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Theorie (1-10/15)

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Was ist Freinet-Pädagogik?

 

Malfertheiner Astrid

Malfertheiner Astrid

Freitag, 11. Oktober 2019

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TheorieFreinet
 

Der zentrale Gedanke der Reformpädagogik war die Selbsttätigkeit in der Erziehung. Innerhalb der Reformpädagogik finden wir verschiedene Richtungen, die zwar einen Grundkonsens haben, dennoch aber eigene Orientierungen aufweisen. Die Freinet- Pädagogik kann man sich also als eine Richtung innerhalb der Reformpädagogik vorstellen, die eine spezielle Ausrichtung erfahren hat (Vgl. Eichelberger, Harald/ Laner, Christian: Vorwort. In: Eichelberger, Harald ( Hrsg.): Freinet- Pädagogik und die moderne Schule. Innsbruck 2003. S. 7f).

Freinet hat so wie andere Reformpädagogen das Kind und dessen Entwicklung in den Mittelpunkt der Pädagogik gestellt. Montessori und Freinet gehen noch weiter. Für sie hat die Pädagogik nicht die einzige Aufgabe, die Bedürfnisse und Interessen der Kinder wahrzunehmen, sondern für sie auch das bereitzustellen, was sie für ihre Entwicklung brauchen 8 Vgl. Eichelberger, Harald/ Filice, Eva: Freinet- Pädagogik- ein Konzept für jede Schule. In: Eichelberger, Harald (Hrsg.): Freinet- Pädagogik und die modernen Schule. Innsbruck 2003. S. 16).

Die Freinet- Pädagogik ist nicht als etwas Starres anzusehen, sondern ist mehr eine Geisteshaltung von Lehrern und Lehrerinnen. Sie lehnen es ab, für die Freinet- Pädagogik eine einzige Definition zu erstellen. Dazu sagte schon Freinet: „Wir haben niemals eine Regel der Freinet- Pädagogik verordnet. Wir bringen nur ein Bündel erfolgreicher Experimente ein. Wir sagen nicht einmal, daß sie sie so, wie sie jetzt vorliegen, in Ihrer Klasse anwenden sollen. Sie stützen sich vielmehr auf diese gelungenen Experimente, um ihre eigenen Brücken zu schlagen, die Sie vielleicht als einzige überqueren können, weil jede Klasse immer einzig in ihrer Art bleibt, so wie jede Erzieherpersönlichkeit immer in ihrem Charakter einzigartig bleibt“ ( Vgl. C. Freinet, Techniques de Vie, Nr. 3, 1963 (Zeitschrift der Bewegung Ecole Moderne). Zitiert nach Freinet, Elise: Erziehung ohne Zwang. Der Weg Celestin Freinets. Herausgegeben und aus dem Französischen übersetzt von Hans Jörg. 2., Auflage. Stuttgart 1997. S.140)

Genauso wie es damals Freinet formuliert hat, ist die Arbeit für uns Lehrer/innen nach seiner Pädagogik an unserer Schule etwas Offenes. Wir haben einige Grundsätze und Gedanken, die im Folgenden noch ausgeführt werden, übernommen und haben einiges auch abgeändert, unseren Klassen angepasst oder weiterentwickelt.

 
 
 

Der Arbeitsbegriff Freinets

 

Malfertheiner Astrid

Malfertheiner Astrid

Freitag, 11. Oktober 2019

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TheorieFreinet
 

„Von Arbeit sprechen wir immer dann, wenn das Tätigsein –ob physisch oder geistig- den natürlichen Bedürfnissen des Individuums entspricht und durch diese Tatsache allein schon eine gewisse Befriedigung verschafft. Im gegenseitigen Fall sprechen wir von Aufgabe und Pflicht, die man nur erfüllt, weil man dazu gezwungen wird“ (Vgl. C. Freinet, Techniques de vie, Nr. 3, 1963 (Zeitschrift der Bewegung Ecole Moderne). Zitiert nach Freinet, Elise: Erziehung ohne Zwang. Der Weg Celestins Freinets. Herausgegeben und aus dem Französischen übersetzt von Hans Jörg. 2. Auflage. Stuttgart 1997. S 140).

