| Es ist eindeutig, dass in der Vergangenheit diese   Möglichkeit der kostenlosen Gebietsnutzung von größter Wichtigkeit war, vor   allem weil die meisten Menschen Landwirtschaft betrieben und auch die Handwerker   kleine landwirtschaftliche Tätigkeiten ausübten und einige Nutztiere hielten, um   sich ein zusätzliches Einkommen zu sichern. 
 Vollzeitlandwirte und   Handwerker, die auch Teilzeitlandwirte waren, besaßen oder pachteten Grundstücke   im Tal, nicht weit von ihren Dörfern entfernt. Angebaut wurden hauptsächlich   lebensnotwendige Güter, wie Getreide und Gemüse. Der lange Winter erforderte die   Gewinnung großer Heumengen, um die Tiere durchfüttern zu können. Die Nutzung   gemeinschaftlicher Weiden war von großem wirtschaftlichem Interesse und   ermöglichte die Haltung größerer Viehherden.
 
 Heutzutage sind die   wirtschaftlich-sozialen Bedingungen in Südtirol vollkommen anders. Nicht nur im   Fleimstal sondern auch in vielen anderen Gemeinden des Trentino gibt es noch   viele Grundstücke, die Gemeinschaftsbesitz sind und die durch die so genannten   „Eigenverwaltungen der bürgerlichen Nutzungsrechte" verwaltet werden, die Wald-   und Weidegüter besitzen.
 Die Wohnbevölkerung hat ein Recht auf Holzung für den   Haushaltsbedarf, Nutzung der Weideflächen, Strohsammlung und weitere mit den   ländlichen Tätigkeiten verbundene nützliche Rechte.  Diese Behörden veranstalten   außerdem Initiativen zur Förderung von wirtschaftlichen und kulturellen   Tätigkeiten.
 
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