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Die Pflege der menschlichen Beziehungen (34/72)

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Daporta Anita

Mittwoch, 9. Oktober 2019

Kategorie:

Petersen
 

Einer der wichtigsten Bildungsaufträge der Schule ist für Petersen die Festigung von menschlichen Beziehungen. Das Kind soll befähigt werden, sich der Wertewelt einer Schule einzuordnen, die die Idee der Gemeinschaft pflegt und lebt. Dazu bedarf es nach Petersen fünf Hauptmittel:

Die Aussprache: Man muss so offen miteinander umgehen, dass alles zur Aussprache kommt und alle offen füreinander sind.

Anerkennung des gleichen Rechtes für alle: Alle Kinder haben das Recht, ihre Meinung frei zu äußern und dabei gehört zu werden. Dieses Recht wird nur begrenzt vom Recht der anderen.

Die Behandlung aller „Fälle“ durch die Gruppe: Dabei ist die Führung des Lehrers sehr wichtig. Er sollte die Schüler anleiten, taktvoll miteinander umzugehen. Das Gespräch muss aber auch zielführend sein. Mitunter kann es auch sein, dass sich etwas nicht in der Gruppe lösen lässt, dann muss die Schulgemeinde den „Fall“ thematisieren. Diese Involvierung der Schulgemeinde sollte aber nur in sehr schwierigen Fällen erfolgen. Petersen berichtet, dass er einen sehr großen Unterschied feststellen konnte, ob Vorkommnisse in der Gemeinschaft der Stammgruppe besprochen wurden oder in den Jahrgangsklassen, wie es seinen ersten Unterrichtserfahrungen entsprach.

Die Warnung oder Mahnung: Petersen spricht davon, dass diese Warnung am besten nonverbal erfolge. Der Lehrer sollte darin den Schülern/innen ein Vorbild sein. Er sollte Gesten wie einen Finger auf den Mund legen, die Hand hochhalten u.ä. nutzen und auch gemeinsam vereinbarte Merkzeichen verwenden, wie einen Gong, wenn es zu laut wird. Dabei sei darauf zu achten, dass sich Zeichen abnutzen, wenn sie zu häufig gebraucht werden. Deshalb solle man variieren und Zeichen abwechselnd benutzen.

Die Pflege der Innerlichkeit: Diese dient dem Zweck, dass sich alle wohl fühlen. Petersen versteht darunter die Behaglichkeit des Schulraumes, aber auch die Feier aller Geburtstage der Kinder, die Vorbereitung verschiedener Feste, im Besonderen aber die menschliche Wärme im Umgang miteinander und mit dem Lehrer. Auch die Eltern spielen eine wichtige Rolle: So beschreibt der Pädagoge die positiven Auswirkungen, wenn Eltern die Kinder dann und wann in der Schule besuchen und mit ihnen arbeiten dürfen.
Der Lehrer bleibt aber der Leiter der Gruppe und muss gegebenenfalls kurz und bündig eingreifen „mit festem Wort und klarer Tat“. (Petersen, Peter: Der Kleine Jena- Plan, Weinheim und Basel, Beltz Verlag, 64. Auflage 2011, S.61ff

 

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