Freinet hat ausgehend von seinem Arbeitsbegriff vier Kategorien abgeleitet:

Die erste Kategorie stellt das natürliche Arbeitsbedürfnis dar, das spielerische lernformen ablöst, denn das Kind will die Welt aus eigener Kraft beschreiben, will etwas Sinnvolles tun. Zum Arbeitsbedürfnis gehören das freie Forschen, das tastende Versuchen, die natürliche Methode und der freie Ausdruck.

Die zweite Kategorie umfasst die Arbeitstechniken und Arbeitsmittel, wie etwa Ateliers, Arbeitskarteien, Klassenkorrespondenz, die die Selbsttätigkeit des Kindes anregen sollen. Die „Pädagogik der überflüssigen Erklärungen“ soll somit ersetzt werden.

 Zur dritten Kategorie gehören die verschiedenen Arbeitsstrukturen, die das Kind benötigt, um sich an Disziplin und Formen der Kooperation zu gewöhnen. Durch Strukturen der Klassenversammlung, Übernahme von Ämtern usw. soll das Kind lernen Verantwortung zu übernehmen.

Die vierte Kategorie, die Freinet ableitet, stellen die Arbeitsdokumente dar. Das sind persönliche Lebensbücher, Schülervorträge, Klassenzeitungen und Diplome. Durch solche Dokumente wird die Anstrengung des Kindes, die ihm nicht vorenthalten werden soll, anerkannt und ein Erfolgserlebnis für es geschaffen (Vgl. Hagstedt, Herbert. Freinet- Pädagogik heute und morgen. In: Hagstedt, Herbert (Hrsg.): Freinet- Pädagogik heute. Beiträge zum Internationalen Celestin- Freinet- Symposium in Kassel. Weinheim 1997. S.16ff).

Das Kind soll sich durch eigenen Arbeit am Entstehungsprozess von Dingen beteiligen, wobei es sich zunächst tastend, dann wissenschaftlich- methodisch annähern und bestimmte Werkzeuge und Sprache benützen wird. Arbeiten ist bei Freinet ganzheitlich, lebenswelt- und erfahrungsbezogen (vgl. Freinet 10/1952, S. 312. Zitiert nach Kock, Renate: Befreiende Volksbildung. Frühe Texte von Celestin Freinet und Elise Freinet übersetzt, herausgegeben und mit einer Einführung versehen von Renate Kock. Bad Heilbrunn 1996. S.20).

 
 
 

Freinets Bild vom Kind

 

Malfertheiner Astrid

Malfertheiner Astrid

Freitag, 11. Oktober 2019

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TheorieFreinet
 

Freinet geht davon aus, dass das Kind selbst seine Interessen und Bedürfnisse sehr gut kennt und imstande  ist, diese zu formulieren. Es braucht keinen Erwachsenen, der diese Aufgaben übernimmt. Aus diesem Grunde legt Freinet großen Wert auf die Gestaltung der Umgebung, die Anregend sein soll und dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechen sollte. Im  Entwicklungsprozess schreibt er den Kindern sehr viel Eigenaktivität zu. Wenn das Kind bestimmte Voraussetzungen vorfindet, kann es seine eigene Entwicklung gestalten. Es hat gewisse Kompetenzen, um sich in einem selbst gewählten Rhythmus tastend und entdeckend zu entwickeln. Dem Erwachsenen kommt die Aufgabe zu, das Kind zu unterstützen und für eine angemessene Umgebung zu sorgen. Freinet sieht in dem, was Kinder tun, einen Ausdruck ihrer momentanen Bedürfnisse (Vgl. Klein, Lothar/ Vogt, Herbert: Freinet- Pädagogik in Kindertageseinrichtungen. Entdeckendes Lernen oder „Vom Hunger nach Leben“. Freiburg 1998. S.19f).

