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Mehr Lernqualität
         
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Mehr Lernqualität mit Neuen Medien!?
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Lern-Qualität
oder Lern-Effektivität?

Wenn mit Neuen Medien in derselben oder in kürzerer Zeit mehr "Stoff" gelernt werden kann, dann wird das Lernen effektiver.

Kann aber mit Unterstützung Neuer Medien nachhaltiger gelernt werden, was bedeutet, dass das Gelernte besser behalten und angewendet werden kann, dann wird das Lernen qualitätsvoller.

Können mit Hilfe Neuer Medien wichtige oder zukunftsorientierte Bildungs-Ziele oder Kompetenzen oder Schlüsselqualifikationen vollständiger oder nachhaltiger als vorher erreicht werden, dann wird das Lernen qualitätsvoller.

 
     


Fragen, Fragen, ...

zum Überdenken von Standpunkten, zum Aufrütteln verfestigter Positionen und Entdecken von neuen Möglichkeiten

Was wird in internationalen Untersuchungen wie TIMSS und PISA vornehmlich gemessen: die Effektivität oder die Qualität?

Nach H.v.Hentig (S.193) "treibt der Computer die Schule zu den alten Fehlern zurück und zieht sie ein weiteres Stück von der pädagogischen Aufgabe fort ..."
Welche Gründe sprechen für die Wahrheit dieser Aussage? Es gibt eine Reihe von Gründen. Zum Beispiel die Lernprogramme, die sich sogar als Expertensysteme ausgeben. Oder: das Internet, dass alles "Wissen" der Welt enthalten soll!

"Computer gehören nicht zu den Basics, so wenig wie das Essen ..." (H.v.Hentig, S198) oder so wenig wie Dia-, OH- und Film-Projektoren.

Gehören aber beispielhafte Neuen Medien immer dann in den Fachunterricht, wenn ihre Nutzung eine erhöhte Lern- Wirkung verspricht?

 

Können mit Hilfe Neuer Medien neue, zukunftsorientierte Ziele erreicht werden, die ohne diese Medien nicht oder kaum erreichbar sind, dann wird das Lernen qualitätsvoller.

Welche Bildungsziele oder Kompetenzen oder Schlüsselqualifikationen wichtig sind oder welche neuen zukunftorientierten Ziele in der Schule erreicht werden sollen, dass wird unter "Ziele über-denken" und "Lernen neu denken" auf der Grundlage immer wieder neuer gesellschaftlicher und technischer Herausforderungen diskutiert.

Hartmut von Hentig formuliert wortgewaltig "Zweifel an der Unvermeidbarkeit des Wandels" in seinem neuen Buch (Der technischen Zivilisation gewachsen bleiben, Beltz 2001, Seite 167ff). Das kann man zum Zwecke der Entschleunigung der Entwicklungen auch tun, doch die soziokulturelle Evolution (also auch der technische Wandel) ist kein Glaubenssatz, sondern eine wissenschaftliche Tatsache (so u.a. Hans Mohr in: Jahrhundertwissenschaft Biologie, Beck 1999, S.181ff).

Vom Lehren zum Lernen

Die Qualität des Lernens steigt nicht alleine dadurch an, dass Neue Medien genutzt werden. Oder wie heute vielfach formuliert wird, E-Learning stattfindet. Oder wie stark verkürzend formuliert wird, die Computer eingesetzt werden.

Beispielhafte Neue Medien, die z.B. eine hohe Eigenaktivität beim Lernen und beim Denken, Erkennen, Experimentieren, Bewerten und Verstehen fördern und herausfordern, werden sich in einem Unterricht, in dem (blind) gedrillt, eingeschliffen oder gepaukt wird, sogar disfunktional auswirken können. Sie werden das konstruktive Lernen eher behindern als fördern.

Immer wieder hat sich in der Unterrichtsforschung gezeigt und bestätigt, dass eine qualitative Verbesserung des Lernerfolgs mit Hilfe beispielhafter Neuer Medien nur dann zu erwarten ist, wenn gleichzeitig im Unterricht ein Paradigmenwechsel vom Lehren zum Lernen eingeleitet wird. Wenn also das mehrfach überlernte Unterrichtsskript des fragend-entwickelnden Unterrichts gewendet wird zu einem schüler-eigenaktiven, -konstruktiven, -kommunikativen und -selbstbestimmten Unterricht.

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Medienkompetenz setzt sich nach Dieter Baake (1966) aus vier Teilkompetenzen zusammen: Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung.
   
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Was bedeutet die Forderung nach Medienkompetenz im Zusammenhang mit der Nutzung von beispielhaften Neuen Medien im Fachunterricht, in Projekten, beim Lernen zu Hause und bei der Schulentwicklung?

 

Mehr Lern-Qualität mit beispielhaften Neuen Medien

Mit Unterstützung beispielhafter Neuer Medien kann nachhaltiger gelernt werden, können wichtige oder zukunftsorientierte Bildungs-Ziele oder Kompetenzen oder Schlüsselqualifikationen umfassender erreicht werden und können neue, zukunftsorientierte Ziele erreicht werden, die ohne diese Medien nicht oder kaum erreichbar sind. Das zeigt die Unterrichtsforschung auch. Und dieser mögliche Qualitätszuwachs schließt nicht aus, dass das Lernen auch effektiver wird. Aber: ...

Der Akzent liegt auf beispielhafte Medien. Er liegt nicht auf dem Einsatz des Computers (es ist lediglich ein notwendiges Gerät) oder dem Internet. Er liegt nicht auf E-learning im Internet, was das auch immer heißen soll. Keiner weiß es genau! Er liegt schon gar nicht auf einem Computer- oder Internetführerschein. Die nachwachsende Generation kann in Kürze mit dem Computer und dem Internet umgehen, noch ehe sie in die Schule kommen.

 

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000