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Schulentwicklung und Reformpädagogik

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Grundbegriffe zur Jenaplanpädagogik

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Der Jenaplan

Bildungsgrundformen

Unterrichtselemente
der Freinet-Pädagogik

Grundelemente der
Montessori-Pädagogik

 

 

Der Jenaplan

Der Jenaplan ist keine Unterrichtsmethode! Er ist vielmehr ein pädagogisches Konzept für "Eine freie allgemeine Volksschule nach den Grundsätzen Neuer Erziehung." (Petersen, Peter, Eine freie allgemeine Volksschule. In: Röhrs, Hermann (Hg.), Die Schulen der Reformpädagogik heute, Düsseldorf 1986, S. 209 ff.) Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass Peter Petersen den Jenaplan eine Ausgangsform nennt.

Ausgangsform

Das Verständnis des Begriffes "Ausgangsform" ist für die Anwendung des Jenaplans konstitutiv. Diese Ausgangsform ist eine wesentliche Unterscheidung gegenüber anderen Schulkonzeptionen oder -modellen. Sie ist konkretisierbar und beschreibbar

  • in der Erziehungsidee,
  • in dem, was eine pädagogische Situation sein soll,
  • in den Bildungsgrundformen und
  • vor allem in der Vorstellung, dass die Erziehungsidee und die pädagogische Situation für den jeweils konkreten individuellen und gesellschaftlichen Rahmen eine andere Ausprägung haben werden.

     
   

Bildlich gesprochen erhalten Pädagogen von Peter Petersen eine Form, von der sie "ausgehen" und einen Plan. Doch es ist im Rahmen dieses Planes (Jenaplan) immer ihre Verantwortung, auf welchem Weg sie versuchen, das Ziel zu erreichen. Was in Jena absichtlich und bewusst unter den anerkannten Bedingungen der öffentlichen Schule erprobt wurde, sollte keineswegs ein Vorbild für eine bestimmte Schulart (etwa die Volksschule) sein.

Peter Petersen ging davon aus, dass der Jenaplan

"in jeder Schule verwirklicht werden kann, nur vorausgesetzt, dass die Erziehungsidee alles pädagogische Tun leiten und frei um ihren reinsten Ausdruck ringen kann."
(Petersen, Peter, Eine freie allgemeine Volksschule. In: Röhrs, Hermann (Hg.), Die Schulen ..., S. 209 ff.)

Erziehungsidee

Peter Petersen leitet seine Erziehungsidee mit einer Frage ein:

"Wie soll die Erziehungsgemeinschaft beschaffen sein, in der und durch die ein Mensch seine Individualität zur Persönlichkeit vollenden kann?"
(Petersen, Peter, Der Kleine Jenaplan, S. 7.)

In der Diskussion der Erziehungsidee ist es wichtig zu wissen, dass die kleine Schule (in Jena) den Kindern half, "Denken und Wollen anderer Weltanschauungsgruppen" zu achten und zu verstehen "und dass man die Kunst der Kooperation mit Andersdenkenden" ernsthaft lernte.

Erziehung vollzieht sich nach der Erziehungsidee Peter Petersens in und durch die Gemeinschaft. Das Individuum bringt sich mit all seinen Fähigkeiten und Kenntnissen absichtslos in die echte Gemeinschaft ein und erfährt so seine Sinnerfüllung: Das Individuum wird zur Persönlichkeit durch Leben in der Gemeinschaft. (Prospekt der Jenaplan-Forschungsstelle der Justus-Liebig-Universität in Gießen.)

So gesehen ist die Frage nach der optimalen Unterrichtsmethodik zweitrangig gegenüber der alles entscheidenden Frage, wie der Unterricht

"den beiden Ideen der Ehrfurcht vor dem Leben und der Erziehung, d. h. der Freimachung des Menschentums in jedem Kinde", ohne Einschränkung dienen kann." (Petersen, Peter, Eine freie allgemeine Volksschule, in: Röhrs, Hermann (Hg.), Die Schulen ..., S. 209 ff.)
 
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