Die Bedeutung der
Reformpädagogikheute
Tabellarische
Zusammenfassung
Politisch-pädagogische
Leitlinien
Die
Kraft der Erneuerung
in den reformpädagogischen Konzepten
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Staatlicher
Lehrplan
Unsere Schule wird
nach dem staatlichen Lehrplan geführt. Allerdings existiert ein schuleigenes
Curriculum, das nicht nur die inhaltlichen Spezifika unserer Schule eingehend
beschreibt, sondern ebenso auf die notwendig adäquate Schulorganisation,
die didaktischen Richtlinien und auch die spezifischen Methoden der Schule
eingeht. In diesem schuleigenen Curriculum finden alle Interessierten
ebenso die Erziehungsziele und Bildungsziele unserer Schule, sodass Eltern
von vorne herein eine Möglichkeit haben, sich zu entscheiden, ob sie sich
mit den Zielen und Methoden der Schule identifizieren können oder lieber
eine andere Schule für ihr Kind wählen möchten. Es ist letztlich keine
Problem, ein schuleigenes Standardcurriculum aus dem staatlichen Rahmenlehrplan
oder dem zukünftigen Kerncurriculum zu formulieren.
Schulgröße
Unsere Schule besuchen
zurzeit 250 Kinder. Diese werden von ca. 40 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet.
Die erwähnte Schulgröße lässt eine gute Schulorganisation zu und ist aus
der Sicht ökonomischer Kriterien fast eine Idealgröße.
Von
der Methodenfreiheit zur Schulfreiheit
Der Weg der Schulentwicklung
führte von der "Methodenfreiheit" zur "Schulfreiheit". Und Schulfreiheit
bedeutet für unsere Schule, dass wir nicht nur den Unterricht in autonomer
Weise gestalten können, sondern unsere Schule nach den von uns gewählten
didaktischen Prinzipien organisieren und gestalten können. Diese Schulfreiheit
manifestiert sich in folgenden Punkten:
-
Schulorganisation
- demokratische Struktur
der Schule
- Kooperation mit
anderen Institutionen unter einem Dach
- Eigenständigkeit
des pädagogischen Modells
- Eigenständigkeit
des Beurteilungssystems
- Internationalisierung
- Lebendige Schulentwicklung
und Evaluation
Schulkonferenz
Wichtigstes demokratisches
Forum der Schule ist die so genannte Schulkonferenz. In der Schulkonferenz
sind alle Lehrerinnen und Lehrer vertreten, die jeweilige, auf Zeit bestellt
Vertretung der Schule - wir nennen diese Vertretung absichtlich nicht
Schulleitung -, die Schülervertreter und die Elternvertreter. Die Schülervertreter
werden im Schülerparlament gewählt, einer ständigen Einrichtung der Schule,
die in regelmäßigen Abständen zusammentritt.
Schülerparlament
Da wir keine festen
Klassen an der Schule haben, werden die Mitglieder des Schülerparlaments
in einer Vollversammlung gewählt. Es können Vertreter von Interessensgruppen,
die sich frei bilden, oder auch von in der Schulorganisation verankerten
Stammgruppen gewählt werden. Was aber noch wichtiger ist: Unsere demokratische
Struktur ist lebendig, sie ist veränderbar. Das ist zwar sehr mühsam,
aber konsequent und wertvoll. Die Vertreter der Eltern werden ebenso in
einer Vollversammlung gewählt. In der Schulkonferenz haben dann alle Mitglieder
der Schulkonferenz das gleiche Stimmrecht. Es mag paradox klingen, aber
es gibt für die Erziehung zur Demokratie noch etwas Wichtigeres als ein
Stimmrecht innezuhaben. Dies ist die Möglichkeit, demokratische Strukturen
verändern zu können und sie für die an einem demokratischen Prozess beteiligten
gerecht gestalten zu können. In diesem Sinne ist das Erleben eines verantwortungsvollen
Umgangs mit demokratischer Macht und die Reflexion darüber eine unabdingbare
pädagogische Bedingung.
Schulkonferenz
In der Schulkonferenz
werden alle für die schulische Arbeit notwendigen Beschlüsse gefasst.
