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Die Diskussion um andere Bewertungsformen

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die notwendige Revision des
schulischen Leistungsprinzip

pädagogischer und
unpädagogischer Leistungsbegriff

pädagogisches
Leistungsverständnis

 

 

 

Leistungsbeurteilung in der Schule ist ein heißes Thema, an dem sich die Gemüter schnell erhitzen. Eiko Jürgens schreibt zur aktuellen Diskussion in Deutschland um eine Ausweitung der Zensurenfreiheit bis in die dritte Klasse:

"Betrachtet man die Aufgeregtheiten, die (diese Diskussion) hervorruft, dann könnte man den Eindruck gewinnen, es würde sich um eine gerade erst begonnene Auseinandersetzung handeln. Ganz sicher würde man nicht vermuten, dass es schon vor über 25 Jahren entsprechende Empfehlungen gab, die den Verzicht auf Zensuren in der Grundschule nahe legten... Überall dort, wo ein Fortschreiten der Reform angedacht oder geplant ist, kommt es zur Neuauflage längst bekannter und häufig schon zigfach widerlegter Einwürfe und Argumente"
(Jürgens, 1999, S. 5-6).

Es scheint, dass für viele Reformgegner der Spaß aufhört, sobald es um die sakrosankte Leistungsbeurteilung geht. In diesem Zusammenhang muss auch des Bestreben konservativer Kreise in verschiedenen Bundesländern gesehen werden, die Zensurenfreiheit wenigstens für das zweite Schuljahr wieder rückgängig zu machen.

E. Jürgens spricht hier von einem würdelosen Gezerre und erläutert:

"Würdelos ist diese Verhalten deshalb zu nennen, weil Lernen und Leisten in der Grundschule nicht von der Gleichheit, sondern von der Unterschiedlichkeit zwischen Kindern auszugehen hat und demzufolge jede Beurteilungsform, die den sozialen Vergleich nolens volens betont bzw. zur Voraussetzung hat, das benachteiligte Kind ebenso wie das lernschwächere oder lernlangsame Kind demütigt und erniedrigt"
(op. cit., S. 6).

     
   

Alle pädagogischen Aktivitäten müssen in der Grundschule auf die allseitige Förderung des Kindes ausgerichtet sein, und

"die Formen der Lernerfolgsfeststellung und -rückmeldung dürfen nicht in Widerspruch zu diesem Anspruch geraten. Erfolgszuversicht und Könnenserfahrung sind die elementaren Voraussetzungen für die Entfaltung von Bildungsbereitschaft und Lernfreude. Nur ein Kind, das gerne lernt und Freude daran empfindet, seinen Horizont zu erweitern, ist den Anforderungen des Lebens gewachsen"
(Faust-Siehl u.a., 1996, S. 121).

Und diese Erfahrung sollte allen Kindern ermöglicht werden, auch denen, die nicht das Glück hatten, zu Hause günstige Bedingungen des Aufwachsens vorzufinden.

"Der Bildungsanspruch der Grundschule und das Anknüpfen an die lernbiographischen Voraussetzungen jedes einzelnen Kindes verbieten jede schematische Form der Lernerfolgsfeststellung. So differenziert die Erziehungsprozesse und Unterrichtsangebote heute sein müssen, so differenziert müssen auch die Formen der Leistungsbeurteilung und Lernerfolgsrückmeldung ein"
(op. cit., S. 122).
 
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