Dem Kind wird stets mit Respekt und Achtung begegnet. Ihm wird das Recht zugesprochen, verschieden und einzigartig zu sein. Dieser Punkt kann als eines der wichtigsten Ziele Freinets bezeichnet werden (Ebd., S. 21). Aus diesem Grunde Haben wir eingangs darauf hingewiesen, dass Reformpädagogik nicht mit bestimmten Unterrichtsmethoden gleichgesetzt werden kann, sondern, dass es primär um die Haltung zum Kind geht.

In der Schule muss das Kind die Möglichkeit haben, sich zu einer selbstverantwortlichen Persönlichkeit zu entwickeln. Das setzt voraus, dass der Erzieher die kindlichen Bedürfnisse berücksichtigt, dem Kind Raum für die eigene Entfaltung gibt, es seinem natürlichen Wissensdrang in Auseinandersetzung mit der Umwelt nachkommen kann, es lehrt Verantwortung zu übernehmen, es als mitverantwortliches Glied der Klassengemeinschaft ansieht und ihm ein positives soziales Leben in der Klasse ermöglicht ( Vgl. Baillet, Dietlinde: Freinet- praktisch. Beispiele und Berichte aus Grundschule und Sekundarstufe. 4., unveränderte Auflage. Weinheim und Basel 1995. S.17).

 

 
 
 

Freie Entfaltung im schriftlichen Bereich

 

Malfertheiner Astrid

Malfertheiner Astrid

Donnerstag, 10. Oktober 2019

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TheorieFreinet
 

Kinder haben ein natürliches Mitteilungs- und Kommunikationsbedürfnis. Der Erzieher hat dies zu berücksichtigen, indem er den Kindern die Möglichkeit gibt, ihre Persönlichkeit durch Austausch und Kommunikation frei zu entfalten. Freinet bietet dafür verschiedene Ausdruckstechniken an, die jedes Kind ausprobieren und dann auswählen kann über welche Technik es etwas mitteilen möchte. Zu diesen Unterrichtstechniken gehören der Freie Text, die Druckerei, die Klassenzeitung und die Korrespondenz.

Beim Freien Text kann das Kind selbst bestimmen, wo und wann es schreibt. Er hilft dem Kind seine Gedanken unter Berücksichtigung der Rechtschreibung festzuhalten. Wichtig ist, dass das Kind in seinem Ausdruck respektiert wird, auch wenn es nicht den intellektuellen und ästhetischen Anforderungen des Erwachsenen entspricht. Die Klassenzeitung enthält freie Texte, freie Bilder, Spiele und vieles mehr. Durch die Arbeit an einer Klassenzeitung können neue Arbeitsmöglichkeiten entstehen und man kann sie auch mit anderen Klassen austauschen und somit eine Korrespondenz aufbauen. Diese bietet den Kindern authentische Kommunikation und bahnt gegenseitiges Verstehen, Kooperation und Freundschaft an.

 
 
 

Freie Entfaltung im mündlichen Bereich

 

Malfertheiner Astrid

Malfertheiner Astrid

Donnerstag, 10. Oktober 2019

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TheorieFreinet
 

Die freie Entfaltung der Persönlichkeit betrifft aber nicht nur den schriftlichen Bereich, sondern genauso den mündlichen. Freinet schlägt hier Kreisgespräche vor, worunter ein Gruppengespräch zu verstehen ist, bei dem Kinder über ihre Erlebnisse und Erfahrungen berichten können.

An dieser Stelle muss ebenso das freie Malen, plastisches Gestalten, Film und Fotografie, freies Rollenspiel, freies Musizieren, Tanz und Körperausdruck angeführt werden. Die Kinder stellen sich spielerisch- kreativ dar, was die Entwicklung der kindlichen Phantasie anregt (Vgl. Baillet, Dietlinde: Freinet- praktisch. Beispiele und Berichte aus Grundschule und Sekundarstufe. 4., unveränderte Auflage. Weinheim und Basel 1995. S.17ff).