Leiter der Schulkonferenz sind der jeweilige Schulvertreter und dessen
Stellvertreter. Es gibt keinen vom Schulerhalter oder von der Gemeinde
oder den politischen Parteien bestellten Schulleiter mehr. Der Schulvertreter
wird für zwei Jahre gewählt und kann sich nach seiner Vertretungsperiode
der Wiederwahl stellen.
Pädagogisches
Modell
Das Interesse an pädagogischen
Modellen, die eine möglichst optimale Entwicklung des Individuums in einer
bestehenden Gemeinschaft zum Ziel haben und eine geeignete Ergänzung zu
unserem Unterrichtskonzept, das ja schon vorhanden war, darstellen, war
der eigentlich Ausgangspunkt unserer Schulentwicklung. Es ist aber nicht
möglich, ohne tief greifende Erfahrung einfach festzulegen, was ich an
Elementen oder Prinzipien aus den dafür in Frage kommenden pädagogischen
Modellen "herausnehmen" kann. Es bedurfte einer guten Ausbildung in den
reformpädagogischen Modellen der Montessori-Pädagogik, der Freinet-Pädagogik,
der Jenaplan-Pädagogik und auch der Daltonplan-Pädagogik. Erst nach intensivem
Studium, etlichen Hospitationen, entsprechendem Erfahrungsaustausch mit
Schulen, die eine ähnliche Schulentwicklung ausprobiert haben und langer
eigener pädagogischer Erfahrung ist es möglich, an die Entwicklung eines
eigenständigen pädagogischen Modells heranzugehen.
Reformpädagogik
Heutzutage würde man
sagen, dass eine der wesentlichen Schwierigkeiten bei der Entwicklung
eines "reformpädagogischen" Schulmodells in der "Kompatibilität" liegt
und damit in der Frage, was zusammenpasst und was nicht und auch darin,
die Klarheit eines pädagogischen Zieles nicht zu verlieren. Spezifika
der einzelnen Richtungen zeigen sich dann auch klar in der Schulorganisation.
Kinderhaus
Von Maria Montessoris
Idee eines Kinderhauses ausgehend, ist unsere Schule nicht nur eine Schule,
sondern eine Institution, die Kindergarten und Schule verbindet, eben
ein Haus der Kinder. Kinder können ab dem vollendeten dritten Lebensjahr
in die so genannte Kindergartengruppe eintreten. Das ist auch während
des Jahres möglich. Der Kindergarten ist grundsätzlich nach den Prinzipien
der Montessori-Pädagogik aufgebaut und eingerichtet. Notwendige Ergänzungen,
wie z. B. im künstlerischen oder rhythmischen Bereich sind integriert
worden.
Schuleinstieg
In der Kindergartengruppe
finden sie Kinder im Alter von ca. 3 - 5 Jahren. Da Kindergarten und "Schule"
unter einem Dach sind, bestimmen zu aller erst einmal die Kinder, wann
sie denn in die "Schule" gehen möchten. Der Übergang kann für die Kinder
variabel und fließend gestaltet werden. Das bedeutet, dass Kinder, die
in die "Schule" gehen möchten, auch wieder in den Kindergarten zurückkehren
können und sich vielleicht nach einiger einen neuen Anlauf in die Schule
nehmen können, bis sie dann in der ersten "Schulgruppe" heimisch geworden
sind. Die erste Schulgruppe sind die 5 - 7-jährigen Kinder. Das bedeutet,
dass Kinder so ab dem 5. Lebensjahr "in die Schule gehen" können, mit
Abschluss des 7. Lebensjahres der Schulbesuch obligat wird. Selbstverständlich
wird der Übertritt intensiv pädagogisch begleitet, von Eltern und den
Pädagogen.
Gruppeneinteilung
Aus der Gruppeneinteilung
wird auch sichtbar, dass die Stammgruppen unserer Schule nach dem Prinzip
der Altersheterogenität aufgebaut sind. Wir dürfen von folgender ungefährer
Einteilung ausgehen:
- 3 - 5-jährige
Kinder - Kindergarten
- 5 - 7-jährige
Kinder - erste Schulgruppe
- 7/8 - 9/10-jährige
Kinder - Mittelgruppe
- 9/10 - 12-jährige
Kinder - Obergruppe
Stammgruppen
Es sind dies Stammgruppen,
wie sie auch Peter Petersen in seinem Jenaplan vorgeschlagen hat. Das
Prinzip der Altersheterogenität finden wir in fast allen reformpädagogischen
Richtungen verwirklicht. Diese Einteilung in Stammgruppen bedingt auch,
dass wir die Verweildauer des einzelnen Schülers an unserer Schule nicht
mehr nach Schuljahren, sondern nach "Lernjahren" rechnen. Der tiefergehende
pädagogische Wert dieser Maßnahme liegt auch darin begründet, dass sich
das Lernangebot, das ein Schüler an unserer Schule erhält nach seinem
individuellen Lernfortschritt und seiner Begabung richten muss und nicht
nach einem nach Schuljahren festgelegten Lehrplan.
