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Extreme Armut

 

Unterernährung, Hunger und Folgen

 

Ernährungssituation, notwendige Energie

         

Ein Viertel aller Teenager
lebt in extremer Armut! Mindestens ihre Unterernährung ist eine Folge.

Quelle:
UN-Bevölkerungsbericht 2003

Die absolute Armut in der "Dritten Welt" wird aus pragmatischen Gründen hypothetisch berechnet. Wenn Menschen von weniger als 1US$ pro Tag leben, können sie ihre elementaren Lebensbedürfnisse nicht ausreichend befriedigen und gelten als "absolut arm".

 
 
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Anzahl der Personen
in Haushalten mit einem Einkommen unter 1 US-Dollar (Kaufkraft) pro Tag und Kopf,
in Millionen

Quelle für die folgenden vier Tabellen sowie für die
Aussagen über den
Reichtum ist die

Bundeszentrale
für politische Bildung.
 
 
1981
1987
1993
1999
2002*
Welt
1.482
1.171
1.208
1.096
1.015
Südasien
475
473
476
429
437
subsaharisches Afrika
164
219
242
294
303
Ostasien und Pazifik
796
426
415
282
214
Lateinamerika und Karibik
36
45
52
54
47
Europa und Zentralasien
3
2
17
30
10
Naher Osten und Nordafrika
9
7
4
8
5
China
634
308
334
223
180
Welt ohne China
848
863
873
873
835
 
* geschätzt
Anteil der Personen,
die mit 1 US$ pro Tag auskommen müssen, an der Gesamtbevölkerung,
in Prozent
 
 
1981
1987
1993
1999
2002*
Welt
40,4
28,4
26,3
21,8
19,4
Südasien
51,5
45,0
40,1
32,2
31,2
subsaharisches Afrika
41,6
46,8
44,0
45,7
44,0
Ostasien und Pazifik
57,7
28,0
24,9
15,7
11,6
Lateinamerika und Karibik
9,7
10,9
11,3
10,5
8,9
Europa und Zentralasien
0,7
0,4
3,7
6,3
2,1
Naher Osten und Nordafrika
5,1
3,2
1,6
2,6
1,6
China
63,8
28,5
28,4
17,8
14,0
Welt ohne China
31,7
28,4
25,6
23,1
21,1
     
Der globalen Armut steht ein extremer, globaler Reichtum gegenüber:
  Laut Forbes stieg das Nettovermögen der Milliardäre von Anfang 2005 bis Anfang 2006 um 18 Prozent auf 2,6 Billionen US-Dollar. Die Zahl der Personen, die über ein Vermögen von über einer Milliarde verfügen, hat sich in nur zwanzig Jahren von 140 auf 793 erhöht; allein im Jahr 2005 kamen 100 Milliardäre hinzu. Die zehn Reichsten dieser Welt haben ein Vermögen von etwa 275 Mrd. US-Dollar.
Die ärmsten 40 Prozent der Weltbevölkerung beziehen nur fünf Prozent des weltweiten Einkommens, bei den ärmsten 20 Prozent schrumpft der Anteil auf weniger als 1,5 Prozent. Die reichsten 10 bzw. 20 Prozent verfügen hingegen über 54 bzw. 74 Prozent des weltweiten Einkommens.
     
Anzahl der Personen
in Haushalten mit einem Einkommen unter 2 US-Dollar (Kaufkraft) pro Tag und Kopf,
in Millionen

 

 
 
1981
1987
1993
1999
2002*
Welt
2.450
2.478
2.764
2.739
2.614
Südasien
821
911
1.005
1.039
1.091
subsaharisches Afrika
288
355
410
489
516
Ostasien und Pazifik
1.170
1.028
1.079
900
748
Lateinamerika und Karibik
99
115
136
127
123
Europa und Zentralasien
20
15
81
113
76
Naher Osten und Nordafrika
52
53
52
70
61
China
876
731
803
627
533
Welt ohne China
1.574
1.747
1.961
2.111
2.082
     
Anteil der Personen,
die mit 2 US$ pro Tag auskommen müssen, an der Gesamtbevölkerung,
in Prozent

Datenquellen der Bundeszentrale
für politische Bildung


The World Bank: World Development Indicators 2006; United Nations Development Programme (UNDP): Human Development Report 2005; Forbes: The World's Billionaires
 
 
1981
1987
1993
1999
2002*
Welt
66,7
60,1
60,2
54,4
50,0
Südasien
89,1
86,7
84,5
78,1
77,8
subsaharisches Afrika
73,3
76,1
74,6
76,1
74,9
Ostasien und Pazifik
84,8
67,7
64,8
50,3
40,7
Lateinamerika und Karibik
26,9
27,8
29,5
25,1
23,4
Europa und Zentralasien
4,7
3,3
17,2
23,8
16,1
Naher Osten und Nordafrika
28,9
24,2
20,2
24,3
19,8
China
88,1
67,4
68,1
50,1
41,6
Welt ohne China
58,8
57,5
57,4
55,8
52,7
   
   

Unterernährung, Hunger und deren Folgen

   
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>>> Der Hunger lässt ihnen
keine andere Wahl
...
 
