieser idealistisch gefärbten Vorstellung gemein haben. Rosa kennt aber auch diese Realität der Schule, in der vor allem Indifferenz und Repulsion vorherrschen. Deshalb unterstreicht er die Bedeutung der Lehrkraft: Sie müsse für eine Sache brennen, durch ihre „Begeisterung den Stoff zum Sprechen bringen und damit beginnt der Stoff auch für die Schüler zu sprechen.“(47). Dabei weiß er: „Resonanz lässt sich nicht per se auf einen Dauerzustand stellen.“ Aber entscheidend ist die Rolle der Lehrperson, sie „ist die erste Stimmgabel“ (51,62), sie wecke die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, sie mache die Vorschläge, welche Weltausschnitte aufschließen. Durch das Vertrauen zwischen Lehrer und Schüler würden Selbstwirksamkeitserwartungen und somit auch die Motivation erhöht. Zudem wirke wechselseitige Wertschätzung als Grundlage für eine angstfreie Fehler- und Feedbackkultur. Am Bild des Kaktus zeigt Rosa die Aufgabe der Resonanzpädagogik „auch schwierige Fälle zum  Aufblühen zu bringen“(73); denn: „Vertrauen ist eine Ressource, die durch den Einsatz von Vertrauen steigt.“(91) Im Kapitel über „Beziehungsbildung im Smartphone-Zeitalter“ optiert Rosa dafür, dass der Unterricht ein „smartphonefreier Zeit-Raum“ sei (105) und für mehr Humor, der mit seiner fehlertoleranten Grundhaltung als wesentlicher Motivationsfaktor wirke.

Das Buch ist grafisch sehr ansprechend gestaltet. Am Ende bietet ein Glossar einen Überblick über zentrale, mitunter sperrige Begriffe der Resonanzpädagogik. 

 
Empfehlung:

Für alle, die daran interessiert sind, Bildungsprozesse neu und vor allem wirksam zu gestalten, durchaus empfehlenswert. Auf jeden Fall verdient das Buch einen Platz in den Lehrerbibliotheken unserer Schulen.

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rebuzzi ledi

rebuzzi ledi (79),
Lehrkraft und Schuldirektorin in Pension aus Sterzing

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