Ganztagsschule
Unsere Schule ist
ein Ganztagsschule. Unsere Schule ist ab sieben Uhr morgens für die Kinder
geöffnet, die schon kommen wollen und für die, die eben aus irgendwelchen
Gründen kommen müssen. Der gemeinsame Unterricht beginnt allerdings um
8,30 Uhr. Der gemeinsame Schultag dauert bis 16 Uhr. Kinder können freiwillig
noch bis 17 Uhr verbleiben. Mittagspause dauert mehr als eine Stunde.
Selbstverständlich können die Kinder in der Schule auch Mittagessen bekommen,
wenn sie dies wünschen.
Rhythmisierung
Es gibt es an unserer
Schule keine Einteilung in Jahrgangsklassen mehr, und es gibt auch keinen
Stundenplan. Nach den Ideen von Peter Petersen haben wir den Tagesablauf
rhythmisiert. Hier orientieren wir uns auch an den Bildungsgrundformen,
die da heißen Arbeit, Gespräch, Spiel und Feier. So beginnen die meisten
Tage mit einem Gespräch oder mit einer Feier, werden fortgesetzt mit einer
Phase der Arbeit, die wiederum von einer anderen Arbeitsphase oder einer
Spielphase abgelöst werden. Der Rhythmus unterscheidet sich von Stammgruppe
zu Stammgruppe. Die Rhythmisierung bietet vor allem für die Kinder einen
wichtigen Lern- und Lebensrhythmus für sein Schulleben.
Pädagogische
Situation
In unserer Schule
werden Arbeitsphasen vor allem bei jüngeren Kindern als Freiarbeitsphasen
nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik gestaltet, und auch die vorbereitete
Umgebung entspricht diesem Vorhaben und den Sensibilitäten der Kinder.
Neben den Freiarbeitsphasen gibt es auch den gemeinsamen Unterricht. Dieser
kann nach Absprache in den Lehrerkonferenzen auch als "Niveauunterricht",
der nach Leistung differenziert - zumindest zeitweise - abgehalten werden.
Prinzipiell gilt aber für jeden Unterricht die Aufforderung Peter Petersens,
eine "pädagogische Situation" herzustellen, eine Situation, in der Kinder,
von dem, was sie lernen sollen, auch innerlich berührt werden. Gemeinsame
Projekte haben demnach immer einen Bezug zur Lebenswirklichkeit unserer
Schüler. In manchen Gruppenräumen werden sie auch Ateliers finden. Célestin
Freinets Pädagogik ist den Intentionen mancher Kolleginnen oder Kollegen
nach, in manchen Gruppen integriert. In der Einrichtung des Schülerparlaments
ist uns die Pädagogik Célestin Freinets eine willkommene Grundlage, wie
auch in der freien Meinungsäußerung und den Veröffentlichungen, die es
an unserer Schule gibt.
Lernaufgaben
Wir haben die Erfahrung
gemacht, dass mit dem zunehmenden Alter der Kinder, sich auch die Bedürfnisse
für die so genannte Freiarbeit ändern. Aus diesem Grund arbeiten ältere
Kinder an unserer Schule in speziell eingerichteten Räumen. Sie könnten
diese Räume eine "Lernlandschaft" nennen oder auch eine pädagogische Werkstätte.
Es gibt einen Raum, der als Arbeitsbibliothek, einen anderen, der für
naturwissenschaftliche Studien, einen, der als Werkstätte eingerichtet
ist usw. Wir haben uns entschieden, den älteren Kindern individuelle Lernaufgaben
zu geben, die in einen gewissen Zeitrahmen eingebettet sind. Helen Parkhurst
hat diese Lernaufgaben auch als "assignments" mit klar definierter Struktur
beschrieben. Diese Lernaufgaben beinhalten auch ein klar definiertes Lernziel
für den Schüler und mögliche Wege, dieses zu erreichen. Die Evaluation
oder Bewertung der Erreichung des Zieles wird gemeinsam vorgenommen, sodass
Schüler auch lernen, ihre eigene Arbeit zu beurteilen.