Zur freien Entfaltung der Persönlichkeit gehört der freie Ausdruck auf mündlicher, schriftlicher und künstlerischer Ebene. Freinet hat damals schon verstanden, wie wichtig die Entfaltung der Ausdruckskräfte für die emotionale, geistige und soziale Entwicklung der Kinder ist. Den freien Ausdruck kann man auch als Kernstück der Pädagogik Freinets ansehen, wobei sich das „Freie“ auf die spontanen Äußerungen der Kinder und den Sinn für sie selbst bezieht. Der freie Ausdruck ergibt sich bei Freinet aus seiner Ansicht, dass dem Kind ein kreatives Potential angeboren ist (Vgl. Garlichs, Ariane: Heilende Wirkungen freien Ausdrucks. In: Hagstedt, Herbert (Hrsg.): Freinet- Pädagogik heute. Beiträge zum Internationalen Celestin-Freinet-Symposion in Kassel. Weinheim 1997. S.160).

 
 
 

Selbstverantwortung der Kinder

 

Malfertheiner Astrid

Malfertheiner Astrid

Donnerstag, 10. Oktober 2019

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TheorieFreinet
 

Freinet räumt dem Recht der Kinder, verschieden sein zu können, einen wichtigen Platz ein. Auf die Arbeit wirkt sich das insofern aus, als dass die Kinder ihren eigenen Interessen und unterschiedlichen Fragestellungen nachgehen können und einem eigenen Lern- und Arbeitsrhythmus folgen können. Sie schätzen sich selbst ein, organisieren ihre Arbeit bezüglich der Zeit und des Ortes und erstellen einen individuellen Arbeitsplan.

Freinet ist der Ansicht, dass dieses Vorgehen für das Kind sinnvoller sei, es motivierter bei der Sache sei und besser und leichter lerne. Für die selbstbestimmte Arbeit schlägt Freinet Mittel vor, wie etwa Karteien zur Selbstkorrektur, die Arbeitskartei für praktische Vorhaben und Experimente, Dokumentensammlung usw. Ein Vorteil eines solch organisierten Unterrichtes ist weiters, dass Situationen, in denen Kinder sich als Versager fühlen vermieden werden, weil sie nicht miteinander verglichen werden. Bezüglich ihrer eigenen Entwicklung machen Kinder ständig irgendwelche Fortschritte, die man dann anerkennen kann.

Selbstverantwortung für seine Arbeit zu haben, bedeutet auch, dass man lernt, die Arbeit einzuschätzen und zu beurteilen. Die Schüler präsentieren ihre Ergebnisse den Mitschülern oder dem Lehrer. Es soll lernen seine Arbeit kritisch zu beurteilen und sich nicht vom Urteil eines Anderen abhängig zu machen (Vgl. Baillet, Dietlinde: Freinet- praktisch. Beispiele und Berichte aus Grundschule und Sekundarstufe. 4., unveränderte Auflage. Weinheim und Basel 1995. S.23ff).

Freinet überträgt den Kindern Verantwortung anhand einer Reihe von kleinen Institutionen, wie es bspw. der Klassenrat, der persönliche Arbeitsplan und die Übergabe von Ämtern sind. All diese Institutionen geben dem Kind Sicherheit und Verlässlichkeit. Die einerseits freien Arbeitsformen und die organisierten Institutionen andererseits lassen ein positives Spannungsverhältnis entstehen, das letzten Endes Verantwortung zum Ziel hat. Freinet hat selbst selten das Wort „Freiheit“ benützt. Viel wichtiger waren für ihn Selbstständigkeit und  Verantwortlichkeit  (Vgl. Barre, Michel: Was ist an der Freinet- Pädagogik heute noch modern? In. Hagstedt, Herbert (Hrsg.): Freinet- Pädagogik heute. Beiträge zum Internationalen Celestin-Freinet-Symposion in Kassel. Weinheim 1997. S.30f).

