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Der Bauernkrieg in Deutschland, Österreich, Tirol und der Schweiz

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Volks- und Bauernaufstände tobten bereits im 15. Jahrhundert im städtischen und vor allem im ländlichen Bereich.

Der „Bauernkrieg“ von 1524-1526,  heute treffender als „Revolution des einfachen Mannes“ bezeichnet, wirkte sich ebenfalls auf andere soziale Schichten aus und zeichnet sich durch neue Formen bei der Organisation und durch Visionen aus, die ganz klar der Moderne zuzuordnen sind. Er wurde auch durch die Neuerungen angetrieben, die die protestantische Reformation mit sich gebracht hat.

Hunderttausende Menschen schlossen sich zusammen, erhoben sich und kämpften bis zur endgültigen Niederlage gegen die Truppen der Grundherren. Damals starben ca. 100.000 Menschen auf dem Schlachtfeld und dem Schafott – eine enorme Zahl für diese Zeit. Den Bauern schlossen sich nicht selten Schichten der Stadtbevölkerung, Bergknappen und schließlich Ritter aus dem verarmten Kleinadel an. 

Die Stärkung des Feudalismus, der durch Landesherren in einigen Regionen Mitteleuropas gefördert wurde, sollte die Landflucht aufgrund der landwirtschaftlichen Krise, der Unterernährung, des Bedarfs an Arbeitskräften in der Stadt infolge der großen Pestepidemien des 14. Jahrhunderts eindämmen. Durch die Einführung des Römischen Rechts wurden die auf alten Gewohnheiten beruhenden Rechte der Landbevölkerung eingeschränkt. Bauern wurden damit faktisch zu Leibeigenen der Grundherren, was die sozialen Konflikte sowohl zwischen Bauern mit eigenem Land und Landlosen als auch zwischen der Landbevölkerung und den Grundherren verschärfte.

Bereits ab Mitte des 15. Jahrhunderts gab es zahlreiche Aufstände in verschiedenen Regionen Deutschlands. Zu den wichtigsten Forderungen zählten die Rückgabe von Grund und Boden an die Landgemeinschaft sowie von Gemeinschaftseigentum und alten Eigentumsrechten und/oder Nutzungsrechten an Wäldern, Weiden und Wasser. Der Einführung des Römischen Rechts durch die Landesherren wurde das „Göttliche Recht“ basierend auf der Bibel entgegengestellt, da ab dem 16. Jahrhundert dank der Bibelübersetzung ins Deutsche durch Luther und des Buchdrucks ein Großteil der Bevölkerung mit dem Inhalt der Bibel vertraut war.

Die Aufstände wurden brutal und blutig niedergeschlagen. Neben den Toten von den Schlachtfeldern wurden Tausende von Aufständischen gefoltert und hingerichtet.

         
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