Buchvorschlag von
Markus Lanz
Interview mit Markus Lanz Hanna begrüßt Herrn Lanz und bedankt sich, dass er sich die Zeit genommen hat, der Klasse ein Interview zu geben. Christina: Haben Sie ein Lieblingsbuch aus Ihrer Kindheit?Markus Lanz: Ja, mehrere und eines habe ich sogar mitgebracht: Münchhausen von Erich Kästner. Es ist eines meiner Lieblingsbücher. Ich hatte immer viele, viele Bücher, die gab es in der Pfarrbibliothek. Alle Karl May Bücher habe ich gelesen und natürlich andere. Ich fand, dass Bücher die allerallerbeste Möglichkeit zu verreisen sind, im Kopf. Also wenn man kein Geld hat und es sich nicht leisten kann, wegzufahren, und ich hatte nie Geld, dann kann man mit Büchern wunderbar verreisen, ohne dass es viel kostet. Das fand ich ganz praktisch. Es ist wichtig für euch, dass ihr lest. Ich glaube, dass Lesen das Allerwichtigste ist. Wenn euch jemand erzählen sollte, dass Lesen heutzutage nicht mehr so wichtig ist, weil es ja Fernsehen gibt, so liegt er falsch. Beim Fernsehen seht oder hört ihr die Geschichte. Und gleichzeitig bekommt ihr auch alle Bilder. Das bedeutet, ihr müsst euch selber keine Bilder mehr ausdenken. Wenn man aber was liest, muss man sich selber die Bilder zur Geschichte dazu denken. Richtig? Und das ist unheimlich wichtig, sonst kriegt man keine Fantasie. Mein Sohn, der jetzt Eltern hat, die beide beim Fernsehen arbeiten, sieht kaum fern. Aber ich lese ihm jeden Abend vor. Aktuell z.B. gerade die Münchhausengeschichte von Erich Kästner. Zum siebten Mal!. Kennt ihr das Buch? (blättert im Buch) Ja? Da seht ihr einige Bilder: Das Pferd auf dem Kirchturm, Der Ritt auf der Kanonenkugel, Die Reise zum Mond, und ganz berühmt die Geschichte, wo der sich selber am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht. Kennt ihr die Geschichte? Kinder: Ja. Jaaa! Markus Lanz: Ich les euch eine kleine Geschichte daraus vor. Wenn ihr wollt? Ja? Genau, das ist die Lieblingsgeschichte von meinem Sohn. Die Geschichte heißt: Die zweite Mondreise…Und achtet mal darauf, wie in eurem Kopf ein Bild entsteht! Wie ihr euch die Bilder zu dieser Geschichte ausdenkt. Und jeder von euch wird andere Bilder im Kopf haben. Deswegen ist es dann so, wenn man einen Film sieht, ist man dann oft enttäuscht, weil man selber ganz andere Bilder im Kopf hatte. Die eigenen Bilder waren meist die viel besseren als die im Film.