 
 
 

Kooperative Arbeit und gegenseitige Verantwortlichkeit

 

Malfertheiner Astrid

Malfertheiner Astrid

Donnerstag, 10. Oktober 2019

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TheorieFreinet
 

Die Kooperation ist für Freinet ein wichtiges Prinzip und steht dem Konkurrenzverhalten gegenüber. Kinder erlernen Kooperation z.B. durch den Klassenrat, auch Gruppen- und Gemeinschaftsarbeiten machen Kooperation erfahrbar. Die Schüler arbeiten in Gruppen an einem von ihnen ausgewählten Thema. Diese Arbeit ergibt für die Kinder einen Sinn, woraus nach Freinet wiederum selbstbestimmte Arbeit und selbstbestimmte Entwicklung resultieren und Kooperation einen wichtigen Stellenwert einnimmt (Ebd., S. 20f).

Die gesamte Freinet- Klasse funktioniert als „Kooperative“, d.h., dass durch die Schaffung des Klassenrates Konflikte innerhalb der Klasse, sowie Außenkontakte von den Kindern selbst geregelt werden. Der Lehrer ist ein gleichwertiges Mitglied (Vgl. Dietrich, Ingrid: Reformpädagogik konkret. Celestin Freinet und die nach ihm benannte Pädagogik. In: Pädagogik. Heft 44 (1992) 3. S.50). Nebenbei wird Organisatorisches geregelt und notwendige Verantwortlichkeiten übertragen. Die Arbeit in der Gruppe soll Kritikvermögen und das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Regeln entwickeln. Weiters erfahren die Kinder in der Gruppe auch Probleme eines demokratischen Zusammenlebens, gegenseitiges Vertrauen und Hilfe (Vgl. Baillet, Dietlinde: Freinet- praktisch. Beispiele und Berichte aus Grundschule und Sekundarstufe. 4., unveränderte Auflage. Weinheim und Basel 1995. S.25f).

Die Kooperation, die bei Freinet einen hohen Stellenwert hatte, hat heute wieder als „Kooperatives Lernen“ (cooperative learning) an Aktualität gewonnen.

 
 
 

Die Rechte der Kinder

 

Malfertheiner Astrid

Malfertheiner Astrid

Donnerstag, 10. Oktober 2019

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TheorieFreinet
 

Kinder sind nach Freinet kompetente, mündige Wesen, die die Fähigkeit haben, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und daraus zu lernen. Das Kind wird nicht bloß vom Erwachsenen geformt, gebildet und sozialisiert, sondern gestaltet seinerseits auch seine Erziehung mit. Elise Freinet spricht von Erziehung, wenn dem Kind Hilfe von Seiten des Erwachsenen und des Umfeldes angeboten werden. Davon unterscheidet sie die Dressur, bei welcher sich das Kind nach nach Verhaltensregeln zu richten hat, die aber seinen natürlichen Bedürfnissen widersprechen. 

Die Freinet- Pädagogik hat sich für die Erziehung entschieden, da das Kind für sie einen hohen Stellenwert hat und die Zukunft als Mensch ist. Kinder haben demnach eine Reihe von Rechten, wie z.B. das Recht auf eine eigene Zukunft, das Recht auf überschaubare Grenzen, das Recht auf Achtung des Kindes, das Recht etwas Falsches zu tun, das Recht Werte zu haben, das Recht nicht verletzt oder entwürdigt zu werden. Das Kind hat ein Recht eine eigene Meinung haben zu dürfen, eine eigene Sprache, sich selbst und seine eigene Welt finden zu können. Sie haben ein Recht darauf, dass ihr Lernen einen Sinn hat und dafür bietet sich das Leben selbst am besten an. Diese angeführten Rechte, die von der Freinet- Bewegung formuliert worden sind, sind heute noch gültig und in der Charta der fundamentalen Rechte und Bedürfnisse der Kinder verankert (Vgl. Resch, Uschi/ Hövel, Walter: Zur Bedeutung der Freinet- Pädagogik heute. In: Eichelberger, Harald (Hrsg.): Freinet- Pädagogik und die moderne Schule. Innsbruck 2003. S.55ff).

