1912 starben beim Untergang der "Titanic" 1.495 Menschen, 712 überlebten. Als 1945 das Schiff "Wilhelm Gustloff" sank, starben 9.343 Menschen (sechs Mal mehr als bei der"Titanic"), 1.239 überlebten. Dennoch ist diese größte Schifffahrtstragödie vielen unbekannt. Aus der Perspektive vier verschiedener Figuren wird Licht auf das Schicksal der Passagiere, vor allem Flüchlinge aus Ostpreußen nach der nationalsozialistischen Machtübernahme, geworfen.
Empfehlung:
Ein gut recherchierter, historischer Roman, der bis zum Ende spannend bleibt.
Kapitel 1: Joana
"Die Schuld ist ein Jäger.
Mein Gewissen bedrängte mich, suchte Streit wie ein trotziges Kind. "Alles deine Schuld", flüsterte die Stimme. Ich ging schneller, um wieder zu unserer kleinen Gruppe aufzuschließen. Sollten wir auf deutsche Truppen stoßen, dann würden sie und vom Feldweg drängen, weil die Straßen für die Wehrmacht reserviert waren. Außerdem galt jeder, der aus Ostpreußen floh, als Volksverräter, denn die Evakuierung war noch nicht befohlen worden."