     
Anzahl der Hungernden

Quelle: DIE ZEIT, 31.10.2002

 
Land in Afrika
Anzahl der
Hungernden
in Mio
Anteil an der Gesamtbevölkerung
in %
Lesotho
6,5
30
Malavi
3,3
29
Mosambik
5,9
30
Sambia
2,9
26
Simbabwe
6,7
49
Swasiland
2,7
24
     
Über 80% aller Jugendlichen leben in Entwicklungsländern ...
  Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist unter 25 Jahre alt, 87 % der jungen Menschen leben in Entwicklungsländern.
Von 1,2 Milliarden Teenagern im Alter zwischen 10 und 19 Jahren bekommen jährlich rund 14 Millionen Mädchen ein Kind. Abtreibungen oder Komplikationen in der Schwangerschaft gehören zu den Haupttodesursachen dieser Altersgruppe.
Fast die Hälfte aller Neuinfektionen mit HIV entfällt auf junge Menschen. Etwa alle 14 Sekunden infiziert sich ein Jugendlicher.
Aber: Investitionen in Gesundheit und Bildung von Mädchen und Jungen, die eine notwendige Voraussetzungen für die Entwicklung dieser Länder schaffen würden, findet kaum oder unzureichend statt.

Und fast eine Milliarde Menschen ist permanent unterernährt.



Und das hat Folgen ....

  Fast eine Milliarde Menschen haben dauerhaft keine ausreichende Nahrung. Ihr ganzes Leben lang sind sie unterernährt. Dauernde Unterernährung fällt nicht auf und tut auch nicht weh. Aber: permanente Unterernährung hat Folgen:
  • unmittelbare: z.B. verminderte körperliche Aktivität, Arbeitskraft, Ausdauer, Ermüdung und Unfallgefahr,
  • verzögerte: z.B. erhöhte Infektionsanfälligkeit, ernste Krankeitsverläufe,
  • langfristige: z.B. vermindertes Wachstum, verminderte geistige Leistungsfähigkeit, veränderte soziale Normen und demografische Effekte und
  • volkswirtschaftliche: z.B. geringere Leistungsfähigkeit, geringere Produktion, geringeres Einkommen.
 
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Beispiel:
Gewichtsentwicklung in den
ersten beiden Lebensjahren
 
Zeit in Monaten
Idealtypisches Gewicht in kg unter ...
günstigen Lebensbedingungen
ungünstigen Lebensbedingungen
Geburt
4
4
2 Monate
5
5
6 Monate
7,5
7
12 Monate
10
7
18 Monate
12
6,5
24 Monate
13
6
     
Beispiel: Größenwachstum
  Ähnlich wie am Verlauf der Gewichtszunahme lassen sich Störungen auch an der Größenentwicklung ablesen. Zwar kann sich eine einmal erreichte Größe nicht verringern, doch das Längenwachstum kann zum Stillstand kommen. Permanente Unterernährung führt dazu, dass die Menschen zeitlebens kleiner bleiben.
     
Beispiel: "Middle upper arm circumference" (MUAC)

 

Der Umfang des mittleren Oberarms wird sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern zur Ermittlung des Ausmaßes der Unterernährung herangezogen:

Kinder
MUAC < 11,0 cm = extrem unterernährt
MUAC 11,0 bis 11,9 cm = unterernährt
MUAC 12,0 bis 13,5 cm = an der Schwelle zur Unterernährung
Erwachsene
MUAC < 21 cm = unterernährt
MUAC > 21 cm = normal ernährt
     
Erklärungen zum Über-, Normal- und Untergewicht sind zu finden unter:
  Wo aber Normalgewicht aufhört und Untergewicht anfängt, das kann man nicht genau definieren, da viele individuelle biologische Parameter berücksichtigt werden müssen. Zur Vereinheitlichung spricht man von Untergewicht bei einem BMI von 18,5 kg/m2 und darunter. Es ist allerdings zu differenzieren zwischen Untergewicht und Unterernährung. Untergewicht muss nicht bedeuten, dass ein krankmachender Mangel an Energie und Nährstoffen vorliegt, während bei Unterernährung immer Mangelerscheinungen bestehen.
     