 
 
 

Rechte des Kindes in Bezug auf den Unterricht

 

Malfertheiner Astrid

Malfertheiner Astrid

Donnerstag, 10. Oktober 2019

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TheorieFreinet
 
  1.       Jeder Schüler/ jede Schülerin hat das Recht auf den eigenen Lernprozess, die eigene Entwicklung, seien/ ihre Individualität.
  2.    Die Verschiedenheit der Lernenden ist eine Bereicherung- ihre „Gleichschaltung“ ist verderblich.
  3.       Jede/ r Lernende hat das Recht auf seinen/ ihren eigenen Lernrhythmus.
  4.      Das Lernen soll Freude machen und in Erfolgserlebnisse münden.
  5.      Selektion aufgrund von Konkurrenz und Misserfolg soll so weit wie möglich abgebaut werden.
  6.    Nicht Übernahme „fertiger“ Erlebnisse, sondern eigenes Experimentieren und „tastendes Versuchen“ sind Ziele des Lernprozesses.
  7.      Nicht Indoktrination durch vorgegebene Schulbuch- Weisheiten, sondern eigene kritische Untersuchungen der Wirklichkeit sollen das Denken der Schüler bestimmen.
  8.     Die Schüler/Innen sind Initiatoren und Organisatoren ihrer eigenen Lernprozesse (mit Hilfe von Arbeitsplänen/ Arbeitsmaterialien zur Selbstkorrektur/ freien Texten).
  9.        Das Lernen soll in gemeinsamer Verantwortung kooperativ organisiert werden.
  10. Die Selbstregulierung von Konflikten erfolgt im Klassenrat (Vgl. Klein, Lothar/ Vogt, Herbert: Freinet- Pädagogik in Kindertageseinrichtungen. Entdeckendes Lernen oder „Vom Hunger nach Leben“. Freiburg 1998. S.21f).

Auf diesen Rechten beruhen die Techniken und  Arbeitsformen nach Freinet, die im Folgenden genauer erläutert werden und die wir in den Klassen mit reformpädagogischer Ausrichtung anwenden.

 
 
 

Parkhurst H. , L’educazione secondo il Piano Dalton.

 

rossi elena

rossi elena

Montag, 7. Oktober 2019

Zuletzt geändert:
Samstag, 9. November 2019

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InfoTheorieParkhurst
 

 Helene Parkhurst (1887-1959) nacque negli Stati Uniti ed entrò giovanissima nell’insegnamento.  Il suo esperimento del Piano-laboratorio si svolse tra il 1910 e il 1911 e mirava come lei stesse disse: “alla completa riorganizzazione della vita scolastica in cui gli alunni avessero maggiore libertà e un ambiente più adatto ai diversi rami dei loro studi”.

 Negli anni successivi la Parkhurst collaborò attivamente con Maria Montessori. Nel 1918 applicò in modo parziale il Piano in una scuola per bambini con disabilità per poi estenderlo agli alunni della scuola secondaria di Dalton nel Massachusetts.

 La Parkhurst fece conoscere il suo metodo attraverso varie conferenze e il libro L’educazione secondo il Piano Dalton (1922).

Negli anni seguenti il Piano  di Laboratorio Dalton fu conosciuto e applicato in tutte  le scuole di tutti i gradi, dalla materna all’università, in moltissimi paesi, dall’Inghilterra alla Russia, dalla Cina all’India, fino al Giappone.

 Il Piano Dalton si regge su tre idee madri della pedagogia attivistica:

  • l’idea di libertà ( di matrice montessoriana) “La libertà è il principio primo del Piano di Laboratorio Dalton". L’alunno deve essere in grado di continuare liberamente e senza interruzione il proprio lavoro in qualunque materia lui sia assorto .
  • l’idea di collaborazione o “lo scambio della vita di gruppo”(di matrice deweyana): a scuola devono essere create le condizioni nelle quali lo scolaro possa agire come membro di una comunità sociale.  Ogni bambino deve essere ”un membro intelligentemente partecipe”

  • l’idea di esperienza: la scuola è pensata come un “laboratorio sociologico” in cui gli stessi scolari sono gli sperimentatori. La scuola deve essere una comunità, un ambiente favorevole allo sviluppo spirituale oltre che intellettuale del bambino.