Markus Lanz: Lest ihr eigentlich gern? Kinder: Nein! Ja, ja,ja, ja, ja! Markus Lanz: Aha, unterschiedlich. Julian: Ich möchte Sie fragen, was Sie an Büchern fasziniert? Markus Lanz: Ja, ich habe die Frage eigentlich schon beantwortet. An Büchern fasziniert mich die Tatsache, dass man ohne Geld ganz weite Reisen machen kann. Und ich erlebe das auch bei meinem Sohn. Wenn der mal liest, und ich ihn anspreche: Laurin Zähne putzen, Laurin Abendessen, dann reagiert er nicht drauf. Er ist ganz weit weg. Dann muss ich ihn wachrütteln. Und er wacht auf und sagt: Ist was? (lacht) Nina Maria: Finden Sie auch jetzt noch Zeit zum Lesen? Markus Lanz: Ich habe tatsächlich wenig Zeit zum Lesen, aber ich nehme mir die Zeit. Es ist so, wenn ich abends die Nachrichten sehe und nachher kommt nur Schrott, mache ich den Fernseher aus und lese ein schönes Buch. Ich habe gerade das Buch Die Vermessung der Welt gelesen. Es handelt davon, wie der berühmte Mathematikprofessor Carl Friedrich Gauß zu einem Forscherkongress nach Berlin reisen soll. Er will aber nicht dahin und erfindet allerlei Ausreden, um nicht dahin zu fahren. Sehr nettes Buch. Lukas: Gab es Helden in Ihrer Kindheit? Markus Lanz: Ja, meine Bücher sind ja voll von Helden. Und ein gutes Buch ist eine Heldenreise. Einer meiner Helden war Karl May. Ich fand Old Shatterhand großartig, aber auch Sam Hook. Der hat 13 oder 14 verschiedene Namen. Hatschi, Halef, Omar…. Nina: Haben Sie einen Lieblingsort zum Lesen? Markus Lanz: Also ich lese am allerliebsten mit meinem Sohn abends im Bett. Wir kuscheln uns gemütlich ins Bett und lesen eine schöne Geschichte. Ich lese auch gerne vor einem Kamin. Wenn das Feuer schön knistert, ist es herrlich ein Buch zu lesen. Aber auch im Flugzeug lese ich viel. Je länger der Flug, umso länger kann ich lesen. Peter: Haben Sie einen Lieblingsautor? Markus Lanz: Ich finde tatsächlich, dass einer der besten Kinderbuchautoren Erich Kästner ist. Einige Titel kennt ihr sicher: Emil und die Detektive, Das fliegende Klassenzimmer, Konferenz der Tiere… Und ich mag sehr gerne Bücher von Paul Maar. Die Geschichten über das Sams. Ich habe meinem Sohn alle diese Bücher vorgelesen. Es gibt wunderbare Hörspiele zum Sams, die ich euch empfehlen möchte. Und es gibt noch eine andere Geschichte, die ich sehr mag: Die unglaubliche Reise durch die andere Welt von Kester Schlenz. Es ist eine etwas gruselige Geschichte, aber sehr spannend.
Thomas Plaikner: Wollten Sie schon immer Moderator werden? Markus Lanz: Nein, das wollte ich nicht. Das hat sich eigentlich nur so ergeben. Ich wollte eigentlich Reporter werden. Durch die Welt reisen und spannende Geschichten erzählen. Ich habe das viele Jahre gemacht und verreise auch jetzt noch viel. Manchmal bin ich in der Arktis unterwegs und mache Fotos. Demnächst werde ich wahrscheinlich einen Bildband mit den Leuten von National Geografic machen. Das ist ein berühmtes Magazin, in dem man sehr viel über die Entdeckungen der Welt lesen kann, über ganz seltene Tiere u.ä. Soll ich euch mal von einer meiner Reisen eine schöne Eisbärengeschichte erzählen? Kinder: Jaaa! Markus Lanz: Ich erzähle euch eine Geschichte, die ich letztes Jahr in Alaska erlebt habe.
(zeigt dann fantastische Tieraufnahmen auf seinem Laptop) Kinder: Oh, wie süß! Schön! Florian: Gefällt Ihnen die Arbeit beim Fernsehen? Markus Lanz: Ja, die Arbeit gefällt mir sehr. Es ist wichtig, dass einem die Arbeit Spaß macht. Welche Arbeit man macht, ist egal. Ob man jetzt Tischler ist, oder Maurer oder sonst was. Die Hauptsache ist, es macht Freude. Laura: Ist die Arbeit anstrengend? Markus Lanz: Ja, sehr. Ich arbeite sieben Tage in der Woche. Niklas: Verdient man als Moderator gut? Markus Lanz: Das kommt auf den Vertrag an, den man hat. Ich verdiene sehr gut. Elia: Dürfen wir Sie auch was Persönliches fragen? Markus Lanz: Ja! Leah: Wann sind Sie nach Deutschland gezogen? Markus Lanz: Vor zwanzig Jahren. Tamara: Wo wohnen Sie dort? Markus Lanz: In Köln. Hanna: Haben Sie Frau und Kinder? Markus Lanz: Ja, habe ich beides. Isabel: Spielen und singen Sie immer noch? Markus Lanz: Ja. Mit meinem Sohn singe und spiele ich gerne. Florian bedankt sich für das Interview und Nina Maria überreicht dem Gast ein Buch.
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