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Urteilsfehler begrenzen

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der Einschätzbogen
(das Raster-Zeugnis)

das Lehrerurteil

die Schülerbewertung verbessern

Schülerbeobachtung

 

 

 

Bei allen Berufsgruppen, die Urteile über andere Menschen abgeben müssen, kommen Urteilsfehler mehr oder weniger häufig vor; es lässt sich nicht vermeiden, dass ihre Persönlichkeit und ihre Einstellungen ihre Urteile beeinflussen und verzerren. W. Sacher macht hier folgende Verbesserungsvorschläge:

  • "Jeder Lehrer sollte sich Klarheit darüber verschaffen, zu welchem Fehlverhalten er neigt. Die persönliche Urteilstendenz zeigt sich am ehesten über längere Zeiträume hinweg, bei einer größeren Anzahl von Schülern, in mehreren Klassen und im Vergleich mit Kollegenurteilen.
  • Eine Hilfe ist in Zweifelsfällen oft das Gespräch mit Kollegen und die Bewertung von Schülerleistungen durch mehrere Beurteiler.
  • Man sollte sich klar darüber werden, welche Beurteilungstendenzen von der Tradition des unterrichteten Faches und von der Schulart und Schulstufe her nahe liegen.
  • Besonders dann, wenn Lehrer in verschiedenen Altersstufen unterrichten, sollten sie sich ... über die altersspezifische Leistungsfähigkeit der Schüler informieren."
  • Im Hinblick auf auffallende Schwächen und Lücken sollte der Lehrer immer wieder nachprüfen, ob sie nicht vielleicht doch häufiger oder normaler sind, als er spontan angenommen hätte und sie deshalb nicht überbewerten.
  • Grundsätzlich kommt es darauf an, nicht nur mit der "Defizitbrille" an Schülerleistungen heranzugehen, sondern auch das zu sehen und rückzumelden, was der Schüler schon kann bzw. gut gemacht hat. · Man sollte die Feststellung einer Leistung möglichst von ihrer Bewertung trennen und erst nach Abschluss der Korrektur einer Prüfung bewerten. Schwierig wird das dadurch, dass es in der Alltagssprache nicht viele Begriffe gibt, die Verhalten ohne Wertung beschreiben.

     
   
  • "Ein Gesamturteil sollte man sich immer erst bilden, nachdem man reichlich Daten zu Einzelaspekten gesammelt hat.
  • Besonders anfällig für Interferenzfehler sind Fächer, in welchen Leistungen in einer eher anschaulichen oder ganzheitlichen Weise vorliegen."
  • Im Vorfeld der Bewertung sollte man genau festlegen, welche Aspekte der Schülerleistung man bewerten will. Dabei ist es günstig, sich eine differenzierte Check-Liste zusammenzustellen, um dem Risiko vorzubeugen, sich zu sehr von einem Globaleindruck oder von einzelnen Aspekten zu sehr beeinflussen zu lassen.
  • "Es ist unbedingt erforderlich, von Zeit zu Zeit das Bild zu überprüfen und ggf. zu revidieren, das man von einem Schüler hat.
  • Besondere Vorsicht ist geboten im Umgang mit Vorinformationen über Schüler.
  • Sehr hervorstechende Merkmale von Schülern sollte man wenigstens zeitweise "auszublenden" versuchen, damit sie nicht andere, ebenfalls vorhandene Eigenschaften einfach überstrahlen."

Dazu gibt W. Sacher noch die generelle Richtlinie:

" Nur, wenn wir unser Bild vom Schüler nicht irgendwie zustande kommen lassen, sondern es uns systematisch nach festen und klaren Regeln erarbeiten, verhindern wir, dass zufällig ablaufende und unbewusste Prozesse unsere Wahrnehmung und unser Urteil bestimmen" (Sacher, 1996, S. 37-42).
 
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