 Il Piano di Laboratorio  prevede che si sottoponga al bambino all’inizio dell’anno il lavoro di 12 mesi

Il Piano viene poi diviso in lavori mensili che vengono sottoposti al bambino sotto forma di un vero e proprio contratto di lavoro, dando in questo modo dignità al lavoro e al bambino una chiara coscienza di un obbiettivo ben definito.

 Il tempo di consegna di circa un mese permette al bambino di progredire secondo il proprio ritmo e organizzare il proprio metodo di lavoro come meglio ritiene.

Il Piano comporta la stretta correlazione di tutte le materie che è resa possibile dal lavoro dell’insegnante che non deve mai perdere di vista la visione totale del lavoro proposto e deve  “star sempre all’erta per cogliere e risvegliare  nella mente dei ragazzi la facoltà di connettere i diversi campi”( Ivi, p. 83).

L’idea della Parkhurst è che gli ambienti di classe e interclasse giocano, se accuratamente predisposti, da “palcoscenico quotidiano” per la regia didattica dell’insegnante, tanto sul versante affettivo che cognitivo.

Nel capitolo dedicato a “un esempio concreto dell'applicazione del piano ” spiega come fu applicato  in modo concreto il piano in una scuola elementare composta da cinque classi. Dopo una fase di discussione in plenaria tra direttrice, insegnanti e il coordinamento della stessa Parkhurst si giunse a eseguire in ordine i seguenti passi:

  • alla scelta per ogni insegnante della propria materia preferita a cui ogni maestro avrebbe potuto dedicare le proprie energie
  • alla riorganizzazione del materiale didattico: tutto il materiale concernente una materia, come ad esempio geografia, venne riunito in un’aula-laboratorio e la biblioteca fu distribuita tra i diversi laboratori

 Fondamentale è per la Parkhurst la chiarezza delle assegnazioni mensili e settimana su cui si basa il Piano.

Parkhurst elabora inoltra diverse schede di laboratorio sotto forma di grafici in cui ciascun alunno può registrare i progressi fatti.

Molto importante nel Piano risultano essere inoltre:

  •  l’uso poliedrico degli spazi scolastici: si introduce la possibilità di praticare ambienti multipli diversamente organizzati, interni ed esterni a seconda dei centri di interesse.

  • Le forme poliedriche di aggregazione e di socializzazione scolastica: di coppia, minigruppo, medio e grande gruppo, con piena libertà e autonomia nella strutturazione/disaggregazione/ristrutturazione delle attività.

  • la chiarezza delle assegnazioni mensili e settimana su cui si basa il Piano. Nel testo due capitoli sono dedicati ad esempi concreti di assegnazioni ribadendo il fatto che “è dal grado di capacità e intuizione con cui vengono redatte che dipenderà in gran parte la sua efficace applicazione” (Ivi, p. 119)

  • Parkhurst elabora inoltra diverse schede di osservazione e registrazione dei progressi sotto forma di grafici in cui ciascun alunno può registrare i lavori svolti.

La pedagogista statunitense con l’ideazione e attuazione del Piano diverrà, come la definisce Franco Fabbroni "uno dei leader, uno dei progettisti/sperimentatori di un nuovo modo di fare ricerca e scienza in campo educativo: sottraendo le scuole  al chiuso del tempio universitario per riconsegnarle alla piazza e ai suoi soggetti naturali: la collettività infantile in carne e ossa e la sua scuola quotidiana".

Cfr.: Parkhurst H. , L’educazione secondo il Piano Dalton, Education on the Dalton Plan, 1922 ,ed. italiana a cura di F. Fabbroni, La Nuova Italia, Firenze,1992, p. 2.

piano dalton

 

 
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