blikk

Schulentwicklung und Reformpädagogik

forum galerie sitemap
punkt infothek
blikk reform

Zusammenfassung - Jenaplan

an den anfang zurueck weiter ans ende eine ebene nach oben


Charakteristik statt
Zensur im Jenaplan

Zusammenfassung -
Montessori-Pädagogik

Anregungen zu weiteren
Erfahrungen - Jenaplan

Zusammenfassung (und
Probleme) - Freinet-Pädagogik

 

 

 

 

Entwicklung in Österreich

 

Jenaplan-Pädagogik und Schulentwicklung

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll.
(Lichtenberg)

Peter Petersen ging davon aus, dass der Jenaplan

"in jeder Schule verwirklicht werden (kann), nur vorausgesetzt, dass die Erziehungsidee alles pädagogische Tun leiten und frei um ihren reinsten Ausdruck ringen kann."
(Petersen Peter, Eine freie allgemeine Volksschule nach den Grundsätzen neuer Erziehung, Weimar, Bd.I 1930, Bd. II 1930, Bd. III 1934.)

Wir, die Gestalter dieses Beitrages, sehen die Jenaplan-Pädagogik Peter Petersens in unserer heutigen Sicht als eine aktuelle Grundlage moderner Schulentwicklung und Schulerneuerung. Wir sind bei der Zusammenstellung der Beiträge vor allem dieser Auffassung und (ursprünglichen) Konzeption der Jenaplan-Pädagogik gefolgt.

Im Vergleich zu vielen anderen Ländern in Europa stehen wir in Österreich erst am Anfang einer Schulentwicklung nach dem Jenaplan. Wir waren daher in einem besonderen Maß bestrebt, in allen Teilen dieses Bandes und in allen Diskussionen den Grundsatz der Authentizität und Quellentreue einzuhalten: Bei der Einführung jeder reformpädagogischen Richtung sind die Inhalte möglichst getreu den Quellen und den Schriften des jeweiligen Vertreters oder der jeweiligen Vertreterin der reformpädagogischen Richtung zu studieren: In diesem Falle die Literatur Peter Petersens und die Werke der angegebenen Sekundärliteratur.

   

 

Quellentreue

Authentizität und Quellentreue sind demnach Grundlage für aktuelle Schulentwicklung und Schulerneuerung nach dem Jenaplan und auch Grundlage der Entwicklung einer Lernkultur des lebenslangen und lebensbegleitenden Lernens. Authentizität und Quellentreue veranlassten uns auch, uns der immer wieder aufflammenden Diskussion um die politische Vergangenheit Peter Petersens zu stellen.

Ehrfurcht vor dem Leben

Unser durchaus kritisches Studium führte zur These, dass seine Idee der Erziehung mit ihrem zentralen Grundsatz "Ehrfurcht vor dem Leben" im direkten Gegensatz zu den Ideen des Nationalsozialismus steht und dass umstrittene Äußerungen Peter Petersens sich erst durch eine kritische Biografie und die Publikation des Nachlasses (endgültig) erklären lassen. (Klassen, Theodor, Die Jenaplan-Schulen - Schulkonzept unter der Idee und den Bedingungen des öffentlichen Bildungswesens. In: Röhrs, Hermann, Die Schulen der Reformpädagogik heute, Düsseldorf 1986, S. 211f.)

"Wer sich in der Reformpädagogik einigermaßen auskennt, stellt fest, dass der größte Teil heutiger Initiativen für innere Schul- und Unterrichtsreformen direkt oder indirekt auf Ideen der Reformpädagogik des ersten Jahrhundertdrittels zurückgeht oder als Wiederentdeckung solcher Ideen anzusprechen ist."
(Klafki, Wolfgang, Aufgaben der Grundschule und der Grundschulreform. In: Erziehungswissenschaft, Erziehungspraxis, H.1/1986, S. 4.)
 
     
   

Trends

Wer die Trends europäischer Schulentwicklung beobachtet und verfolgt, wird feststellen, dass die Realisierung eines einzelnen reformpädagogischen Konzeptes als solches kaum mehr Priorität besitzt. Vielmehr steht die Nutzung der Ideen der Reformpädagogik zur Kreation eines neuen, aktuellen und modernen schulischen wie auch außerschulischen pädagogischen Konzeptes im Vordergrund des Interesses von Lehrern, Eltern und Schülern.

Im Lichte dieser Entwicklung stellen wir an jedes Konzept der Reformpädagogik die Anforderung der möglichen Aktualisierung an die individuellen und sozialen Bedürfnisse der Menschen, die nach dieser Konzeption in der Schule zusammen leben werden. Der Jenaplan ist ein Konzept, das (hauptsächlich) von den Betroffenen immer neu geschaffen und getragen wird, nach deren Bedürfnissen und in deren Verantwortung.

  • Der Jenaplan ist ein Konzept, das die Integration anderer pädagogischer Ideen in ein Gesamtkonzept ermöglicht.
  • Der Jenaplan ist ein individualisierendes und gemeinschaftsförderndes pädagogisches Konzept.
  • Und er ist ebenso ein integratives Konzept.

Der Jenaplan ist für den Studierenden auch ein sperriges Konzept, das sich nicht eben auf den ersten Blick erschließen wird. Der Jenaplan mag studiert werden.

 
an den seitenanfang