| Fachwissenschaftlicher Bezug 1    Die       älteste und einfachste Form ist die Balkenbrücke. Die Menschen       nutzten zunächst einen oder mehrere Baumstämme, um Bäche       oder andere Hindernisse zu überwinden. Später dienten ins Flussbett       gerammte Baumstämme als Aufleger für Träger mit größeren       Spannweiten.  
 Balkenbrücke  Die       Belastung des Trägers durch Zug- und Druckkräfte ist bei Balkenbrücken       besonders groß, sie biegen infolge der Belastung nach unten durch. Die Baustoffe Stahl und Stahlbeton ermöglichten zwar enorme Fortschritte       bei der Entwicklung von Balkenbrücken mit größeren Spannweiten,       sie erhöhten aber auch deren Eigengewicht.
 So entstanden       Fachwerkbrücken, deren Träger das hohe Eigengewicht des Materials       ausgleichen und somit die Stabilität der Konstruktionen erhöhen.       Dabei wird die Verwindungs- und Verformungsfestigkeit von Dreiecken genutzt.
 
 Fachwerkbrücke  Heute ermöglicht       die Technik des Spannbetons die Konstruktion von Brücken mit großer       Spannweite auch ohne Stützgerüste. Hängebrücken  stellen den zweitältesten Brückentyp dar. Einfache Urformen dieses       Typs überbrücken auch heute noch vor allem im tropischen Regenwald       tiefe Schluchten über beachtliche Entfernungen. Heute werden mit gewaltigen Stahlkonstruktionen bei minimalem Materialaufwand       die größten Durchfahrthöhen und die längsten Spannweiten       aller Brückentypen erreicht.
 Die Fahrbahn ist dabei an stählernen Tragkabeln aufgehängt, die       von hohen Stützen (Pylone) getragen werden. Vielschichtige Wechselwirkungen       von Zug- und Druckkräften sowie die extreme Empfindlichkeit gegen Seitenwind       machen die Konstruktion von Hängebrücken besonders kompliziert.
  
 Hängebrücke, Rheinbrücke bei Kleve  Besonders       elegante Hängebrücken-Konstruktionen stellen Schrägseilbrücken       dar.  
 Severinsbrücke bei Köln Bogenbrücken Die Entwicklung       erster Bogenbrücken stellte eine besondere architektonische Leistung       dar. Im römischen Reich und später im Mittelalter waren steinerne       Bogenbrücken für den Handel und die Versorgung der Städte       von großer Bedeutung.  Steine als Baumaterial ermöglichten stabile,       langlebige Brückenbauten mit bis dahin unerreichten Spannweiten und       Durchfahrthöhen.  Mit der Konstruktion des Bogens konnte der entscheidende       Nachteil dieses Materials umgangen werden: Steine halten zwar hohe Druck-,        aber kaum Zugkräfte aus. Bei einer Bogenbrücke oder entsprechenden       architektonischen Gebilden müssen sie nur Druckkräfte aufnehmen       und stützen sich gegenseitig. Da eine Bogenbrücke somit nur durch Druck belastet wird, der von den       Widerlagern aufgenommen und an den Baugrund weitergegeben wird, handelt       es sich hier um einen besonders stabilen und formfesten Brückentypus.
 
 Keilsteinbogenbrücke  Man       unterscheidet zwei Arten von Bogenbrücken:Der Kragbogen gleicht zwei Treppen, die sich in der Mitte treffen. Die Steine       liegen so übereinander, dass jede Reihe etwas weiter vorsteht.
  
 Kragbogenbrücke Während       der Kragbogen in jeder Phase stabil ist, wird der Keilsteinbogen erst nach       Einsetzen des Schluss- oder Scheitelsteines standfest.  Der Bau eines Keilsteinbogens       gestaltet sich entsprechend schwieriger, da ein Baugerüst notwendig       ist und die Keilsteine exakt behauen sein müssen.Quelle: Köthe, R.: Brücken. Nürnberg 1991
 
 Bogenbrücke  Zur Zeit       der Industrialisierung entstanden erste Bogenbrücken als stabile Eisen-        und Stahlkonstruktionen vor allem auch im Hinblick auf den steigenden Eisenbahnverkehr. 
 Müngstener Talbrücke   Bei der       Müngstener Talbrücke befindet sich der Bogen unter der Fahrbahn Heute wird       insbesondere beim Neubau von Kanalbrücken die Bogenform gewählt,       wobei sich der Bogen allerdings häufig über der Fahrbahn befindet.  Profile Bei Balkenbrücken       ist ein möglichst geringes Eigengewicht entscheidend für die Stabilität.        Die Wahl eines geeigneten Profils ermöglicht ein geringes Eigengewicht       des Balkens bei einer hohen Festigkeit bzw. Belastbarkeit.  
 
  Profile       verleihen Konstruktionen bei einem minimalen Materialbedarf eine große       Stabilität. Für Stahlkonstruktionen verwendet man z.B. gewalzte Profile in Form       von Winkel-, T-, Doppel-T-, U- und Rohrprofilen.
  Der Grad       der Stabilität ist abhängig von der Profilform. Je mehr Material       in Richtung des Kraftverlaufs bzw. in der Richtung der Belastung angeordnet       wird, desto größer ist die Stabilität.  Darüber hinaus       können geschlossene Profile aufgrund ihrer höheren Formfestigkeit       stärker belastet werden als offene.  
 U- und Doppel-T-Profile Papier als Material Mit       dem wenig stabilen und formfesten Werkstoff Papier lassen       sich die Möglichkeiten der Stabilisierung durch Profilgebung (rollen       oder knicken) besonders gut verdeutlichen. So kann z.B. durch       eine einfache Zick-Zack-Faltung die Tragfähigkeit um ein Vielfaches       erhöht werden.
 Die Faltung bzw. Profilgebung versteift das Material, weil die einwirkenden       Zug- und Druckkräfte aufgefangen und in verschiedene Richtungen abgeleitet       werden.
   Daneben bestimmen noch weitere Faktoren die Festigkeit des Papiers.  Ein       kleineres Stück ist z.B. weniger biegsam als ein größeres       gleicher Dicke, da seine steifere Fläche mehr Widerstand bietet. Dementsprechend       weisen auch kürzere Kanten eine höhere Festigkeit auf.  |