Beispiel: Intelligenzentwicklung
  Die geistige Leistungsfähigkeit hängt nicht alleine von der Anzahl der Gehirnzellen ab, sondern mehr von deren Vernetzung. Die Verknüpfungen von Nervenzellen bilden sich aber bereits im Säuglingsalter und sind nicht alleine von der Nahrung sondern auch von den äußeren Anregungen abhängig.
     
Beispiel: Bürgerkriege !
Kindersoldaten bekommen
genug zu essen oder
sie rauben es sich!
 
 
   

Ernährungsituation - notwendige Energiezufuhr

   
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"Hunger Landschaft"

Der Hungerreport 2005 von "Brot für die Welt" spricht von Hunger, wenn die tägliche Energieaufnahme zwischen 1.400 und 1.800 Kilokalorien pro Kopf pro Tag liegt. Von extremen Hunger wird gesprochen, wenn die tägliche Energieaufnahme pro Kopf unter 1.400 Kilokalorien liegt.

 
     

Ernährungssituation
pro Kopf und pro Tag
u.a. in Südasien und Indien

Quelle: W.P. Zingel, Südasien-Institut der Uni Heidelberg

http://www.sai.uni-heidelberg.de/ abt/intwep/zingel/hdw3sa.htm

Obwohl es derzeit genügend Nahrungsmittel auf der Erde gibt, um alle Menschen rein rechnerisch mit durchschnittlich 3000 kcal und 80g Eiweiß pro Tag ausreichend zu ernähren, sterben täglich noch immer etwa 25.000 Menschen, vor allem Kinder an den Folgen von Hunger!

Dagegen wächst aber in den Industrienationen der Welt zunehmend das Problem der Überernährung und den damit verbundenen Folgeerkrankungen wie Übergewicht und Adipositas! Mehr dazu im realen Problem:

 

 
Land
Jahr
Kcal
insgesamt
Proteine
in Gramm
Fette
in Gramm
Bangladesh
..
1961-63
1.953
42,8
15,1
..
1975-77
1.945
42,2
14,6
..
1987-89
1.996
42,9
17,5
Bhutan
..
1966-68
2.050
45,1
22,1
..
1975-77
2.058
45,4
22,0
Indien
..
1961-63
1.997
50,6
31,0
..
1975-77
1.949
48,4
29,3
..
1987-89
2.196
53,2
39,0
Nepal
..
1961-63
1.867
48,2
26,3
..
1975-77
2.070
49,5
27,3
..
1987-89
2.074
52,5
28,5
Pakistan
..
1961-63
1.705
52,5
27,3
..
1975-77
2.255
62,0
41,4
..
1987-89
2.197
53,1
50,6
Sri Lanka
..
1961-63
2.108
42,0
50,8
..
1975-77
2.048
41,3
45,4
..
1987-89
2.299
46,3
43,0
Myanmar
..
1961-63
1.779
45,6
30,6
..
1975-77
2.211
56,7
30,7
..
1987-89
2.474
64,0
40,4
 
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Der Teufelskreis der Armut

Die Ursachen für diese absolut aufregende Ernährungssituation in den Hunger-Ländern beruhen in erster Linie auf wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Strukturen:

Auf der einen Seite überfluten sich die modernen Staaten mit einem Überangebot an ständig neuen, schmackhaften und somit meist fettreichen Konsumgütern und Genussmitteln.

Auf der anderen Seite führt der doppelte Teufelskreis der Armut in den Entwicklungsländern nicht nur zur Unter- und Mangelernährung.

  Ernährungssituation in den Entwicklungsländern
 
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Was wäre eine vernüftige Ernährung überall auf der Welt

 

In der Vollwert-Ernährung werden Lebensmittel (z.B. Vollkornbrot) bzw. Lebensmittelgruppen (z.B. Milchprodukte) empfohlen und nicht einzelne Nährstoffe. Das ist zum einen sinnvoll, denn wir essen ja keine einzelnen Nahrungsbestandteile (wie z.B. Eiweiß) und zum anderen einfach und praktikabel, ohne Kalorien- bzw. Nährstoffberechnung.
Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) herausgegebenen Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr (sie enthält die empfohlenen Mengen an Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen, Kalorien für die einzelnen Verbrauchergruppen) werden bei der Praktizierung der Vollwert-Ernährung erfüllt.

     
Und dann noch:
Zahlen über Missverhältnisse


Quelle: OECD/Weltbank

In den Agrarverhandlungen der WTO bleiben die Armen auf der Strecke!
 
 
Dollar/Jahr
Agrarhilfen
US-Subventionen pro Farmer
20.000
EU-Subventionen pro Farmer
16.000
Pro-Kopf-Einkommen in
Südasien
450
Subsahara-Afrika
470
Lateinamerika
3560
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