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Tagung "Miteinander reden"
Dokumentation:
Umgang mit Konflikten

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  Umgang mit Konflikten Miteinander kommunizieren bedeutet auch zu lernen, wie mit Konflikten konstruktiv umgegangen werden kann. Als Einstieg in die Thematik eignet sich u.a. folgende Übung: Schreiben Sie bitte sieben Assoziationen zum Begriff „Konflikt“ auf. · Gehen Sie die Begriffe durch und überlegen Sie, ob Sie für Sie positive oder negative Bedeutung haben. Wie ist das Verhältnis zwischen positiven und negativen Begriffen? Diese Übung sagt etwas darüber aus, wie jeder Teilnehmer gegenüber Konflikten eingestellt ist; gleichzeitig gibt sie auch Aufschluss darüber, wie das Thema Konflikte in einer Gruppe / Organisation gesehen wird.
     

Methoden der Konfliktlösung



  Um zu zeigen, wie Personen an Konflikte herangehen, eignet sich folgende Übung: · Zwei Personen sitzen sich gegenüber. Zwischen ihnen liegt ein Blatt mit der Ziffer 6 bzw. 9. Wie lösen die beiden Personen den Konflikt? · Welche Möglichkeiten sehen die Beobachter im Außenkreis? Diese Möglichkeiten werden demonstriert. Daraus wird klar, dass eine Grundlage für das Herangehen an Konflikten darin besteht, zu akzeptieren, dass es verschiedenen Standpunkte gibt, die jeweils „richtig“ sind. Jeder baut sich seine Wirklichkeit auf (Konstruktivismus). Die häufigste Konfliktlösungsstrategie ist die des Kompromisses. Allerdings heißt dies nicht unbedingt, den Konflikt auf ideale Weise gelöst zu haben. Vielmehr sollte versucht werden, eine Lösung zu finden, die für beide Seiten ein Gewinn ist (win-win-Strategie). Eine solche Lösung ist besser als ein Kompromiss, der oft einen fahlen Nachgeschmack hinterlässt. Das Ziel der win-win-Strategie ist es, zu vermeiden, dass es einen Sieger bzw. einen Verlierer gibt. Gleichzeitig ist es sinnvoll, Konfliktprophylaxe zu betreiben, z.B. durch ein geeignetes Regelwerk. Wenn dieses gemeinsam ausgehandelt wird, sinnvoll ist und eingehalten wird, entstehen Konflikte oft erst gar nicht. Wichtig ist es auch einzusehen, dass unterschiedliche Sichtweisen auf unterschiedlichen Wertehierarchien beruhen. Eine Übung, um dies zu verdeutlichen, läuft folgendermaßen ab: · Schreiben Sie bitte Ihre fünf wichtigsten Grundsätze in Bezug auf Ihre Lehrerrolle in der Schule auf. · Versuchen Sie für jeden Grundsatz festzustellen, welchen Ursprung er hat. · Überlegen Sie, wie Sie vorgehen würden, wenn Sie Ihren echten Neigungen Rechnung tragen könnten. · Tauschen Sie sich mit einem kritischen Freund aus.
     

Wie lassen sich Konflikte bewältigen?

 

  Wie lassen sich Konflikte bewältigen? Ein gängiges Modell sieht zwei Schritte vor: Der erste Schritt besteht in der Analyse des Problems. Dazu nimmt jeder Beteiligte aus seiner Sicht Stellung; Kommentare und Lösungsansätze sind nicht erwünscht, da es zunächst nur darum geht, sich möglichst viel valides Wissen über den Konflikt zu verschaffen. Wenn das Wissen fundiert ist, also scheinbares Wissen beseitigt wurde, zeigen sich oft schon Lösungsansätze. Zur Verdeutlichung des Problems kann in dieser Phase auch eine räumliche Aufstellung herangezogen werden, wenn es z.B. um Konflikte zwischen Gruppen oder einer Gruppe und der „Basis“ geht: Die Gruppe stellt sich im Mittelpunkt des Raumes auf; die anderen zeigen ihre Nähe oder Distanz zur Gruppe, indem sie sich entsprechend aufstellen. Jeder sollte seine Position kurz begründen. Wichtig ist es, dass in dieser Phase nicht versucht wird, sofort zu Lösungen zu kommen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass diese Lösungen meist Scheinlösungen sind, entstanden aus dem Bedürfnis nach Harmonie. Eine gründliche Analyse ist für die Bewältigung eines Problems ein erster wichtiger Schritt. Der zweite Schritt sieht das Aufzeigen von Lösungsansätzen vor, wobei es wichtig ist, Maßnahmen in einem Aktionsplan (Was? Wer? Wann? Wie?) festzuhalten. Ansonsten gibt es keine Verbindlichkeit; niemand fühlt sich zuständig; nichts geschieht; alles bleibt beim Alten. Eine Möglichkeit, um Lösungsansätze herbei zu führen, ist folgende Fragestellung (je nach Problem muss sie abgeändert werden): Ich sehe die Zusammenarbeit mit der Gruppe / der Person... so.... Ich bin bereit, folgenden Beitrag zu leisten.... Der Konflikt ist damit nicht gelöst, es sind aber Ansätze aufgezeigt worden, die es umzusetzen gilt.

 

   

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000