Kooperation
Der Versuch der Kooperation
mit Bildungsinstitutionen ist eine Reaktion auf die strenge - auch gesetzliche
- Trennung von Erziehungs- und Bildungseinrichtungen in Österreich. Wir
versuchen in der Zusammenarbeit mit dem Kindergarten unter einem Dach,
eine pädagogische Einheit von Kindergarten und Schule zu verwirklichen.
Das pädagogische Konzept entstammt der Montessori-Pädagogik, und wir können
heute sagen, dass sich diese Zusammenarbeit sowohl für die Kinder als
auch für das Bewusstsein der Pädagogen bewährt hat. Auf Grund dieser Erfahrungen
appellieren wir, auch die institutionelle Trennung in den Ausbildungen
aufzuheben und Kindergarten- und Schulpädagoginnen und -pädagogen auch
unter einem Dach nach einem einheitlichen pädagogischen Konzept und auch
gleichwertig auszubilden.
Kombinationen
Wir haben auch vor,
einen weiteren Schritt in der institutionellen Integration zu gehen und
ebenso eine Sekundarstufe I an unser Kinderhaus anzuschließen. Wir erwarten
uns davon vor allem pädagogische Kontinuität und den Wegfall eine Nahtstellenproblematik,
dadurch weniger Stress und intensivere Entwicklungsmöglichkeiten für unsere
Schüler.
Leistungsvorlagen
Wir haben auch schon
eigene Beurteilungssysteme entwickelt, sind aber immer wieder zu Formen
der direkten und kommentierten Leistungsvorlage nach R. Vierlinger zurückgekehrt.
Dabei stellt ein Schüler nach einem bestimmten Zeitraum, in der Regel
ein Semester, seine geleisteten und gesammelten Arbeiten vor. Er hat seine
Arbeiten zu sammeln, aufzubereiten, zu präsentieren und auch zu reflektieren.
Die Arbeiten werden kann von den Schülern und dem Lehrer kommentiert und
auch gemeinsam beurteilt. Hier bekommt jeder Schüler eine genaue Rückmeldung
und eine wichtige Perspektive des Weiterlernens. Bei jedem Beurteilungssystem
sind immer zwei Prinzipien zu berücksichtigen: Der Schüler muss aus der
Beurteilung etwas lernen können und diese muss eine Selbstbeurteilung
und Aspekte des Weiterlernens beinhalten. Neben der Forderung eines der
Beurteilung immanenten Lerneffektes muss die Beurteilung auch immer eine
Vergleichbarkeit mit Beurteilungen anderer Schulen beinhalten und Auskunft
über den Lernstandard des allgemein gültigen Curriculums geben. Übertritte
in eine andere Schule müssen durch die schuleigene Beurteilung immer Gewähr
leistet sein können, d.h. das schuleigene Beurteilungssystem muss auch
in ein Ziffernnotensystem übersetzbar sein.
Europäisches
Bewusstsein
Die Internationalisierung
ist zugegebenermaßen ein Projekt der Zukunft. Wir werden versuchen, dass
unsere Schüler im Rahmen der geeigneten Lernprojekte auch einen Aufenthalt
im europäischen Ausland absolvieren können. Dazu werden wir auch Korrespondenzklassen
einrichten. Einige niederländische Schulen haben uns auf diese Ideen gebracht,
die wir gerne verwirklichen würden. Somit können wir auch einen wichtigen
Beitrag zur Bildung eines europäischen Bewusstseins leisten.
Integration
und Interkulturalität
Unsere Schule ist
ein integrative Schule und auch eine interkulturelle Schule. Die reformpädagogische
Struktur unseres Unterrichtes ermöglicht die für einen integrativen Unterricht
notwendige Individualisierung. Wir verwirklichen an unserer Schule weitestgehend
das Prinzip der Integration aller behinderten Kinder. Für die spezielle
Förderung der Kinder mit Förderbedarf stehen auch die entsprechenden Sonderschullehrer
zur Verfügung. Auch hier plädieren wir dafür, dass alle Lehrerinnen und
Lehrer während ihrer Ausbildung auch eine sonderpädagogische Ausbildung
bekommen müssen. Die Integration beginnt eigentlich in der Lehrerbildung.
Nach langen Diskussionen wurde an unserer Schule auch schon eine Schülergruppe
nach dem Prinzip der Kooperation geführt. Hier fand die Integration nicht
innerhalb einer Lerngruppe, sondern "nur" unter "einem Dach" statt. In
der Regel versuchen wir aber, alle Kinder so weit wie möglich zu integrieren.
Professionelle
Schulentwickler
Was uns auf unserem
Weg zu der Schule, wie sie heute ist, in Österreich gefehlt hat, war die
Unterstützung von professionellen Schulentwicklern. Lebendige Schulentwicklung
braucht Experten für pädagogische Modelle, Supervisoren und Spezialisten
für die Entwicklung von Institutionen. Unsere Inspektoren können auf Grund
ihrer Mankos in diesen Bereichen diese Arbeit der Unterstützung einer
Entwicklung nicht leisten. Sie sind in den meisten Fällen auch gar nicht
dazu ausgebildet und der Schulbehörde in einem Maße verpflichtet, dass
ihnen für die Tätigkeit der Schulentwicklung auch die intellektuelle Freiheit
fehlt. In diesem Zusammenhang fordern wir dringend eine von der Schulbehörde
unabhängige Einrichtung zur Schulforschung und Schulentwicklung, die die
Lehrer in Lehrplanfragen, methodischen Fragen, organisatorischen Fragen
und dgl. mehr unterstützen kann. Wiederum unabhängig davon sollte eine
Institut für die Evaluation schulischer Arbeit eingerichtet werden. Mit
den Ergebnissen der Evaluation kann im Zuge der aktuellen Schulentwicklung
eine Professionalisierung der pädagogischen Arbeit angestrebt werden.
Weltorientierung
Für eine aktuelle
Frage bedürfen wir dringend der Unterstützung eines professionellen Institutes
für Schulentwicklung. Es ist dies die Frage der Gestaltung des jetzt noch
so genannten Religionsunterrichtes. Wir möchten, dass alle Kinder über
die staatlich anerkannten Religionen unterrichtet werden, wie auch über
Moral, Ethik und Philosophie. Wir möchten diesen Unterricht Lebens- und
Weltorientierung nennen, brauchen einen entsprechenden Lehrplan und auch
entsprechend ausgebildete Lehrer. Wir gehen von der Grundlage aus, dass
jeder Mensch das Recht hat, über die Weltreligionen unterrichtet zu werden,
damit er sich in dieser zentralen Lebensfrage nach seinem freien Willen
entscheiden kann. Wir wollen dieses Fach, weil wir Religion so wichtig
erachten. Wir sind aber auch gerne bereit, den staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften
für ihren speziellen Unterricht außerhalb der Unterrichtszeit unsere Schule
zu öffnen.
Entwickelbarer
Schulraum
Schule ist in unserer
Vorstellung keine fertige und unveränderbare Umgebung (sei sie im Urteil
der Erwachsenen auch noch so perfekt und kindgemäß). Kinder brauchen auch
Räume abseits pädagogischer Definition ("Hier sollst du, hier kannst du...")
und auch nicht verplanten, nicht konzipierten Raum. Kinder müssen auch
gegen die allzu fertige Welt kämpfen können, um sich darin Raum für die
eigene Tat schaffen zu können.
Arbeitsplatz
Dabei soll aber jeder
Mensch in unserer Schule seinen eigenen, gut ausgestatteten Arbeitsplatz
haben. Wir wünschen uns auch ausreichend Raum für (eingebaute) Schränke,
Regale, Ablage- und Stellflächen, ausreichende Bewegungsfläche auch in
der Unterrichtszone und Raum zum Einrichten verschiedener Ecken: Experimentieren,
Information / Lesen, Schreiben, Drucken, Spielen, Malen, Werken, Kochen,
Ruhen, ...
Mindestgröße
Als Mindestgröße für
Grundschulunterricht, der das Prädikat "kindgerecht" verdienen könnte,
wäre für jeden Schüler in der Klasse eine Grundfläche von zumindest 3
m² erforderlich. Umgerechnet auf die bestehenden (Norm-) Klassen ergebe
das eine Klassenschülerhöchstzahl von 20 Kindern.
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